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Aus Geschichts-Wiki MPIE
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Aktuelles Logo der Max-Planck-Institut für Eisenforschung GmbH

Willkommen beim Wiki des Max-Planck-Instituts für Eisenforschung (MPIE) zur Geschichte des damaligen Kaiser-Wilhelm-Instituts für Eisenforschung (KWIE) im Nationalsozialismus. Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Instituts sowie alle anderen geschichtlich Interessierten sind herzlich dazu eingeladen, diese Plattform zu nutzen und sich mit ihrer Hilfe historisch zu informieren.

Die Entstehung des Geschichts-Wikis

Dieses Geschichts-Wiki beruht auf der Studie „Das Kaiser-Wilhelm-Institut im Nationalsozialismus“, den die Geschäftsführung des Instituts bei den HistorikerInnen von Neumann & Kamp Historische Projekte im Jahr 2017 in Auftrag gegeben hat, um die Geschichte der Institution in den Jahren 1933 bis 1945 systematisch aufzuarbeiten. Die Studie hat den Anspruch einer quellengesättigten und unabhängigen Geschichtsschreibung. Anlass dazu waren einige als potentiell kritisch zu bewertende Hinweise im Rahmen der historischen Arbeiten zum 100-jährigen Institutsjubiläums 2017 sowie eine für die Geschäftsführung verblüffende Quellenvielfalt in den Kellerarchiven des Instituts. Nach der zwischen den Jahren 2000 bis 2005 erfolgten Generalsanierung des Institutshauptgebäudes nebst den damit verbundenen Entrümpelungen lag ursprünglich die Vermutung nahe, dass historisch interessante Dokumente nicht mehr in dieser Menge in den Institutsarchiven vorhanden sein dürften.

Die Umsetzung der Studie als Wiki

Die gedruckte Studie, die die Grundlage für dieses Wiki bildet, beinhaltet über 300 Seiten, auf denen in fünf themenbezogenen Kapiteln zentrale Fragestellungen zur NS-Geschichte behandelt werden, außerdem wird knapp in die Vorgeschichte des KWIE vor 1933 eingeführt. Für das Wiki wird diese Darstellung nun in einzelne Artikel gefasst und zur besseren Lesbarkeit und Navigation zum Teil neu arrangiert. Im Unterschied zur gedruckten Studie gibt es nun etwa einzelne biografische Artikel zu Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des KWIE oder anderen Persönlichkeiten, die mit dem KWIE in Verbindung standen. Hinzu kommen eigene Artikel für diverse Organisationen bzw. Einrichtungen im Nationalsozialismus. Trotz einiger Umstellungen bei der Überführung in eine Wiki-Struktur existieren weiterhin fünf Kernthemen zur NS-Geschichte, die in der gedruckten Studie kapitelweise behandelt werden. Im Folgenden werden diese Themenkomplexe vorgestellt und die untersuchten Fragestellungen erläutert.

I. Das Verhältnis des KWIE zum NS-Regime und zur NS-Ideologie

Ein Blick auf die Ehrentribüne beim Festakt der Grundsteinlegung: Reichsminister Bernhard Rust, Albert Vögler, Max Planck, Gauleiter Friedrich Karl Florian und Oberbürgermeister Hans Wagenführ (von links nach rechts), 3. Juni 1934.

Dieser Themenkomplex beschäftigt sich mit den Folgen der NS-„Machtübernahme“ am KWIE und fragt nach dem Einfluss des Nationalsozialismus am Institut: Kam es zur „Gleichschaltung“ von Gremien und zur personellen Umgestaltung innerhalb der wissenschaftlichen und nichtwissenschaftlichen Führungsspitze? Überwogen Kontinuitäten oder Diskontinuitäten? Insbesondere soll die Mitgliedschaft des Führungspersonals in NS-Organisationen bzw. dessen persönliche Verstrickung in den Nationalsozialismus untersucht werden. Gab es Maßnahmen rassistischer und politischer „Säuberung“ am KWIE? Wie reagierte die Institutsleitung auf die „Machtübernahme“ 1933 und wie war das Verhältnis zum NS-Regime in den folgenden Jahren? Es wird zudem der Aufbau der NS-Betriebsgemeinschaft am KWIE in den Blick genommen und die Rolle von Institutsangehörigen und Institutsleitung innerhalb dieser herausgearbeitet. Eine weitere Frage ist: Welchen Einfluss hatten NS-Weltanschauung und die NS-Kriegseuphorie am Institut?

II. Autarkie- und Rüstungsforschung am KWIE

Im Rahmen der Rüstungsforschung wurden am KWIE auch Beschussversuche an Stahlplatten vorgenommen.

Dabei geht es um die Rolle des KWIE als wissenschaftliche Instanz und seine Einbindung in den nationalsozialistischen Kriegs- und Rüstungsapparat. Die wissenschaftliche Ausrichtung des KWIE wird hier ebenso dargestellt wie verschiedene institutionelle Entwicklungen. Es wird nach der Bedeutung des KWIE für die nationalsozialistische Kriegs- und Rüstungswirtschaft gefragt und der Bereich der kriegsrelevanten Forschung und Rüstungsforschung in den Blick genommen – insbesondere im Zusammenhang mit dem Vierjahresplan ab 1936, in der Phase nach Kriegsbeginn 1939 und nach der Wende zum sogenannten „Totalen Krieg“ ab 1943. Stellte sich das KWIE offensiv in den Dienst der NS-Autarkiebestrebungen und der Kriegs- und Rüstungsforschung? Wie entwickelte sich das KWIE in Bezug auf Mitarbeiterzahl, räumliche Bedingungen und Forschungserfolg? Erlebte das Institut nach 1933 und während der Kriegsjahre einen wissenschaftlichen, personellen und finanziellen Aufschwung und expandierte? Profitierte das KWIE vom „Dritten Reich“ oder gab es negative Auswirkungen? Ebenso wird seine Einbindung in verschiedene NS-Forschungsverbünde und in den NS-Wissenschafts- und Rüstungsapparat dargestellt. Es werden außerdem Forschungsarbeiten von KWIE-Wissenschaftlern[1] im Besatzungskontext beleuchtet.

III. Aneignung von „Beutegut“

1940 erhielt das KWIE als „Beutegut“ ein Versuchswalzwerk vom Polytechnikum Warschau.

Dieses Thema behandelt exemplarisch die Aneignung von „Beutegut“ aus besetzten Ländern durch das KWIE. Speziell geht es um die Entziehung eines polnischen Versuchswalzwerks nach Kriegsbeginn. Ergänzt: Es wird erläutert, auf welchem Wege das angeeignete „Beutegut“ in den Besitz des KWIE gelangte. Wer waren die beteiligten Personen und Dienststellen? Weiterhin wird darauf eingegangen, was nach Kriegsende mit den erbeuteten technischen Einrichtungen geschah.

IV. Zwangsarbeit am KWIE

Datei:Karteikarte Chagneau.jpg
Während des Kriegs setzte das KWIE Zwangsarbeiter wie beispielsweise den frnzösischen Laboranten André-Gaston Chagneau ein.

Untersucht wurde ebenfalls der Einsatz von Zwangsarbeitern am KWIE. Von Interesse sind hierbei insbesondere folgende Fragestellungen: Wie und wofür wurden Zwangsarbeiter am KWIE eingesetzt? Wie viele Zwangsarbeiter wurden am KWIE eingesetzt? Um welche Gruppen von Zwangsarbeitern handelte es sich, das heißt waren es zivile Arbeitskräfte aus den besetzten Gebieten, Kriegsgefangene oder sogar KZ-Häftlinge? Welche Nationalität und welchen Status hatten sie? Welche Tätigkeiten mussten sie verrichten und wie waren die Bedingungen des Zwangsarbeitereinsatzes? Welche Verantwortung für den Einsatz von Zwangsarbeitern trugen die Leitung des KWIE und andere Institutsangehörige? Neben diesen Fragen geht es auch um eine Kontextualisierung der Einzelergebnisse in den größeren Zusammenhang des Zwangsarbeitereinsatzes für das Deutsche Reich in den Jahren 1939 bis 1945.

V. Das KWIE nach Kriegsende

Viele KWIE-Mitarbeiter wie Franz Wever trotz ihrer NS-Vergangenheit im Zuge der Entnazifizierung lediglich als „Mitläufer“ eingestuft.

Dieser Themenkomplex beinhaltet die Geschichte des KWIE bei Kriegsende 1945 und in der unmittelbaren Nachkriegszeit. Wie gestaltete sich der gesellschaftliche Umbruch nach der Befreiung vom Nationalsozialismus durch die Alliierten am KWIE? Wie wurde nach Kriegsende weitergearbeitet? Welchen Einfluss nahm die alliierte Forschungs- und Demilitarisierungspolitik auf das Institut? Welche Auswirkungen hatte die Entnazifizierung auf die Geschicke des Instituts und wie ging das KWIE in den folgenden Jahren mit seiner NS-Vergangenheit um? Welche personellen und institutionellen Kontinuitäten und Diskontinuitäten ergaben sich zwischen Nationalsozialismus und Nachkriegsgesellschaft?

Chronologie

Zur Chronologie des KWIE mit den wichtigsten Meilensteinen und Zäsuren sowie historischen Schlaglichtern.

Die Ereignisse sind chronologisch geordnet. Zu den Meilensteinen und Zäsuren gibt es weiterführende Texte. Die Schlaglichter werden in der Chronologie nur genannt.

Bildergalerie

Zur Bildergalerie mit historischen Aufnahmen.

Vor der Nutzung der Bilder sind die jeweiligen Nutzungsrechte zu beachten.


Wiki-Verwaltung

Hilfsseiten für den Arbeitsprozess am Wiki.

Übersicht über die fertigen Texte.

Vorgaben für das Wiki.

Offene Fragen zum Wiki.

  1. Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird im Text größtenteils verallgemeinernd das generische Maskulinum verwendet. Diese Formulierungen können gleichermaßen weibliche und männliche Personen umfassen. Beide Geschlechter sollen sich gleichberechtigt angesprochen fühlen. Da es sich bei der vorliegenden Studie um eine Arbeit zur Geschichte eines wissenschaftlichen Instituts in den 1930er- und 1940er-Jahren handelt, muss jedoch berücksichtigt werden, dass sich etwa unter den führenden Wissenschaftlern des KWIE und sonstigen maßgeblichen Persönlichkeiten keine Frauen befunden haben. Somit besteht hier eine Diskrepanz zwischen der historischen Realität und dem heutigen Anspruch bezüglich der Darstellung.