Alfred Krisch: Unterschied zwischen den Versionen
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Alfred Krisch wurde am 3. April 1907 in Elbing geboren, dem heutigen polnischen Elblag. Nach dem Abitur am Städtischen Reformrealgymnasium in Elbing begann er 1925 ein Studium an der Technischen Hochschule Berlin in der Fachrichtung Maschineningenieurwesen, welches er im April 1931 als Diplomingenieur abschloss. Anfang Juni 1931 trat Krisch als Hospitant in das Staatliche Materialprüfungsamt in Berlin ein. 1934 promovierte er an der TH Berlin bei Professor [https://de.wikipedia.org/wiki/Karl_Memmler Karl Memmler].<ref>NLA HA Nds. 171 Hildesheim Nr. 66102, Entnazifizierungsakte Alfred Krisch, Fragebogen des Military Government, 03.08.1945; MPIE, ohne Signatur, Personalakte Alfred Krisch, Personal-Karteikarte.</ref> | Alfred Krisch wurde am 3. April 1907 in Elbing geboren, dem heutigen polnischen Elblag. Nach dem Abitur am Städtischen Reformrealgymnasium in Elbing begann er 1925 ein Studium an der Technischen Hochschule Berlin in der Fachrichtung Maschineningenieurwesen, welches er im April 1931 als Diplomingenieur abschloss. Anfang Juni 1931 trat Krisch als Hospitant in das Staatliche Materialprüfungsamt in Berlin ein. 1934 promovierte er an der TH Berlin bei Professor [https://de.wikipedia.org/wiki/Karl_Memmler Karl Memmler].<ref>NLA HA Nds. 171 Hildesheim Nr. 66102, Entnazifizierungsakte Alfred Krisch, Fragebogen des Military Government, 03.08.1945; MPIE, ohne Signatur, Personalakte Alfred Krisch, Personal-Karteikarte.</ref> | ||
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Aktuelle Version vom 20. August 2020, 14:26 Uhr
Werdegang
Alfred Krisch wurde am 3. April 1907 in Elbing geboren, dem heutigen polnischen Elblag. Nach dem Abitur am Städtischen Reformrealgymnasium in Elbing begann er 1925 ein Studium an der Technischen Hochschule Berlin in der Fachrichtung Maschineningenieurwesen, welches er im April 1931 als Diplomingenieur abschloss. Anfang Juni 1931 trat Krisch als Hospitant in das Staatliche Materialprüfungsamt in Berlin ein. 1934 promovierte er an der TH Berlin bei Professor Karl Memmler.[1]
Tätigkeit für das KWIE
Seit November 1934 war Krisch als Wissenschaftlicher Assistent der Mechanischen Abteilung beim KWIE tätig. Anfang 1941 wurde er zum Leiter des Mechanischen Laboratoriums ernannt, wo er für die Durchführung und Überwachung der laufenden statischen und dynamischen Versuche auf dem Gebiet der mechanischen Werkstoffprüfung zuständig war.[2]
Im Rahmen der Feier zum 25-jährigen Jubiläum des KWIE 1942 erhielten mehrere Mitarbeiter das Kriegsverdienstkreuz II. Klasse verliehen. Beim Überreichen der Auszeichnung an Alfred Krisch, nannte Albert Vögler die Forschungen für das Reichsluftfahrtministerium (RLM) als Begründung: „Der Rüstungsinspekteur war so freundlich, uns zu helfen, einem unserer verdienstvollsten Mitarbeiter, der insbesonders für die Luftwaffe Gutes und Erspriessliches geleistet hat, Herrn Dr. Krisch, das Verdienstkreuz zweiter Klasse geben zu können.“[3]
Mitgliedschaft in NS-Organisationen
Im März 1933 war Krisch der NSDAP beigetreten. Weiterhin gehörte von Juni 1933 bis Dezember 1935 der SA an. Er war weiterhin Mitglied der DAF, der NSV, dem NSBDT, dem Reichskolonialbund und dem NS-Altherrenbund. 1940 war Krisch außerdem dem gleichgeschalteten Deutschen Roten Kreuz (DRK) beigetreten.[4]
Volkssturm
Während des Zweiten Weltkriegs leistete Krisch keinen Wehrdienst, obwohl er – nach seinen Angaben – nicht ausdrücklich „UK“ (unabkömmlich) gestellt worden war. Gegen Kriegsende wurde er noch von November 1944 bis April 1945 zum Volkssturm eingezogen.[5]
Entlassung und Entnazifizierung
Im Zuge der Entnazifizierungsmaßnahmen am KWIE nach Kriegsende wurde Krisch auf Veranlassung der Militärregierung am 15. November 1945 beim KWIE entlassen. Gründe dafür waren seine Mitgliedschaft in der NSDAP und seine zeitweilige Zugehörigkeit zur SA. Krisch war danach seit Anfang Dezember 1945 als Hilfsarbeiter bei der Spaltschindelfabrik Rudolf Uhe in Buntenbock beschäftigt.[6]
Im Oktober 1947 stufte der Entnazifizierungsausschuss Zellerfeld Krisch in die Kategorie IV als „Mitläufer“ ein. Der Ausschuss begründete seine Entscheidung damit, dass Krisch sowohl in der NSDAP als auch der SA keine Ämter bekleidet hatte. Weiterhin führte er an: „Aufgrund der aus dem Fragebogen ersichtlichen Formalbelastung, scheint er von der M.R. entlassen worden zu sein. Der deutsche Ausschuss bittet die entscheidende Brit. Behörde K. wieder in sein Amt zu setzen.“[7]
Wiedereinstellung
Die Militärregierung akzeptierte die Entscheidung des Entnazifizierungsausschusses, sodass Krisch zum 1. Mai 1947 wieder am KWIE eingestellt werden konnte.[8] Krisch war bis Ende Dezember 1972 für das MPIE tätig. Er verstarb am 23. September 1990.[9]
Einzelnachweise
→ zum ausführlichen Quellen- und Literaturverzeichnis
- ↑ NLA HA Nds. 171 Hildesheim Nr. 66102, Entnazifizierungsakte Alfred Krisch, Fragebogen des Military Government, 03.08.1945; MPIE, ohne Signatur, Personalakte Alfred Krisch, Personal-Karteikarte.
- ↑ NLA HA Nds. 171 Hildesheim Nr. 66102, Entnazifizierungsakte Alfred Krisch, Fragebogen des Military Government, 03.08.1945; MPIE, ohne Signatur, Personalakte Alfred Krisch, Lebenslauf vom 15.11.1945.
- ↑ VDEh, Ac 201, Band III, Manuskript der Ansprache Vöglers zum 25-jährigen Jubiläum des KWIE.
- ↑ NLA HA Nds. 171 Hildesheim Nr. 66102, Entnazifizierungsakte Alfred Krisch, Fragebogen des Military Government, 03.08.1945.
- ↑ NLA HA Nds. 171 Hildesheim Nr. 66102, Entnazifizierungsakte Alfred Krisch, Fragebogen des Military Government, 03.08.1945.
- ↑ NLA HA Nds. 171 Hildesheim Nr. 66102, Entnazifizierungsakte Alfred Krisch, Fragebogen Action Sheet, Einträge vom 07.11.1945; MPIE, ohne Signatur, Personalakte Alfred Krisch, Schreiben Krisch an KWIE, 16.01.1946;
- ↑ NLA HA Nds. 171 Hildesheim Nr. 66102, Entnazifizierungsakte Alfred Krisch, Stellungnahme des Entnazifizierungsausschusses Zellerfeld, 28.10.1947.
- ↑ MPIE, ohne Signatur, Personalakte Alfred Krisch, Schreiben der Research Branch, 31.03.1947; AMPG, Abt. II, Rep. 66, Nr. 989/3, Tätigkeitsbericht über das Kalenderjahr 1947.
- ↑ MPIE, ohne Signatur, Personalakte Alfred Krisch, Personal-Karteikarte.