Josef Spies

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Kindheit, Jugend und Ausbildung

Josef Spies wurde am 31. Januar 1884 in Echtz im Kreis Düren geboren. Über seine Schulzeit und seine Ausbildung gibt es keine Informationen, in seiner Entnazifizierungsakte wird als Beruf „Maschinenbauer“ angegeben.[1]

Tätigkeit am KWIE

Seit dem Jahr 1920 war Spies am KWIE beschäftigt, ab dem 1. Januar 1930 war er dort als Betriebsleiter tätig.[2]

Mitgliedschaft in NS-Organisationen

Im Jahr 1934 wurde Spies zunächst Mitglied der Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt (NSV) und der Deutschen Arbeitsfront (DAF), seit 1935 gehörte er auch dem Nationalsozialistischen Bund Deutscher Techniker (NSBDT) an. Sein Eintritt in die NSDAP erfolgte zum 1. Mai 1938.[3] Weitere Mitgliedschaften in NS-Organisationen und -Verbänden bestanden nicht, außerdem hatte Spies keine Ämter wahrgenommen.

Während des Zweiten Weltkriegs

Entweder aufgrund seines Alters oder seiner Tätigkeit am KWIE wurde Spies während des Kriegs nicht zum Militärdienst eingezogen. Spies gehörte zu „den in der Heimatfront tätigen Institutsangehörigen“, die im Rahmen der Feier zum 25-jährigen Jubiläumdes KWIE 1942 mit dem Kriegsverdienstkreuz II. Klasse ausgezeichnet wurden.[4]

Entnazifizierung

Spies hatte den Fragebogen der Militärregierung im Zuge seiner Entnazifizierung am 19. September 1945 in Clausthal ausgefüllt.[5] Im Januar 1946 bestätigte die britische Militärregierung Spies, dass er seine Stellung am KWIE weiter ausüben könne.[6] Der Entnazifizierungsausschuss Zellerfeld bestätigte Ende des Jahres 1947 nochmals seine Weiterbeschäftigung und stufte ihn die Kategorie IV („Mitläufer“) ein. Zur Begründung hieß es: „Sp. war zwar dem Namen nach Pg. [Parteigenosse], denn ab 1.5.38 war er Mitglied der NSDAP, jedoch ohne Amt. Die Zugehörigkeit zu anderen, untergeordneten Gliederungen der Partei kann als Belastung nicht gewertet werden.“ Eine Vermögens- und Berufsbeschränkung erfolgte nicht. Da diese Entscheidung für Spies keine negativen Folgen hatte, war er auch nicht gezwungen, später in Düsseldorf Berufung dagegen einzulegen.[7]

Einzelnachweise

  1. NLA HA Nds. 171 Hildesheim Nr. 66087, Entnazifizierungsakte Josef Spies, Fragebogen des Military Government, 19.09.1945.
  2. Ebd. u. Dönges, Wilhelm: Geschichte und Entwicklung des Kaiser-Wilhelm-Instituts für Eisenforschung zu Düsseldorf, in: Mitteilungen aus dem Kaiser-Wilhelm-Institut für Eisenforschung zu Düsseldorf, Bd. XXV, Düsseldorf 1942, S. 23. Bei letzterem wird der Beginn seiner Tätigkeit als Betriebsleiter auf das Jahr 1935 datiert.
  3. NLA HA Nds. 171 Hildesheim Nr. 66087, Entnazifizierungsakte Josef Spies, Fragebogen des Military Government, 19.09.1945.
  4. Dönges, Wilhelm: Geschichte und Entwicklung des Kaiser-Wilhelm-Instituts für Eisenforschung zu Düsseldorf, in: Mitteilungen aus dem Kaiser-Wilhelm-Institut für Eisenforschung zu Düsseldorf, Bd. XXV, Düsseldorf 1942, S. 25; VDEh, Ac 201, Band III, Manuskript der Ansprache Vöglers zum 25-jährigen Jubiläum des KWIE.
  5. NLA HA, Nds. 171 Hildesheim Nr. 66087, Entnazifizierungsakte Josef Spies, Fragebogen des Military Government, 19.09.1945.
  6. NLA, Nds. 171 Hildesheim Nr. 66087, Entnazifizierungsakte Josef Spies, Fragebogen Action Sheet, Einträge 02.01.1946, 17.01.1946.
  7. NLA HA Nds. 171 Hildesheim Nr. 66087, Entnazifizierungsakte Josef Spies, Stellungnahme Deutscher Entnazifizierungsausschuss Kreis Zellerfeld, 28.10.1947. So konnte im LAV NRW keine weitere Entnazifizierungsakte zu Josef Spies gefunden werden.