Wilhelm Schlüter

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Werdegang

Wilhelm Schlüter wurde am 10. April 1914 in Holzminden geboren, wo er das Reformrealgymnasium besuchte. Nach dem Abitur im Jahr 1933 begann er ein Studium an der Universität in München. Von April bis September 1935 leistete Schlüter Reichsarbeitsdienst (RAD) im Straßenbau. Im Oktober 1935 setzte er sein Studium an der Universität Göttingen fort, welches er Ende April 1938 mit der Promotion abschloss. Seit Mai 1938 war Schlüter am KWIE als Assistent in der Physikalischen Abteilung beschäftigt. Im Dezember 1938 wurde er zur Wehrmacht eingezogen.[1]

Mitgliedschaft in NS-Organisationen

Schlüter gehörte seit Juli 1933 der SA an, wo er im November 1937 zum Scharführer ernannt wurde. Nach Lockerung der Aufnahmesperre trat er zum 1. Mai 1937 in die NSDAP ein. Darüber hinaus war Schlüter seit 1938 Mitglied der DAF, der NSV und des NSBDT.[2]

Wehrmacht und Kriegsgefangenschaft

Bei der Wehrmacht diente Schlüter in verschiedenen Flak-Einheiten und stieg bis in den Dienstrang eines Oberleutnants auf. Als Auszeichnungen erhielt er das Kriegsverdienstkreuz II. Klasse mit Schwertern und das Eiserne Kreuz II. Klasse. Von Dezember 1942 bis Februar 1943 diente er in Italien im Flakschutz. Anschließend nahm Schlüter am Afrikafeldzug in Tunesien teil, wo er am 9. Mai 1943 in Kriegsgefangenschaft geriet. Diese verbrachte Schlüter bis zum 9. April 1946 im Kriegsgefangenenlager Trinidad im US-Bundesstaat Colorado.[3]

Beruflicher Werdegang in der Nachkriegszeit

Nach seiner Rückkehr nach Deutschland war Schlüter zunächst in seiner Heimat Holzminden kurzzeitig als Hilfsarbeiter tätig. Seit Ende April 1946 war er bei den Babcock-Werken in Oberhausen mit Gießereiarbeiten beschäftigt.[4] Am 1. Juli 1947 war Schlüter wieder für das KWIE tätig, jedoch verließ er das Institut zum Jahresende wieder.[5]

Entnazifizierung

Schlüter wurde in seinem Entnazifizierungsverfahren im Juli 1947 in die Kategorie IV als „Mitläufer“ eingestuft. Damit wurde ihm das passive Wahlrecht entzogen. Außerdem durfte er die britische Besatzungszone ohne Erlaubnis nicht verlassen.[6]

Einzelnachweise

zum ausführlichen Quellen- und Literaturverzeichnis

  1. LAV NRW, NW 1002-I-33053, Entnazifizierungsakte Wilhelm Schlüter, Fragebogen des Military Government, 27.04.1947.
  2. LAV NRW, NW 1002-I-33053, Entnazifizierungsakte Wilhelm Schlüter, Fragebogen des Military Government, 27.04.1947.
  3. LAV NRW, NW 1002-I-33053, Entnazifizierungsakte Wilhelm Schlüter, Fragebogen des Military Government, 27.04.1947.
  4. LAV NRW, NW 1002-I-33053, Entnazifizierungsakte Wilhelm Schlüter, Fragebogen des Military Government, 27.04.1947.
  5. LAV NRW, NW 1002-I-33053, Entnazifizierungsakte Wilhelm Schlüter, Fragebogen des Military Government, 27.04.1947.
  6. LAV NRW, NW 1002-I-33053, Entnazifizierungsakte Wilhelm Schlüter, Einreihungsbescheid, 09.07.1947.