Karl Mathieu

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Werdegang

Karl Mathieu wurde am 4. Juli 1908 in Düsseldorf geboren. Ende März 1933 hatte er ein Studium mit dem Abschlussexamen beendet. Ursprünglich hatte Mathieu eine Laufbahn im Schuldienst angestrebt. Daher absolvierte Mathieu von April 1933 bis März 1935 ein Studienreferendariat. Im Anschluss war er von April 1935 bis Oktober 1936 als unbezahlter Studienassessor tätig. Nachdem sein Einstieg in den Lehrerberuf offensichtlich gescheitert war, nahm Mathieu vom November 1936 bis März 1937 zunächst eine Stelle als Mathematiker beim Deutschen Forschungsinstitut für Segelflug in Darmstadt an.[1]

Tätigkeit am KWIE

Im April 1937 begann Mathieu als Volontär der Physikalischen Abteilung seine Tätigkeit am KWIE. Im Rahmen des Volontariats verfasste er seine Dissertation, mit der er Ende April 1938 die Promotion an der Universität Bonn erhielt. Als Wissenschaftlicher Assistent leitete er nach der Verlagerung des Instituts nach Clausthal einen Teil des Magnetischen Laboratoriums der Physikalischen Abteilung.[2]

Mitgliedschaft in NS-Organisationen

Nach der NS-Machtübernahme trat Mathieu mit Beginn seines Studiums Anfang April 1933 in den NSLB ein. Zwischen Juni 1933 und September 1935 gehörte er der SA an. Zudem bestand zwischen 1936 und Juni 1940 eine Mitgliedschaft im Nationalsozialistischen Fliegerkorps (NSFK). Seit Juli 1938 gehörte Mathieu dem NSBDT an.[3]

„UK“-Stellung während des Zweiten Weltkriegs

Nachdem Mathieu zwischen Juni und September 1940 kurzzeitig Militärdienst als Funker in Stettin geleistet hatte, wurde er am 18. September 1940 „UK“ (unabkömmlich) gestellt.[4]

Entnazifizierung

Im Zuge der ersten Entnazifizierungsmaßnahmen nach Kriegsende machte Mathieu im Fragebogen der Militärregierung ausführliche Angaben zu seinem gescheiterten Einstieg in die Schullaufbahn und seine vorübergehende SA-Mitgliedschaft. Die Schulbehörde habe ihm – neben nicht genügender Qualifikation – „mangelnde politische Betätigung vorgeworfen“. Er gab dazu an: „Ich war zuvor aus der SA ausgetreten, in die ich 1933 auf Veranlassung der Schulbehörde eingetreten war. Außerdem war mein Vater, der Hauptlehrer Peter Mathieu in Düsseldorf-Itter auf Verlangen der Partei seines Amtes enthoben worden. Bei dieser Gelegenheit drohte der Ortsgruppenleiter Flämig, er werde auch die Söhne des Hauptlehrers M. zu treffen wissen.“[5]

Im Dezember 1945 wurde Mathieu die weitere Beschäftigung am Institut genehmigt.[6] Der Entnazifizierungsausschuss Zellerfeld stufte ihn am 29. Oktober 1947 schließlich in die Kategorie V als „Entlasteten“ ein. Eine weitere Beschäftigung wurde empfohlen, da er nur als „nomineller Nazi-Unterstützer“ angesehen wurde, der nicht aktivistisch oder propagandistisch in Erscheinung getreten sei.[7]

Einzelnachweise

zum ausführlichen Quellen- und Literaturverzeichnis

  1. NLA HA Nds. 171 Hildesheim Nr. 66099, Entnazifizierungsakte Karl Mathieu, Fragebogen des Military Government, 01.08.1945.
  2. MPIE, 8-2-01-5, Bericht über das Geschäftsjahr 1937; Dönges: Geschichte, S. 27; BArch (Berlin), R 26 III/342, Gliederung des Kaiser-Wilhelm-Instituts für Eisenforschung (Stand vom 31.12.1944).
  3. NLA HA Nds. 171 Hildesheim Nr. 66099, Entnazifizierungsakte Karl Mathieu, Fragebogen des Military Government, 01.08.1945.
  4. NLA HA Nds. 171 Hildesheim Nr. 66099, Entnazifizierungsakte Karl Mathieu, Fragebogen des Military Government, 01.08.1945.
  5. NLA HA Nds. 171 Hildesheim Nr. 66099, Entnazifizierungsakte Karl Mathieu, Fragebogen des Military Government, 01.08.1945.
  6. NLA HA Nds. 171 Hildesheim Nr. 66099, Entnazifizierungsakte Karl Mathieu, Fragebogen Action Sheet, 17.12.1945.
  7. NLA HA Nds. 171 Hildesheim Nr. 66099, Entnazifizierungsakte Karl Mathieu, Stellungnahme des Entnazifizierungsausschuss Zellerfeld, 29.10.1947.