Das Wandrelief im Eingangsbereich

Aus Geschichts-Wiki MPIE
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Das Wandrelief von Erich Kuhn: Aufnahme aus dem Jahr 1935.
Das Wandrelief war auch Teil des Animationsfilms, „Das Märchen vom Bau“.

Das Wandrelief im Eingangsbereich des MPIE geht auf den Berliner Bildhauer Erich Kuhn (1890–1967) zurück, der es anlässlich des neuen Institutsgebäudes im Jahr 1935 entwarf. Es besteht aus 120 Nirosta-Gussplatten, die das Unternehmen Krupp gespendet hatte.[1]

Darstellung

Das Wandrelief zeigt die verschiedenen Arbeitsschritte der Eisen- und Stahlerzeugung im Hochofen und Stahlkonverter. Zu diesem Zweck sind sieben Personen in zeitgenössischer Arbeitskleidung abgebildet. Oben links bedient eine erste Person den Hochofen, aus dem sich ein Strom flüssigen Eisens ergießt, der das ganze Wandrelief durchzieht. Darunter befinden sich drei Personen, die das flüssige Eisen in Formen gießen und zu Roheisen weiterverarbeiten oder die übrigen Arbeitsschritte überwachen. In der Mitte schwebt ein Bottich mit flüssigem Eisen oder Roheisen. Rechts oben ist eine weitere Person zu sehen, die den Tiegel des Stahlkonverters bedient. Unten befinden sich zwei ruhende Personen.

Material und Funktion

Das Relief in der Eingangshalle des MPIE wurde aus 120 Nirosta-Gussplatten hergestellt. Es führte dem „die Eingangshalle betretenden Besucher die enge Verknüpfung des Aufgabenkreises des Instituts mit der eisenhüttenmännischen Technik in wirkungsvoller Weise vor Augen“.[2] Durch die wohldurchdachte und neuartige Oberflächenbehandlung des Nirosta-Edelstahls, mit einem Wechsel zwischen hochpolierten glänzenden, matt metallisch schimmernden und in verschiedenen Abstufungen dunkel getönten Flächen, erhielt das Kunstwerk eine eindrucksvolle und lebendige Wirkung. Es war das erste Mal, dass Stahl auf diese Art für künstlerische Zwecke verwendet wurde.[3]

Das Wandrelief heute

Das Wandrelief hat auch heute noch Bestand. Nach aufwändigen Sanierungsmaßnahmen zwischen 1999 und 2008 wurden in enger Zusammenarbeit mit der Denkmalschutzbehörde wesentliche Bestandteile restauriert beziehungsweise erhalten, wie etwa der Haupteingang mit Treppe und vorhandener Türanlage aus Edelstahl, die Eingangshalle mit dem Relief, die Treppenhäuser mit dunklem Muschelkalk für Stufen und Podestbeläge, sowie Stahlgeländern und Edelstahlhandläufen. Hierbei gelang es den Verantwortlichen, in der historischen Bausubstanz technisch hochanspruchsvoll installierte Arbeitsräume zu schaffen.[4]

Einzelnachweise

zum ausführlichen Quellen- und Literaturverzeichnis

  1. Körber: Neubau des KWIE, S.267.
  2. Körber: Neubau des KWIE, S.267.
  3. Körber: Neubau des KWIE, S.267.
  4. Verein Deutscher Eisenhüttenleute (VDEh); Max-Planck-Gesellschaft, Bauabteilung (Hrsg.): Bauten der MPG, S. 6.