Wilhelm Puzicha

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Werdegang

Wilhelm Samuel Puzicha wurde am 10. Oktober 1914 in Duisburg geboren. Nach dem Abitur am Reformrealgymnasium in Duisburg im März 1933 begann er 1934 ein Studium an der Technischen Universität Darmstadt. 1935 wechselte Puzicha an die Bergakademie Clausthal, wo er sein Studium 1938 als Diplom-Ingenieur abschloss. Im Anschluss war er ebenfalls in Clausthal als Hochschulassistent von Anton Pomp tätig. Im März 1943 erhielt er an der Bergakademie Clausthal seine Promotion.[1]

Wehrdienst und Tätigkeit am KWIE

Nachdem Puzicha 1935 noch wegen seines Studiums vom Militärdienst zurückgestellt worden war, leistete er diesen zwischen 1939 und 1940. Dann wurde er „UK“ (unabkömmlich) gestellt. Dies stand wahrscheinlich im Zusammenhang mit seinem Eintritt in das KWIE im November 1940, wo er als Assistent in der Mechanischen Abteilung tätig wurde. 1942 wurde er erneut zur Wehrmacht eingezogen und leistete als Gefreiter und Unteroffizier Frontdienst in Russland. Dafür erhielt Puzich das Eiserne Kreuz II. Klasse. Abermals wurde er „UK“ gestellt und war seit 1944 wieder für das KWIE tätig.[2]

Mitgliedschaft im Jungstahlhelm und in NS-Organisationen

Zwischen Juni und September 1933 war Puzicha Mitglied im Jungstahlhelm. Seit September 1933 gehörte er der SA an, wo er den Rang eines Rottenführers bekleidete. Als Student war er Mitglied in der Deutschen Studentenschaft und im NSDStB. Nach der Lockerung der Aufnahmesperre wurde Puzicha zum 1. Mai 1937 Mitglied der NSDAP. Außerdem bestanden Mitgliedschaften im NSDDozB, im NSBDT und dem NS-Altherrenbund.[3]

Beruflicher Werdegang nach 1945

Nach Kriegsende wechselte Puzicha als wissenschaftlicher Assistent an die Bergakademie Clausthal. Dort kündigte er 1946, um eine Stelle als Assistent bei der Hüttenwerke Geisweid AG bei Siegen im Bereich der Stahlkontrolle anzunehmen.[4]

Entnazifizierung

Der Entnazifizierungs-Hauptausschuss Siegen-Land stufte Puzicha am 23. Juli 1948 in die Kategorie V als „Entlasteten“ ein. Die Begründung lautete: „P. war kein Aktivist, es ist nichts Anrüchiges über ihn bekannt. Keine Bedenken“.[5]

Einzelnachweise

zum ausführlichen Quellen- und Literaturverzeichnis

  1. LAV NRW, NW 1111-BG-06-00639, Entnazifizierungsakte Wilhelm Puzicha, Fragebogen des Sonderbeauftragten für die Entnazifizierung im Lande Nordrhein-Westfalen, 30.04.1948.
  2. LAV NRW, NW 1111-BG-06-00639, Entnazifizierungsakte Wilhelm Puzicha, Fragebogen des Sonderbeauftragten für die Entnazifizierung im Lande Nordrhein-Westfalen, 30.04.1948; BArch (Berlin), R 26 III 109, Bericht über das Arbeitsjahr 1940.
  3. LAV NRW, NW 1111-BG-06-00639, Entnazifizierungsakte Wilhelm Puzicha, Fragebogen des Sonderbeauftragten für die Entnazifizierung im Lande Nordrhein-Westfalen, 30.04.1948.
  4. LAV NRW, NW 1111-BG-06-00639, Entnazifizierungsakte Wilhelm Puzicha, Fragebogen des Sonderbeauftragten für die Entnazifizierung im Lande Nordrhein-Westfalen, 30.04.1948.
  5. LAV NRW, NW 1111-BG-06-00639, Entnazifizierungsakte Wilhelm Puzicha, Case Summary – Kurzdarstellung, 01.06.1948, Entscheidung des Entnazifizierungs-Hauptausschusses Siegen-Land, 23.07.1948.