Stellenabbau und Entlassungen nach Kriegsende

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Franz Wever wurde von mehreren entlassenen Mitarbeitern dafür kritisiert, dass er vor allem unbelastete Insitutsangehörige entlassen habe, während andere mit eindeutiger NS-Vergangenheit ihre Arbeit behielten.
Heinrich Lange gehörte zu denjenigen, die Wever kritisierten. In einem Brief beschuldigte er diesen, ein „kompromissloser Nationalsozialist“ und „schon lange Jahre vor 1933 Antisemit gewesen“ zu sein.
Auch die KWG befasste sich mit Wevers Personalpolitik. So schrieb Ernst Telschow an Otto Petersen: „Ich muß Ihnen ganz offen gestehen, daß die starken Entlassungen im Institut für Eisenforschung bei mir eine gewisse Sorge hervorgerufen haben. Gerade die Entlassung der leitenden Persönlichkeiten hätte man wohl am besten nach Rücksprache mit dem Rest des Kuratoriums oder zum mindesten mit Ihnen vornehmen müssen.“

Erste Entlassungswelle, Mitte 1945

Während es an der Institutsspitze kaum Veränderungen gab, kam es beim übrigen wissenschaftlichen und nicht-wissenschaftlichen Personal seit Mitte 1945 zu weitreichenden Veränderungen. Diese waren primär jedoch nicht durch die Entnazifizierung bedingt, sondern basierten auf den Personalentscheidungen der Institutsleitung unter Anton Pomp und Franz Wever.

Bereits zum 30. Juni 1945 wurde einigen Mitarbeitern gekündigt, da das KWIE für eine Weiterbeschäftigung nicht mehr über die entsprechenden finanziellen Mittel verfügte. Der größte Teil dieser ehemaligen Mitarbeiter verließ Clausthal bereits kurz darauf und gab offenbar keinen ausgefüllten Entnazifizierungsfragebogen ab.[1] Unter anderem ist im von Ferdinand Spies verfassten Tätigkeitsbericht der Metallographischen Abteilung des KWIE für die Zeit vom 1. Januar bis 30. September 1945 von mehreren Kündigungen die Rede, die durch die „Einschränkung der Tätigkeit des Instituts und die Unklarheit der zukünftigen finanziellen Entwicklung des Instituts“ seit 31. Mai 1945 von der Institutsleitung veranlasst worden waren. In der Metallographischen Abteilung, der Spies selbst angehörte, betrafen die Kündigungen zunächst vor allem diejenigen, die zur Wehrmacht einberufen worden waren. Soweit sich diese gemeldet hatten und erreichbar waren, wurden ihnen ihre Papiere, wie Arbeitsbuch, Sparkassenbuch und Zeugnis, ausgehändigt.[2]

Bis Anfang 1946 gab es zahlreiche weitere Entlassungen. Die Zahl der Mitarbeiter wurde deutlich reduziert. Aus dem Vergleich der für 1944 und 1945 überlieferten Personalstände ergibt sich folgendes Bild: 1944 waren 28 wissenschaftliche Mitarbeiter, 2 Doktoranden und 118 „sonstiges Personal“ am KWIE beschäftigt; 1945 waren es nur noch 14 wissenschaftliche Mitarbeiter und 2 Doktoranden. Das sonstige Personal betrug 39 Personen.[3] Pomp und Wever nahmen also einen massiven Stellenabbau vor.[4] Hintergrund war die akut schlechte Finanzlage des Instituts, die einerseits aus dem verhängten Arbeitsverbot resultierte und andererseits daraus, dass die Finanzierung durch den Verein Deutscher Eisenhüttenleute (VDEh) und die Stahlindustrie gekappt war. Die finanziellen Grundlagen des Instituts brachen also vollständig weg.[5] Wever hatte daher ein Notprogramm der Arbeiten des Instituts aufgestellt, aus dem sich laut eigener Darstellung „bis zu einem gewissen Grade zwangsläufig die Auswahl der Mitarbeiter ergab, die weiter zu beschäftigen seien“.[6]

Entlassungen von Abteilungsleitern

In einigen Fällen betraf die Entlassungswelle jedoch auch führende Wissenschaftler des Instituts. So erhielten etwa die bisherigen wissenschaftlichen Abteilungsleiter bzw. -direktoren Walter Luyken und Peter Bardenheuer Kündigungen zum 31. Dezember 1945.[7] Als führende wissenschaftliche Mitarbeiter hatten in der zweiten Jahreshälfte 1945 Walter Luyken, Anton Eichinger, Heinrich Lange, Kurt Fink und Wilhelm Fischer fungiert. Dies ist einem bis zum 31. Dezember 1945 geltenden Arbeitsplan zu entnehmen. Der Arbeitsplan vom befindet sich auf der Rückseite eines Schreibens Wevers an Oelsen vom 24. Juli 1946. Es ist davon auszugehen, dass aufgrund der Papierknappheit der Nachkriegszeit die freie Rückseite des Bogens genutzt wurde. Es ist möglich, dass die Aufstellung der führenden Mitarbeiter ursprünglich weitere Seiten und damit auch weitere Personen umfasste.[8] Auch Bardenheuer befand sich zu diesem Zeitpunkt noch am Institut in Clausthal, wurde im Arbeitsplan trotz seiner wichtigen Stellung jedoch nicht mehr erwähnt. Ferner wurden unter anderem zahlreiche langjährige wissenschaftliche Mitarbeiter wie etwa der wissenschaftliche Mitarbeiter Josef Heyes oder der Chemotechniker Fritz Bartsch entlassen.[9]

Diese Kündigungen hingen nicht mit Arbeitsverboten seitens der Alliierten bzw. der britischen Militärregierung zusammen. So wurde etwa Bardenheuer auf der Grundlage seines zuvor ausgefüllten Fragebogens von der Militärregierung am 9. November 1945 die Weiterbeschäftigung am Institut genehmigt.[10] Seine Entlassung wurde mit der finanziell prekären Lage des KWIE begründet. Das ist erstaunlich, da Bardenheuer einer der wichtigsten Wissenschaftler des Instituts war und sogar potenziell für die Übernahme der Institutsleitung in Frage gekommen wäre. Möglicherweise entledigte sich Wever hier eines Konkurrenten. Ab Februar 1946 war Bardenheuer selbständig als Beratender Ingenieur in Altena tätig.[11]

Der frühere Abteilungsdirektor der Erzabteilung Luyken hatte erstmals in Clausthal im August 1945 einen Fragebogen der Militärregierung ausgefüllt.[12] Auf dieser Grundlage teilte der Landrat des Kreises Zellerfeld dem KWIE am 9. November 1945 mit, dass – nach Beschluss der Militärregierung – Luyken weiter am Institut beschäftigt werden könnte.[13] Dennoch wurde Luyken zum Jahresende gekündigt. Auch sein Ausscheiden erfolgte offiziell „wegen fehlender Geldmittel und Einschränkung des Arbeitsgebietes“.[14] Diese Angaben zum Kündigungsgrund verweisen darauf, dass das KWIE die Erzabteilung nach Kriegsende auflöste. Ursächlich dürfte im Kontext der Entmilitarisierung des KWIE gewesen sein, dass die Abteilung im besonderen Maße der Autarkiepolitik gedient hatte. Um in Aachen weiterhin als Dozent tätig zu sein, musste sich Luyken dort ebenfalls seit 1946 einem Entnazifizierungsverfahren unterziehen.[15] Bei dem entlassenen langjährigen wissenschaftlichen Mitarbeiter Heyes handelte es sich um ein Nicht-Parteimitglied und einen politisch Unbelasteten. Auch ihm wurde zum 1. Januar 1946 gekündigt.

Josef Heyes’ Vorgehen gegen die Entlassung

Der Personalabbau regte bei einigen Betroffenen massive Kritik, insbesondere bei Bardenheuer, Heyes, Bartsch und Lange. Sie wandten sich mit Beschwerden an die Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft (KWG). Wever wurde für seine Personalpolitik und für seine Rolle im „Dritten Reich“ zum Teil scharf kritisiert.[16] Heyes wandte sich sowohl an die KWG als auch an das Arbeitsgericht Düsseldorf, um gegen seine Kündigung Einspruch einzulegen. Wever sei Mitglied der NSDAP gewesen und habe sich aktiv betätigt; gemäß den alliierten Gesetzen sei er deshalb zu entfernen.[17] Heyes berichtete, dass auch staatliche Akteure 1945 und 1946 die Entlassung Wevers forderten, unter anderem Johannes Thyssen, der Leiter der Hochschulabteilung des Oberpräsidiums der Nord-Rheinprovinz. Dieser sei bereit gewesen, das KWIE mit einem Teil der früheren Luftfahrtforschungsanstalt Gatow zusammenzuführen und diese als Außeninstitute der TH Aachen einzurichten. Bedingung war aber, dass die Spitze des Instituts politisch unbelastet sei. Wever habe erst seinen Rücktritt zugesagt, dieser sei dann nicht erfolgt, obwohl – so Heyes – die Entlassungswelle am KWIE auf diesem Wege hätte verhindert werden können.[18] Dass die Pläne einer Überführung des KWIE in die Luftfahrtforschungsanstalt in der Tat bestanden hatten, jedoch von Wever verworfen wurden, bestätigen auch Wevers eigene Berichte. Darin führte Wever aus: „Die erste Aufgabe, die der Unterzeichnete nach seiner Rückkehr aus der Gefangenschaft im September 1945 vorfand, war die Klärung der finanziellen Grundlage des Instituts. Hier waren inzwischen von anderer Seite Vorschläge gemacht worden, das Institut der Technischen Hochschule Aachen einzugliedern und damit im Rahmen der für Aachen erteilten Wiederaufbau- und Arbeitsgenehmigung auch eine Erlaubnis für das Institut zu erlangen. Es konnte sehr schnell geklärt werden, dass diesen Vorschlägen irgendeine praktische Bedeutung nicht zukam. Andererseits war aber auch die hergebrachte Finanzierung des Instituts durch die vom VDEh verwaltete Umlage der Werke zusammengebrochen, da die Werke seit Kriegsende stilllagen und daher keine Umlage mehr entrichteten.“[19]

Interessant ist Heyes’ Aussage, von den Kündigungen seien „in der Hauptsache diejenigen Wissenschaftler betroffen [...], die der NSDAP nicht angehört hatten, während fast alle früheren Mitglieder der Partei ungekündigt blieben.“ Heyes zufolge könnte ein Grund für ein solches Vorgehen gewesen sein, dass Wever gerade die Nicht-Parteigenossen als Konkurrenz ansah. Bei einer „Säuberung“ vor den Kündigungen hätte man nämlich mit den Unbelasteten die Fortführung der Arbeiten sicherstellen können. Nachdem diese nun von Wever aber entlassen worden waren, war das bestehende Personal entscheidend aufgewertet worden. Davon profitierte Heyes zufolge auch Anton Pomp, dem eine amerikanische Untersuchungskommission in Aussicht gestellt habe, dass das Institut weiterarbeiten dürfe: „Dieser – selbst P.G – glaub[t]e nun, daß bei der politischen Überprüfung des Instituts er und die anderen Parteigenossen entlassen werden würden, wenn die Nicht-PGs – und die waren ungefähr die Hälfte der Wissenschaftler – dem Institut noch angehört hätten.“[20]

Vorwürfe von Heinrich Lange gegenüber Franz Wever

Der entlassene Heinrich Lange richtete sich in einem Schreiben direkt an Wever und warf ihm vor, mit den Kündigungen das Institut in seinem Gesamtwesen und seiner neuen demokratischen Basis zerstört zu haben.[21] Des Weiteren behauptete er, dass die meisten Mitarbeiter Wever trotz seiner „nationalsozialistischen Betriebsführung“ zunächst weiterhin Vertrauen entgegengebracht hätten.[22] Da Wever jedoch seine innere Überzeugung nach dem Wehrdienst und dem Kriegsende nicht abgelegt habe, müsse ihm das Vertrauen entzogen werden. Lange verwies ausdrücklich darauf, dass allein Wevers Verhalten als „kompromissloser Nationalsozialist“ dafür die Schuld trage.[23] Als weiteres Argument für Wevers untragbares Verhalten erinnerte er an eine Situation, in welcher dieser noch 1945 den Gruß „Guten Morgen“ mit den Worten erwidert hätte, es hieße immer noch „Heil Hitler“.[24] Lange beschuldigte Wever außerdem, „schon lange Jahre vor 1933 Antisemit gewesen“ zu sein.[25] Solche Vorwürfe gegenüber Wever wurden jedoch im späteren Entnazifizierungsverfahren nicht behandelt. Sie sind insofern glaubhaft, als dass Lange diese Vorwürfe in persönlichen Briefen an Wever direkt zur Sprache brachte.

Bewertung der Vorwürfe gegen Wever

Vieles spricht dafür, dass die Kritik an Wever berechtigt war und er in der Tat als politisch belastet einzustufen war. Die überlieferten Quellen lassen recht eindeutig den Schluss zu, dass es sich bei ihm um einen überzeugten Nationalsozialisten gehandelt hat, wenn auch nicht unbedingt um einen politischen Aktivisten. Hierfür sprechen nicht nur die Bewertungen von Militär und SD und die dargestellte Kritik an seiner Person aus der Nachkriegszeit, sondern auch Stellungnahmen Wevers. Im März 1946 berichtete Wever etwa dem Direktor des Kaiser-Wilhelm-Instituts (KWI) für Metallforschung, Werner Köster, von seiner Kriegsgefangenschaft: „Wie Sie wissen werden, war ich von April bis September in amerikanischer und englischer Kriegsgefangenschaft, sodaß ich nachfühlen kann, wie Ihnen jetzt zumute sein wird. Neben dem Verlust der Freiheit und der völligen Ungewißheit über die Zukunft war wohl das stärkste Erlebnis meiner Gefangenschaft der völlige moralische Zusammenbruch eines großen Teiles meiner Mitgefangenen, ein Zusammenbruch übrigens, der sich wohl nur der äußeren Form nach von dem der Masse unseres Volkes unterscheidet, den wir jetzt um uns herum erleben.“ Mit der Umschreibung „moralischer Zusammenbruch“ meinte Wever die Abkehr bzw. Distanzierung der Kriegsgefangenen und der Deutschen vom Nationalsozialismus. Er fuhr fort: „Mehr als auf irgendwelche wissenschaftliche Leistung, daß diese angestrebt werden muß, ist selbstverständlich, wird es darauf ankommen, aus diesem schrecklichen Zusammenbruch soviel als möglich von dem Deutschland unserer Herzen für unsere Kinder zu retten.“[26] Zwei seiner langjährigen Mitarbeiter, Gerhard Trömel und Hermann Möller, die selbst keine NSDAP-Mitglieder gewesen waren, beschrieben Wever im Rahmen des ab 1946 in Düsseldorf durchgeführten Entnazifizierungsverfahrens als Mitglied aus ideeller Überzeugung.[27] Ihr Bericht sollte den KWIE-Institutsleiter generell positiv darstellen, zeichnete ihn jedoch gleichsam nebenbei als überzeugtes NSDAP-Mitglied.

Gegen die These, dass Wever 1945 in erster Linie Nicht-Parteimitglieder entließ, während ehemalige NSDAP-Mitglieder am Institut belassen wurden, spricht allerdings, dass Trömel, der einzige wissenschaftliche Abteilungsleiter, der nicht in die NSDAP beigetreten war, am Institut blieb und später auch zum stellvertretenden Direktor aufstieg. 1961 wurde er zum Direktor des Instituts für Eisenhüttenwesen der damaligen Bergakademie Clausthal berufen.[28] Es kann davon ausgegangenen werden, dass bei den 1945/46 von der Institutsspitze getroffenen Personalentscheidungen durchaus fachliche Beweggründe, die sich auf die Weiterarbeit des Instituts bezogen, ausschlaggebend waren. Wahrscheinlich flossen auch persönlich-machtpolitische, zum Teil auch politische Motive in diese Entscheidungen ein.

Die Positionierung von Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft (KWG) und dem Verein Deutscher Eisenhüttenleute (VDEh)

Wever war in der KWG-Generalverwaltung und im VDEh nicht unumstritten. Ernst Telschow und Otto Petersen äußerten deutliche Vorbehalte gegenüber dem Führungsstil und der Person Wevers. Telschow betrachtete die Entlassungen, die ohne Rücksprache mit der KWG erfolgt waren, kritisch. So schrieb er an Petersen: „Von Herrn Professor Bardenheuer erhielt die Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft einen Brief, den ich Ihnen in Abschrift anbei übermittele. Ich muß Ihnen ganz offen gestehen, daß die starken Entlassungen im Institut für Eisenforschung bei mir eine gewisse Sorge hervorgerufen haben. Gerade die Entlassung der leitenden Persönlichkeiten hätte man wohl am besten nach Rücksprache mit dem Rest des Kuratoriums oder zum mindesten mit Ihnen vornehmen müssen.“[29] Telschow merkte weiter an: „So sehr ich Herrn Wever als charaktervollen Menschen schätze, so empfinde ich doch eine gewisse Sturheit und Härte, die er im persönlichen Verkehr auch mit seinen Untergebenen zeigt, als etwas schwierig, und ich stimmte Ihnen deshalb hundertprozentig zu, als Sie neulich bei unserer Besprechung zu ihm sagten: ‚Ein Institut ist kein Kasernenhof.‘“[30] Petersen antwortete darauf „Auch ich bin nicht sicher, ob Herr Wever in der Menschenbehandlung immer eine glückliche Hand gehabt hat. […] Die Kunst der Menschenführung und Menschenbehandlung ist eine natürliche Gabe, die dem einen mehr, dem anderen weniger zur Verfügung steht.“[31] Zugleich war die Stellung Wevers zu diesem Zeitpunkt offenbar nicht gesichert, so berichtete Telschow: „Ich hatte gestern eine Besprechung mit dem Oberst Blount vom Britischen Hauptquartier. Wir sprachen auch über Wever, und ich hatte den Eindruck, daß seine Stellung doch als sehr gefährdet angesehen werden muss.“[32]

Andererseits erfuhr Wever auch in Bezug auf seine umstrittenen Personalentscheidungen seitens KWG und VDEh Rückendeckung. Ausschlaggebend scheint hier der Konsens gewesen zu sein, dass man bei der Weiterführung des KWIE ohne Wever schwerlich ausgekommen wäre. So betonte Petersen gegenüber Telschow damals: „Über den persönlichen Einsatz von Herrn Wever, seit er die Leitung übernommen hat, ist kein Wort zu verlieren. Schon rein körperlich hat er in diesen fast zwei Jahren Leistungen hervorgebracht, die der Bewunderung wert sind. Herr Wever hat in dieser Richtung auch nicht einen Mann im Institut, der ihm darin auch nur annähernd gleichkommt.“[33] Ein ähnlicher Tenor war ja auch in der Stellungnahme des Betriebsrats für den Verbleib Wevers an der Institutsspitze enthalten gewesen. Letztlich stellte sich auch die britische Militärregierung nicht gegen Wever, trotz der genannten Beschwerden und arbeitsgerichtlichen Auseinandersetzungen. Dies verweist auf die enge Kooperation zwischen Wever und der britischen Militärregierung, die sich etabliert hatte.

Einzelnachweise

zum ausführlichen Quellen- und Literaturverzeichnis

  1. AMPG, Abt. II, Rep. 66, Nr. 989/7, Schreiben von Pomp an den Leiter des Arbeitsamtes Goslar Kahl, 02.08.1945.
  2. MPIE, 10-2-01, Tätigkeitsbericht der Metallographischen Abteilung, 01.01.-30.09.1945.
  3. Rose/Grandmontagne: Zeittafeln, S. 24 f.
  4. Flachowsky: Wagenburg, S. 691.
  5. MPIE: 10 Jahre Eisenforschung, S. 8.
  6. AMPG, Abt. II, Rep. 66, Nr. 989/6, Schreiben von Petersen an Telschow, 08.03.1946.
  7. AMPG, Abt. II, Rep. 66, Nr. 989/5-6, Verschiedene Schreiben.
  8. MPIE, ohne Signatur, Personalakte Professor Oelsen, alte Akte, Arbeitsplan für die wissenschaftlichen Mitarbeiter des Instituts in der Zeit bis zum 31.12.1945.
  9. AMPG, Abt. II, Rep. 66, Nr. 989/5, Schreiben von Heyes an das Arbeitsgericht Düsseldorf, 05.03.1946; AMPG, Abt. II, Rep. 66, Nr. 989/6, Schreiben von Bartsch an das Kuratorium der KWG/Göttingen, 21.02.1946.
  10. LAV NRW, NW 1092-BG-08-0030, Entnazifizierungsakte Peter Bardenheuer, Schreiben des Landrats des Kreises Zellerfeld Sachse an das KWIE, 09.11.1945; NLA HA Nds. 171 Hildesheim Nr. 66084, Entnazifizierungsakte Peter Bardenheuer, Fragebogen Action Sheet, 08.11.1945. Eintrag vom 17.12.1945: „employment approved“.
  11. LAV NRW, NW 1092-BG-08-0030, Entnazifizierungsakte Peter Bardenheuer, Fragebogen des Military Government, 12.02.1947. Siehe auch: AMPG, Abt. II, Rep. 66, Nr. 989/5-6, Verschiedene Schreiben.
  12. Flachowsky: Alle Arbeit, S. 180; LAV NRW, NW 1079-9461, Entnazifizierungsakte Walter Luyken, Fragebogen des Military Government, 30.05.1946.
  13. LAV NRW, NW 1079-9461, Entnazifizierungsakte Walter Luyken, Schreiben des Landrats Zellerfeld an das KWIE, 09.11.1945.
  14. LAV NRW, NW 1079-9461, Entnazifizierungsakte Walter Luyken, Fragebogen des Military Government, 05.08.1945.
  15. LAV NRW, NW 1079-9461, Entnazifizierungsakte Walter Luyken, Befragung durch Special Branch im Mai 1946, Bestätigung des KWIE-Betriebsrates, 27.02.1946.
  16. AMPG, Abt. II, Rep. 66, Nr. 989/5-6, Verschiedene Schreiben. Siehe auch: Flachowsky: Wagenburg, S. 689.
  17. Vgl. AMPG, Abt. II, Rep. 66, Nr. 989/5, Schreiben von Heyes an den Präsidenten der KWG Otto Hahn, 20.06.1946.
  18. AMPG, Abt. II, Rep. 66, Nr. 989/5, Schreiben des Präsidenten der KWG an Heyes, 20.06.1946, Schreiben von Heyes an den Präsidenten der KWG Otto Hahn, 11.06.1946, Schreiben von Heyes an das Arbeitsgericht, 05.03.1946, Schreiben von Heyes an das Arbeitsgericht, 10.05.1945. Siehe auch: AMPG, Abt. II, Rep. 66. Nr. 989/6; Flachowsky: Wagenburg, S. 691.
  19. VDEh, Ac 207, Band II, Bericht über den Wiederaufbau des Kaiser-Wilhelm-Instituts für Eisenforschung seit Kriegsende, 28.01.1949.
  20. AMPG, Abt. II, Rep. 66, Nr. 989/5, Schreiben von Heyes an das Arbeitsgericht, 10.05.1946.
  21. AMPG, Abt. II, Rep. 66, Nr. 989/6, Schreiben von Lange an Wever, 21.12.1945.
  22. AMPG, Abt. II, Rep. 66, Nr. 989/6, Schreiben von Lange an Wever, 21.12.1945.
  23. AMPG, Abt. II, Rep. 66, Nr. 989/6, Schreiben von Lange an Wever, 21.12.1945.
  24. AMPG, Abt. II, Rep. 66, Nr. 989/6, Schreiben von Lange an Wever, 21.12.1945.
  25. AMPG, Abt. II, Rep. 66, Nr. 989/6, Schreiben von Lange an Wever, 27.12.1945.
  26. VDEh, Al 266, Band II, Schreiben von Wever an Köster, 06.03.1946.
  27. LAV NRW, NW 1002-I-23403, Entnazifizierungsakte Franz Wever, Schreiben von Trömel und Möller an Wever, 18.12.1946.
  28. Vgl. NLA HA Nds. 171 Hildesheim Nr. 66860, Entnazifizierungsakte Gerhard Trömel, Fragebogen des Military Government, 24.03.1946.
  29. AMPG, Abt. II, Rep. 66, Nr. 989/6, Schreiben von Telschow an Petersen, 02.03.1946. Siehe auch: Flachowsky: Wagenburg, S. 691.
  30. AMPG, Abt. II, Rep. 66, Nr. 989/6, Schreiben von Telschow an Petersen, 02.03.1946.
  31. AMPG, Abt. II, Rep. 66, Nr. 989/6, Schreiben von Petersen an Telschow, 08.03.1946.
  32. AMPG, Abt. II, Rep. 66, Nr. 989/6, Schreiben von Telschow an Petersen, 02.03.1946.
  33. AMPG, Abt. II, Rep. 66, Nr. 989/6, Schreiben von Petersen an Telschow, 08.03.1946.