Die Mechanisch-Technologische Abteilung: Unterschied zwischen den Versionen

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==Forschungen==
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Zu den spezifischen Projekten der Mechanisch-Technologische Abteilung gehörten schon ab 1933 [[Rüstungsforschung (1933–1935)|Untersuchungen]] für das [https://de.wikipedia.org/wiki/Reichsluftfahrtministerium Reichsluftfahrtministerium (RLM)] und die [[NS-Forschungsverbünde|Vereinigung für Luftfahrtforschung (VLF)]].<ref>MPIE, 8-2-01-4, Tätigkeitsberichte & Arbeitsprogramme 1935, 36.</ref> Diese Forschungen wurden [[Rüstungsforschung (1936–1939)|ab 1936 ausgebaut]]. So untersuchte die Abteilung im Rahmen des [[Der Vierjahresplan und das KWIE|Vierjahresplans]] für das RLM die Durchhärtefähigkeit von Chrom-Molybdän-Vergütungs- und Einsatzstählen sowie die Dauerhaltbarkeit von Ventilfedern.<ref>MPIE, 8-2-01-6, Tätigkeitsbericht der Mechanisch-Technologischen Abteilung, 01.04.-30.06.1939, Tätigkeitsbericht der Mechanisch-Technologischen Abteilung, 01.07.-30.09.1939.</ref> Ab 1943 führte die Abteilung auch Untersuchungen zum Schwingungsverhalten von Flugzeug-Ventilfedern aus legiertem Stahl an [[Rüstungsforschung (1943–1944)|erbeuteten Flugzeugmotoren]] durch.<ref>MPIE, 9-2-01-1, Tätigkeitsbericht der Mechanisch-Technologischen Abteilung 01.07.-31.12.1943.</ref> Darüber hinaus führte die Mechanisch-Technologische Abteilung auch Forschungsaufträge für andere Institutionen aus: Dauerstandsversuche an höher legierten Stählen für die Kriegsmarine oder Tests zur Dauerhaltbarkeit von Maschinengewehr-Teilen für die Berlin-Lübecker-Maschinenfabrik (BLM).<ref>MPIE, 8-2-01-6, Tätigkeitsbericht der Mechanisch-technologischen Abteilung, 01.01.-31.03.1939; MPIE, 8-2-01-6, Tätigkeitsbericht der Mechanisch-Technologischen Abteilung, 01.07.-30.09.1939.</ref>  
Zu den spezifischen Projekten der Mechanisch-Technologischen Abteilung gehörten schon ab 1933 [[Rüstungsforschung (1933–1935)|Untersuchungen]] für das [https://de.wikipedia.org/wiki/Reichsluftfahrtministerium Reichsluftfahrtministerium (RLM)] und die [[NS-Forschungsverbünde|Vereinigung für Luftfahrtforschung (VLF)]].<ref>MPIE, 8-2-01-4, Tätigkeitsberichte & Arbeitsprogramme 1935, 36.</ref> Diese Forschungen wurden [[Rüstungsforschung (1936–1939)|ab 1936 ausgebaut]]. So untersuchte die Abteilung im Rahmen des [[Der Vierjahresplan und das KWIE|Vierjahresplans]] für das RLM die Durchhärtefähigkeit von Chrom-Molybdän-Vergütungs- und Einsatzstählen sowie die Dauerhaltbarkeit von Ventilfedern.<ref>MPIE, 8-2-01-6, Tätigkeitsbericht der Mechanisch-Technologischen Abteilung, 01.04.-30.06.1939, Tätigkeitsbericht der Mechanisch-Technologischen Abteilung, 01.07.-30.09.1939.</ref> Ab 1943 führte die Abteilung auch Untersuchungen zum Schwingungsverhalten von Flugzeug-Ventilfedern aus legiertem Stahl an [[Rüstungsforschung (1943–1944)|erbeuteten Flugzeugmotoren]] durch.<ref>MPIE, 9-2-01-1, Tätigkeitsbericht der Mechanisch-Technologischen Abteilung 01.07.-31.12.1943.</ref> Darüber hinaus führte die Mechanisch-Technologische Abteilung auch Forschungsaufträge für andere Institutionen aus: Dauerstandsversuche an höher legierten Stählen für die Kriegsmarine oder Tests zur Dauerhaltbarkeit von Maschinengewehr-Teilen für die Berlin-Lübecker-Maschinenfabrik (BLM).<ref>MPIE, 8-2-01-6, Tätigkeitsbericht der Mechanisch-technologischen Abteilung, 01.01.-31.03.1939; MPIE, 8-2-01-6, Tätigkeitsbericht der Mechanisch-Technologischen Abteilung, 01.07.-30.09.1939.</ref>  


Die Mechanisch-Technologische Abteilung war in die Aneignung von [[Übersicht: Aneignung von „Beutegut“|„Beutegut“]] involviert und setzte [[Übersicht: Zwangsarbeit am KWIE|Zwangsarbeiter]] ein. So reiste der Abteilungsmitarbeiter [[Werner Lueg|Werner Lueg]] vom 12. bis 17. Februar 1941 persönlich nach Warschau, um den Erwerb eines [[Das Versuchswalzwerk des Polytechnikums Warschau|Versuchswalzwerks]] vom dortigen [https://de.wikipedia.org/wiki/Technische_Universit%C3%A4t_Warschau Polytechnikum] abzuwickeln.<ref>LAV NRW, NW 1002-C-61779, Entnazifizierungsakte Werner Lueg, Fragebogen des Military Government, 14.04.1948.</ref> Seit dem 24. August 1942 wurden zwei zivile Zwangsarbeiterinnen aus Belgien als erste [[Eingesetzte Zwangsarbeiter am KWIE|Zwangsarbeiter am KWIE]] in der Mechanisch-Technologischen Abteilung eingesetzt.<ref>MPIE, 12-2-00-1, Tätigkeitsbericht der Mechanisch-Technologischen Abteilung 01.07.-30.09.1942.</ref> Nach der [[Verlagerung des Instituts nach Clausthal|Verlagerung]] weiterer Teile des KWIE nach Clausthal blieb lediglich das Mechanisch-Technologische Labor mit der Hälfte der Dauerstandanlage unter der Leitung von Werner Lueg mit 14 Mitarbeitern in Düsseldorf.<ref>VDEh, Ac 207, Band II, Bericht über den Wiederaufbau des Kaiser-Wilhelm-Instituts für Eisenforschung seit Kriegsende, 28.01.1949; VDEh, Ac 207, Band I, Schreiben von Albert Vögler an die Mitglieder des Kuratoriums des Kaiser-Wilhelm-Instituts für Eisenforschung, 04.12.1944; MPIE, 11-3-02-2, Niederschrift über die Besprechung betreffs Zustand des Instituts und vordringlicher Sicherungsarbeiten und Verlagerung nach Clausthal, 07.11.1944.</ref>
Die Mechanisch-Technologische Abteilung war in die Aneignung von [[Übersicht: Aneignung von „Beutegut“|„Beutegut“]] involviert und setzte [[Übersicht: Zwangsarbeit am KWIE|Zwangsarbeiter]] ein. So reiste der Abteilungsmitarbeiter [[Werner Lueg|Werner Lueg]] vom 12. bis 17. Februar 1941 persönlich nach Warschau, um den Erwerb eines [[Das Versuchswalzwerk des Polytechnikums Warschau|Versuchswalzwerks]] vom dortigen [https://de.wikipedia.org/wiki/Technische_Universit%C3%A4t_Warschau Polytechnikum] abzuwickeln.<ref>LAV NRW, NW 1002-C-61779, Entnazifizierungsakte Werner Lueg, Fragebogen des Military Government, 14.04.1948.</ref> Seit dem 24. August 1942 wurden zwei zivile Zwangsarbeiterinnen aus Belgien als erste [[Eingesetzte Zwangsarbeiter am KWIE|Zwangsarbeiter am KWIE]] in der Mechanisch-Technologischen Abteilung eingesetzt.<ref>MPIE, 12-2-00-1, Tätigkeitsbericht der Mechanisch-Technologischen Abteilung 01.07.-30.09.1942.</ref> Nach der [[Verlagerung des Instituts nach Clausthal|Verlagerung]] weiterer Teile des KWIE nach Clausthal blieb lediglich das Mechanisch-Technologische Labor mit der Hälfte der Dauerstandanlage unter der Leitung von Werner Lueg mit 14 Mitarbeitern in Düsseldorf.<ref>VDEh, Ac 207, Band II, Bericht über den Wiederaufbau des Kaiser-Wilhelm-Instituts für Eisenforschung seit Kriegsende, 28.01.1949; VDEh, Ac 207, Band I, Schreiben von Albert Vögler an die Mitglieder des Kuratoriums des Kaiser-Wilhelm-Instituts für Eisenforschung, 04.12.1944; MPIE, 11-3-02-2, Niederschrift über die Besprechung betreffs Zustand des Instituts und vordringlicher Sicherungsarbeiten und Verlagerung nach Clausthal, 07.11.1944.</ref>

Aktuelle Version vom 20. Januar 2021, 15:26 Uhr

Anton Pomp leitete die Abteilung seit 1924.
Die Mechanisch-Technologische Abteilung setzte ab spätestens August 1942 auch Zwangsarbeiter ein.

Kernaufgaben und Abteilungsleitung

Die Organisation der Mechanisch-Technologischen Abteilung des KWIE war durchaus komplex und veränderte sich im Laufe der Zeit. Zeitweise wurde sie als eine Abteilung aufgeführt, zeitweise als zwei separate Einrichtungen: die Mechanische Abteilung und die Technologische Abteilung. Teilweise wurden sie in einigen Veröffentlichungen, internen Schreiben und Aufzeichnungen als zwei getrennte Abteilungen dargestellt, während sie in anderen, die zeitgleich entstanden, als eine gemeinsame Abteilung bezeichnet wurden. Aufgrund der Organisationstruktur des Instituts, die interdisziplinäre Forschungsarbeiten förderte, war die genaue Abgrenzung der einzelnen Abteilungen im Alltag jedoch kaum von Bedeutung. Geleitet wurden beide Teilabteilungen bzw. die zusammengefasste Abteilung seit 1924 von Anton Pomp, der auch Abteilungsvorsteher der Metallographischen Abteilung war.[1]

Das Kernthema des technologischen Bereichs der Abteilung war die „Untersuchung der für die Weiterverarbeitung des Stahles wichtigen Arbeitsverfahren wie Walzen, Schmieden, Pressen, Ziehen, Tiefzeihen, Glühen, Vergüten und dergleichen, und zwar sowohl hinsichtlich des Ablaufs der Formgebungsverfahren und der dabei auftretenden Spannungen als auch hinsichtlich der Auswirkungen der verschiedenen Verfahren auf die Festigkeitseigenschaften und das Gefüge der verarbeiteten Werkstoffe.“[2] Der mechanische Bereich umfasste die Laboratorien für Werkstoffprüfungen, für Schwingungsprüfungen, für Dauerstandsprüfungen und für Verschließprüfungen. Seine Hauptaufgabe war die Weiterentwicklung der bekannten und der Ausarbeitung neuer Prüfverfahren, sowie dem Studium der Werkstoffeigenschaften in Abhängigkeit von der chemischen Zusammensetzung, der Vorbehandlung und der Prüftemperatur.“[3]

Forschungen

Zu den spezifischen Projekten der Mechanisch-Technologischen Abteilung gehörten schon ab 1933 Untersuchungen für das Reichsluftfahrtministerium (RLM) und die Vereinigung für Luftfahrtforschung (VLF).[4] Diese Forschungen wurden ab 1936 ausgebaut. So untersuchte die Abteilung im Rahmen des Vierjahresplans für das RLM die Durchhärtefähigkeit von Chrom-Molybdän-Vergütungs- und Einsatzstählen sowie die Dauerhaltbarkeit von Ventilfedern.[5] Ab 1943 führte die Abteilung auch Untersuchungen zum Schwingungsverhalten von Flugzeug-Ventilfedern aus legiertem Stahl an erbeuteten Flugzeugmotoren durch.[6] Darüber hinaus führte die Mechanisch-Technologische Abteilung auch Forschungsaufträge für andere Institutionen aus: Dauerstandsversuche an höher legierten Stählen für die Kriegsmarine oder Tests zur Dauerhaltbarkeit von Maschinengewehr-Teilen für die Berlin-Lübecker-Maschinenfabrik (BLM).[7]

Die Mechanisch-Technologische Abteilung war in die Aneignung von „Beutegut“ involviert und setzte Zwangsarbeiter ein. So reiste der Abteilungsmitarbeiter Werner Lueg vom 12. bis 17. Februar 1941 persönlich nach Warschau, um den Erwerb eines Versuchswalzwerks vom dortigen Polytechnikum abzuwickeln.[8] Seit dem 24. August 1942 wurden zwei zivile Zwangsarbeiterinnen aus Belgien als erste Zwangsarbeiter am KWIE in der Mechanisch-Technologischen Abteilung eingesetzt.[9] Nach der Verlagerung weiterer Teile des KWIE nach Clausthal blieb lediglich das Mechanisch-Technologische Labor mit der Hälfte der Dauerstandanlage unter der Leitung von Werner Lueg mit 14 Mitarbeitern in Düsseldorf.[10]

Mitarbeiter

Zu den Mitarbeitern der Mechanisch-Technologischen Abteilung bzw. der Mechanischen und der Technologischen Abteilung gehörten:

Einzelnachweise

zum ausführlichen Quellen- und Literaturverzeichnis

  1. Gliederung des Instituts (Mitteilungen aus dem KWIE XXV), 21 f.
  2. Gliederung des Instituts (Mitteilungen aus dem KWIE XXV), S. 21.
  3. Gliederung des Instituts (Mitteilungen aus dem KWIE XXV), S. 21.
  4. MPIE, 8-2-01-4, Tätigkeitsberichte & Arbeitsprogramme 1935, 36.
  5. MPIE, 8-2-01-6, Tätigkeitsbericht der Mechanisch-Technologischen Abteilung, 01.04.-30.06.1939, Tätigkeitsbericht der Mechanisch-Technologischen Abteilung, 01.07.-30.09.1939.
  6. MPIE, 9-2-01-1, Tätigkeitsbericht der Mechanisch-Technologischen Abteilung 01.07.-31.12.1943.
  7. MPIE, 8-2-01-6, Tätigkeitsbericht der Mechanisch-technologischen Abteilung, 01.01.-31.03.1939; MPIE, 8-2-01-6, Tätigkeitsbericht der Mechanisch-Technologischen Abteilung, 01.07.-30.09.1939.
  8. LAV NRW, NW 1002-C-61779, Entnazifizierungsakte Werner Lueg, Fragebogen des Military Government, 14.04.1948.
  9. MPIE, 12-2-00-1, Tätigkeitsbericht der Mechanisch-Technologischen Abteilung 01.07.-30.09.1942.
  10. VDEh, Ac 207, Band II, Bericht über den Wiederaufbau des Kaiser-Wilhelm-Instituts für Eisenforschung seit Kriegsende, 28.01.1949; VDEh, Ac 207, Band I, Schreiben von Albert Vögler an die Mitglieder des Kuratoriums des Kaiser-Wilhelm-Instituts für Eisenforschung, 04.12.1944; MPIE, 11-3-02-2, Niederschrift über die Besprechung betreffs Zustand des Instituts und vordringlicher Sicherungsarbeiten und Verlagerung nach Clausthal, 07.11.1944.