Helmut Neerfeld
Werdegang
Helmut Neerfeld wurde am 23. Juli 1912 in Herne geboren. Über sein Studium an der Universität Bonn, das er Ende Juli 1938 mit der Promotion beendete, ist kaum etwas bekannt. Zwischen Anfang Mai bis Ende Juli 1938 war er dort als Hilfsassistent mit mathematischen Übungen beschäftigt.[1]
Tätigkeit am KWIE
Seit dem 15. Januar 1939 war Neerfeld als Assistent in der Physikalischen Abteilung tätig. Dort arbeitete er im Röntgenlaboratorium unter der Leitung von Hermann Möller.[2]
Mitgliedschaft in NS-Organisationen
Während seines Studiums trat Neerfeld im Mai 1933 sowohl der Deutschen Studentenschaft als auch dem NSDStB bei. Die Mitgliedschaft im NSDStB endete bereits Ende Juli 1933. Seit dem August 1933 gehörte Neerfeld bis Ende Juli 1935 der SA an. Dann verließ es auch den Deutschen Studentenbund. Zwischen November 1935 und Juni 1941 bestand eine Mitgliedschaft im Nationalsozialistischen Fliegerkorps (NSFK). Nach der Aufhebung der Aufnahmesperre trat Neerfeld zum 1. Mai 1937 in die NSDAP ein, der er bis Jahresende 1943 angehörte. Nach Neerfelds Einstellung am KWIE wurde er im Februar 1939 darüber hinaus Mitglied im NSLB und dem NSBDT.[3]
„UK“-Stellung
Vom 15. Juni bis 15. Juli 1941 leistete Neerfeld Militärdienst als Kanonier der Nebelabteilung in Bremen. Danach wurde er für Forschungsarbeiten „UK“ (unabkömmlich) gestellt. Gegen Kriegsende wurde Neerfeld zwischen November 1944 und März 1945 noch zum Volkssturm in Clausthal herangezogen.[4]
Entlassung
Nach Kriegsende wurde Neerfeld zum 31. Mai 1945 beim KWIE entlassen. Seine Entlassung erfolgte nach seinen Angaben wegen „Einschränkungen der Dienststelle“. Unmittelbar danach betätigte er sich zunächst als landwirtschaftlicher Helfer, dann als Privatlehrer.[5]
Entnazifizierung
Der Entnazifizierungs-Hauptausschuss des Landkreises Zellerfeld stufte Neerfeld am 3. Februar 1949 schließlich in die Kategorie V als „Entlasteten“ ein. Der Ausschuss begründete die Entscheidung damit, dass Neerfeld weder in der NSDAP oder noch in anderen NS-Organisationen ein Amt oder einen Rang bekleidet hätte. Der Ausschuss führte weiter aus: „Dr. Neerfeld ist weder aktivistisch noch propagandistisch tätig gewesen, was auch die frühen Austritte aus den Gliederungen der Partei beweisen. In politischer Hinsicht ist über ihn bisher nichts Nachteiliges bekannt geworden.“[6]
Einzelnachweise
- ↑ NLA HA Nds. 171 Hildesheim Nr. 68977, Entnazifizierungsakte Helmut Neerfeld, Fragebogen des Military Government, 01.09.1945; LAV NRW, NW 1048-33-00572, Entnazifizierungsakte Helmut Neerfeld, Fragebogen des Military Government, 02.12.1946.
- ↑ MPIE, 8-2-01-6, Bericht über das Arbeitsjahr 1939; BArch (Berlin), R 26 III/342, Gliederung des Kaiser-Wilhelm-Instituts für Eisenforschung (Stand vom 31.12.1944).
- ↑ NLA HA Nds. 171 Hildesheim Nr. 68977, Entnazifizierungsakte Helmut Neerfeld, Fragebogen des Military Government, 01.09.1945; LAV NRW, NW 1048-33-00572, Entnazifizierungsakte Helmut Neerfeld, Fragebogen des Military Government, 02.12.1946.
- ↑ NLA HA Nds. 171 Hildesheim Nr. 68977, Entnazifizierungsakte Helmut Neerfeld, Fragebogen des Military Government, 01.09.1945; LAV NRW, NW 1048-33-00572, Entnazifizierungsakte Helmut Neerfeld, Fragebogen des Military Government, 02.12.1946.
- ↑ NLA HA Nds. 171 Hildesheim Nr. 68977, Entnazifizierungsakte Helmut Neerfeld, Fragebogen des Military Government, 01.09.1945; LAV NRW, NW 1048-33-00572, Entnazifizierungsakte Helmut Neerfeld, Fragebogen des Military Government, 02.12.1946.
- ↑ NLA HA Nds. 171 Hildesheim Nr. 68977, Entnazifizierungsakte Helmut Neerfeld, Entscheidung des Entnazifizierungs-Hauptausschusses Landkreis Zellerfeld, 03.02.1949.