Hauptseite: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Geschichts-Wiki MPIE
Zur Navigation springen Zur Suche springen
unknown user (Diskussion)
Keine Bearbeitungszusammenfassung
unknown user (Diskussion)
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 9: Zeile 9:


==I. Das Verhältnis des KWIE zum NS-Regime und zur NS-Ideologie==
==I. Das Verhältnis des KWIE zum NS-Regime und zur NS-Ideologie==
[[Datei:Grundsteinlegung Ehrentribuene.jpg|thumb|Ein Blick auf die Ehrentribüne beim Festakt der Grundsteinlegung: Reichsminister Bernhard Rust, Albert Vögler, Max Planck, Gauleiter Friedrich Karl Florian und Oberbürgermeister Hans Wagenführ (von links nach rechts), 3. Juni 1934.]]


[[Datei:Grundsteinlegung Ehrentribuene.jpg|thumb|Ein Blick auf die Ehrentribüne beim Festakt der Grundsteinlegung: Reichsminister Bernhard Rust, Albert Vögler, Max Planck, Gauleiter Friedrich Karl Florian und Oberbürgermeister Hans Wagenführ (von links nach rechts), 3. Juni 1934.]]
''→ Hauptseite: [[Das KWIE vor 1933]] und [[Das Verhältnis des KWIE zu NS-Regime und NS-Ideologie]]''


Dieser Themenkomplex beschäftigt sich mit den Folgen der NS-„Machtübernahme“ am KWIE und fragt nach dem [[Anpassungswille|Einfluss des Nationalsozialismus]] am Institut: Zu welcher „[[Personelle „Säuberung“ in der KWG und das Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums|Gleichschaltung]]“ von [[Kuratorium|Gremien]] und zu welchen [[Personelle „Säuberung“ am KWIE |personellen Umgestaltung]] innerhalb der wissenschaftlichen und nichtwissenschaftlichen [[Direktoren|Führungsspitze]] kam es? Überwogen Kontinuitäten oder gab es große Umbrüche? Insbesondere wird die Mitgliedschaft des Führungspersonals in [[Mitgliedschaften in NSDAP und Unterorganisationen|NS-Organisationen]] bzw. dessen persönliche Verstrickung in den Nationalsozialismus untersucht. Welche [[Antisemitismus am KWIE|Maßnahmen rassistischer und politischer „Säuberung“]] gab es am KWIE? Wie reagierte die Institutsleitung auf die „Machtübernahme“ 1933 und wie war das [[Anpassungswille|Verhältnis zum NS-Regime]] in den folgenden Jahren?
Dieser Themenkomplex beschäftigt sich mit den Folgen der NS-„Machtübernahme“ am KWIE und fragt nach dem [[Anpassungswille|Einfluss des Nationalsozialismus]] am Institut: Zu welcher „[[Personelle „Säuberung“ in der KWG und das Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums|Gleichschaltung]]“ von [[Kuratorium|Gremien]] und zu welchen [[Personelle „Säuberung“ am KWIE |personellen Umgestaltung]] innerhalb der wissenschaftlichen und nichtwissenschaftlichen [[Direktoren|Führungsspitze]] kam es? Überwogen Kontinuitäten oder gab es große Umbrüche? Insbesondere wird die Mitgliedschaft des Führungspersonals in [[Mitgliedschaften in NSDAP und Unterorganisationen|NS-Organisationen]] bzw. dessen persönliche Verstrickung in den Nationalsozialismus untersucht. Welche [[Antisemitismus am KWIE|Maßnahmen rassistischer und politischer „Säuberung“]] gab es am KWIE? Wie reagierte die Institutsleitung auf die „Machtübernahme“ 1933 und wie war das [[Anpassungswille|Verhältnis zum NS-Regime]] in den folgenden Jahren?
Zeile 19: Zeile 20:
==II. Autarkie- und Rüstungsforschung am KWIE==
==II. Autarkie- und Rüstungsforschung am KWIE==
[[Datei:Beschussversuche.jpg|thumb|Im Rahmen der Rüstungsforschung wurden am KWIE auch Beschussversuche an Stahlplatten vorgenommen.]]
[[Datei:Beschussversuche.jpg|thumb|Im Rahmen der Rüstungsforschung wurden am KWIE auch Beschussversuche an Stahlplatten vorgenommen.]]
''→ Hauptseite: [[Autarkie- und Rüstungsforschung]]''


Dabei geht es um die Rolle des KWIE als [[Rüstungsforschung zur Zeit der Weimarer Republik|wissenschaftliche Instanz]] und seine Einbindung in den nationalsozialistischen [[Autarkie- und Rüstungsforschung|Kriegs- und Rüstungsapparat]]. Die wissenschaftliche Ausrichtung des KWIE wird hier ebenso dargestellt wie verschiedene [[Abteilungsleiter|institutionelle Entwicklungen]]. Es wird nach der Bedeutung des KWIE für die nationalsozialistische [[Rüstungs- und Autarkieforschung 1943/44|Kriegs- und Rüstungswirtschaft während des Zweiten Weltkriegs]] gefragt und der Bereich der kriegsrelevanten Forschung und Rüstungsforschung in den Blick genommen. Diese Punkte werden im Zusammenhang mit dem [[Zusammenarbeit mit den Vierjahresplanbehörden|Vierjahresplan]] ab 1936, in der Phase nach Kriegsbeginn 1939 und in der Zeit des sogenannten „Totalen Kriegs“ ab 1943 untersucht. Inwieweit stellte sich das KWIE offensiv in den Dienst der NS-Autarkiebestrebungen und der Kriegs- und Rüstungsforschung? Wie entwickelte sich das KWIE in Bezug auf [[Personalentwicklung|Mitarbeiterzahl]], [[Der Bau des neuen Institutsgebäudes als propagandistische Inszenierung|räumliche Bedingungen]] und Forschungserfolg? Wie entwickelte sich die wissenschaftliche, personelle und finanzielle Situation des Instituts nach 1933 und während der Kriegsjahre? In wiefern profitierte das KWIE vom „Dritten Reich“ und welche [[Bombenschäden und Verlagerung nach Clausthal|negativen Auswirkungen]] gab es? Ebenso wird seine Einbindung in verschiedene [[Forschungsverbünde|NS-Forschungsverbünde]] und in den NS-Wissenschafts- und Rüstungsapparat dargestellt. Es werden außerdem Forschungsarbeiten von KWIE-Wissenschaftlern<ref>Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird im Text größtenteils verallgemeinernd das generische Maskulinum verwendet. Diese Formulierungen können gleichermaßen weibliche und männliche Personen umfassen. Beide Geschlechter sollen sich gleichberechtigt angesprochen fühlen. Da es sich bei der vorliegenden Studie um eine Arbeit zur Geschichte eines wissenschaftlichen Instituts in den 1930er- und 1940er-Jahren handelt, muss jedoch berücksichtigt werden, dass sich etwa unter den führenden Wissenschaftlern des KWIE und sonstigen maßgeblichen Persönlichkeiten keine Frauen befunden haben. Somit besteht hier eine Diskrepanz zwischen der historischen Realität und dem heutigen Anspruch bezüglich der Darstellung.</ref> im [[Forschung im Besatzungskontext|Besatzungskontext]] beleuchtet.
Dabei geht es um die Rolle des KWIE als [[Rüstungsforschung zur Zeit der Weimarer Republik|wissenschaftliche Instanz]] und seine Einbindung in den nationalsozialistischen [[Autarkie- und Rüstungsforschung|Kriegs- und Rüstungsapparat]]. Die wissenschaftliche Ausrichtung des KWIE wird hier ebenso dargestellt wie verschiedene [[Abteilungsleiter|institutionelle Entwicklungen]]. Es wird nach der Bedeutung des KWIE für die nationalsozialistische [[Rüstungs- und Autarkieforschung 1943/44|Kriegs- und Rüstungswirtschaft während des Zweiten Weltkriegs]] gefragt und der Bereich der kriegsrelevanten Forschung und Rüstungsforschung in den Blick genommen. Diese Punkte werden im Zusammenhang mit dem [[Zusammenarbeit mit den Vierjahresplanbehörden|Vierjahresplan]] ab 1936, in der Phase nach Kriegsbeginn 1939 und in der Zeit des sogenannten „Totalen Kriegs“ ab 1943 untersucht. Inwieweit stellte sich das KWIE offensiv in den Dienst der NS-Autarkiebestrebungen und der Kriegs- und Rüstungsforschung? Wie entwickelte sich das KWIE in Bezug auf [[Personalentwicklung|Mitarbeiterzahl]], [[Der Bau des neuen Institutsgebäudes als propagandistische Inszenierung|räumliche Bedingungen]] und Forschungserfolg? Wie entwickelte sich die wissenschaftliche, personelle und finanzielle Situation des Instituts nach 1933 und während der Kriegsjahre? In wiefern profitierte das KWIE vom „Dritten Reich“ und welche [[Bombenschäden und Verlagerung nach Clausthal|negativen Auswirkungen]] gab es? Ebenso wird seine Einbindung in verschiedene [[Forschungsverbünde|NS-Forschungsverbünde]] und in den NS-Wissenschafts- und Rüstungsapparat dargestellt. Es werden außerdem Forschungsarbeiten von KWIE-Wissenschaftlern<ref>Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird im Text größtenteils verallgemeinernd das generische Maskulinum verwendet. Diese Formulierungen können gleichermaßen weibliche und männliche Personen umfassen. Beide Geschlechter sollen sich gleichberechtigt angesprochen fühlen. Da es sich bei der vorliegenden Studie um eine Arbeit zur Geschichte eines wissenschaftlichen Instituts in den 1930er- und 1940er-Jahren handelt, muss jedoch berücksichtigt werden, dass sich etwa unter den führenden Wissenschaftlern des KWIE und sonstigen maßgeblichen Persönlichkeiten keine Frauen befunden haben. Somit besteht hier eine Diskrepanz zwischen der historischen Realität und dem heutigen Anspruch bezüglich der Darstellung.</ref> im [[Forschung im Besatzungskontext|Besatzungskontext]] beleuchtet.
Zeile 25: Zeile 28:


==III. Aneignung von „Beutegut“ ==
==III. Aneignung von „Beutegut“ ==
[[Datei:Versuchswalzwerk 1.jpg|thumb|1940 erhielt das KWIE als „Beutegut“ ein Versuchswalzwerk vom Polytechnikum Warschau.]]


[[Datei:Versuchswalzwerk 1.jpg|thumb|1940 erhielt das KWIE als „Beutegut“ ein Versuchswalzwerk vom Polytechnikum Warschau.]]
''→ Hauptseite: [[Aneignung von „Beutegut“]]''


Dieses Thema behandelt exemplarisch die Aneignung von [[Aneignung von „Beutegut“|„Beutegut“]] aus besetzten Ländern durch das KWIE. Speziell geht es um die [[Bemühungen des KWIE um ein neues Versuchswalzwerk in der Vorkriegszeit|Entziehung]] eines [[Das Versuchswalzwerk des Polytechnikums Warschau|polnischen Versuchswalzwerks]] des [[Polytechnikum Warschau|Polytechnikums Warschau]] nach Kriegsbeginn. Es wird untersucht, auf welchem Weg das angeeignete „Beutegut“ in den Besitz des KWIE gelangte. Wer waren die beteiligten [[Jan Czochralski|Personen]] und [[Polytechnikum Warschau|Dienststellen]]? Weiterhin wird anaylsiert, was nach [[Kriegsende und Eingriffe der Alliierten am Institut|Kriegsende]] mit den [[Die Demontage und Rückerstattung des Warschauer Versuchswalzwerkes|erbeuteten technischen Einrichtungen]] geschah.  
Dieses Thema behandelt exemplarisch die Aneignung von [[Aneignung von „Beutegut“|„Beutegut“]] aus besetzten Ländern durch das KWIE. Speziell geht es um die [[Bemühungen des KWIE um ein neues Versuchswalzwerk in der Vorkriegszeit|Entziehung]] eines [[Das Versuchswalzwerk des Polytechnikums Warschau|polnischen Versuchswalzwerks]] des [[Polytechnikum Warschau|Polytechnikums Warschau]] nach Kriegsbeginn. Es wird untersucht, auf welchem Weg das angeeignete „Beutegut“ in den Besitz des KWIE gelangte. Wer waren die beteiligten [[Jan Czochralski|Personen]] und [[Polytechnikum Warschau|Dienststellen]]? Weiterhin wird anaylsiert, was nach [[Kriegsende und Eingriffe der Alliierten am Institut|Kriegsende]] mit den [[Die Demontage und Rückerstattung des Warschauer Versuchswalzwerkes|erbeuteten technischen Einrichtungen]] geschah.  
Zeile 34: Zeile 38:
==IV. Zwangsarbeit am KWIE==
==IV. Zwangsarbeit am KWIE==
[[Datei:Karteikarte Chagneau.jpg|thumb|Während des Kriegs setzte das KWIE Zwangsarbeiter wie beispielsweise den frnzösischen Laboranten André-Gaston Chagneau ein.]]
[[Datei:Karteikarte Chagneau.jpg|thumb|Während des Kriegs setzte das KWIE Zwangsarbeiter wie beispielsweise den frnzösischen Laboranten André-Gaston Chagneau ein.]]
''→ Hauptseite: [[Zwangsarbeit am KWIE]]''


Untersucht wird ebenfalls der Einsatz von [[Zwangsarbeit am KWIE|Zwangsarbeitern am KWIE]]. Von Interesse sind hierbei insbesondere folgende Fragestellungen: Wie und wofür wurden [[Der Einsatz von Zwangsarbeitern im Deutschen Reich|Zwangsarbeiter]] am KWIE eingesetzt? Wie viele Zwangsarbeiter wurden am KWIE eingesetzt? Um welche Gruppen von Zwangsarbeitern handelte es sich; das heißt, waren es zivile Arbeitskräfte aus den besetzten Gebieten, Kriegsgefangene oder sogar KZ-Häftlinge? Welche Nationalität und welchen Status hatten sie? Welche [[Der Einsatz von Zwangsarbeitern in Düsseldorf und in Clausthal|Tätigkeiten]] mussten sie verrichten und wie waren die [[Behandlung der Zwangsarbeiter|Bedingungen]] des Zwangsarbeitereinsatzes? Welche Verantwortung für den Einsatz von Zwangsarbeitern trugen die [[Direktoren|Leitung des KWIE]] und andere [[Abteilungsleiter|Institutsangehörige]]? Neben diesen Fragen geht es auch um eine Kontextualisierung der Einzelergebnisse in den größeren Zusammenhang des [[Der Einsatz von Zwangsarbeitern im Deutschen Reich|Zwangsarbeitereinsatzes für das Deutsche Reich]] in den Jahren 1939 bis 1945.
Untersucht wird ebenfalls der Einsatz von [[Zwangsarbeit am KWIE|Zwangsarbeitern am KWIE]]. Von Interesse sind hierbei insbesondere folgende Fragestellungen: Wie und wofür wurden [[Der Einsatz von Zwangsarbeitern im Deutschen Reich|Zwangsarbeiter]] am KWIE eingesetzt? Wie viele Zwangsarbeiter wurden am KWIE eingesetzt? Um welche Gruppen von Zwangsarbeitern handelte es sich; das heißt, waren es zivile Arbeitskräfte aus den besetzten Gebieten, Kriegsgefangene oder sogar KZ-Häftlinge? Welche Nationalität und welchen Status hatten sie? Welche [[Der Einsatz von Zwangsarbeitern in Düsseldorf und in Clausthal|Tätigkeiten]] mussten sie verrichten und wie waren die [[Behandlung der Zwangsarbeiter|Bedingungen]] des Zwangsarbeitereinsatzes? Welche Verantwortung für den Einsatz von Zwangsarbeitern trugen die [[Direktoren|Leitung des KWIE]] und andere [[Abteilungsleiter|Institutsangehörige]]? Neben diesen Fragen geht es auch um eine Kontextualisierung der Einzelergebnisse in den größeren Zusammenhang des [[Der Einsatz von Zwangsarbeitern im Deutschen Reich|Zwangsarbeitereinsatzes für das Deutsche Reich]] in den Jahren 1939 bis 1945.
Zeile 41: Zeile 47:
==V. Das KWIE nach Kriegsende==
==V. Das KWIE nach Kriegsende==
[[Datei:Entnazifizierung Wever.jpg|thumb|Viele KWIE-Mitarbeiter wie Franz Wever trotz ihrer NS-Vergangenheit im Zuge der Entnazifizierung lediglich als „Mitläufer“ eingestuft.]]
[[Datei:Entnazifizierung Wever.jpg|thumb|Viele KWIE-Mitarbeiter wie Franz Wever trotz ihrer NS-Vergangenheit im Zuge der Entnazifizierung lediglich als „Mitläufer“ eingestuft.]]
''→ Hauptseite: [[Das KWIE nach Kriegsende]]''


Dieser Themenkomplex umfasst die Geschichte des [[Das KWIE nach Kriegsende|KWIE bei Kriegsende]] 1945 und in der unmittelbaren [[Kriegsende und Eingriffe der Alliierten am Institut|Nachkriegszeit]]. Wie gestaltete sich der gesellschaftliche Umbruch nach der Befreiung vom Nationalsozialismus durch die [[Alliierte Wissenschaftsmissionen|Alliierten am KWIE]]? Wie wurde nach Kriegsende weitergearbeitet? Welchen Einfluss nahm die [[Bemühungen um eine Arbeitserlaubnis|alliierte Forschungs- und Demilitarisierungspolitik]] auf das Institut? Welche [[Kontinuitäten an der Institutsspitze|Auswirkungen]] hatte die [[Entnazifizierungsverfahren in den Besatzungszonen|Entnazifizierung]] auf die Geschicke des Instituts und wie ging das KWIE in den folgenden Jahren mit seiner NS-Vergangenheit um? Welche personellen und institutionellen Kontinuitäten und Umbrüche entwickelten sich zwischen Nationalsozialismus und Nachkriegsgesellschaft?
Dieser Themenkomplex umfasst die Geschichte des [[Das KWIE nach Kriegsende|KWIE bei Kriegsende]] 1945 und in der unmittelbaren [[Kriegsende und Eingriffe der Alliierten am Institut|Nachkriegszeit]]. Wie gestaltete sich der gesellschaftliche Umbruch nach der Befreiung vom Nationalsozialismus durch die [[Alliierte Wissenschaftsmissionen|Alliierten am KWIE]]? Wie wurde nach Kriegsende weitergearbeitet? Welchen Einfluss nahm die [[Bemühungen um eine Arbeitserlaubnis|alliierte Forschungs- und Demilitarisierungspolitik]] auf das Institut? Welche [[Kontinuitäten an der Institutsspitze|Auswirkungen]] hatte die [[Entnazifizierungsverfahren in den Besatzungszonen|Entnazifizierung]] auf die Geschicke des Instituts und wie ging das KWIE in den folgenden Jahren mit seiner NS-Vergangenheit um? Welche personellen und institutionellen Kontinuitäten und Umbrüche entwickelten sich zwischen Nationalsozialismus und Nachkriegsgesellschaft?

Version vom 11. Mai 2020, 09:44 Uhr

Aktuelles Logo der Max-Planck-Institut für Eisenforschung GmbH

Willkommen beim Wiki des Max-Planck-Instituts für Eisenforschung (MPIE) zur Geschichte des damaligen Kaiser-Wilhelm-Instituts für Eisenforschung (KWIE) im Nationalsozialismus. Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Instituts sowie alle anderen geschichtlich Interessierten sind herzlich dazu eingeladen, diese Plattform zu nutzen und sich mit ihrer Hilfe historisch zu informieren.

Die Entstehung des Geschichts-Wikis

Dieses Geschichts-Wiki beruht auf der Studie „Das Kaiser-Wilhelm-Institut im Nationalsozialismus“, den die Geschäftsführung des Instituts bei den HistorikerInnen von Neumann & Kamp Historische Projekte im Jahr 2017 in Auftrag gegeben hat, um die Geschichte der Institution in den Jahren 1933 bis 1945 systematisch aufzuarbeiten. Die Studie hat den Anspruch einer quellengesättigten und unabhängigen Geschichtsschreibung. Anlass dazu waren einige als potentiell kritisch zu bewertende Hinweise im Rahmen der historischen Arbeiten zum 100-jährigen Institutsjubiläums 2017 sowie eine für die Geschäftsführung verblüffende Quellenvielfalt in den Kellerarchiven des Instituts. Nach der zwischen den Jahren 2000 bis 2005 erfolgten Generalsanierung des Institutshauptgebäudes nebst den damit verbundenen Entrümpelungen war zu befürchten, dass kaum noch historisch relevante Dokumente in den Institutsarchiven vorhanden sein dürften.

Die Umsetzung der Studie als Wiki

Die gedruckte Studie, die die Grundlage für dieses Wiki bildet, umfasst über 300 Seiten, auf denen in fünf themenbezogenen Kapiteln zentrale Fragestellungen zur NS-Geschichte behandelt werden. Darüber hinaus wird knapp in die Vorgeschichte des KWIE vor 1933 eingeführt. Für das Wiki wird diese Darstellung nun in einzelne Artikel gefasst und zur besseren Lesbarkeit und Navigation zum Teil neu arrangiert. Im Unterschied zur gedruckten Studie gibt es nun etwa einzelne biografische Artikel zu Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des KWIE oder anderen Persönlichkeiten, die mit dem KWIE in Verbindung standen. Hinzu kommen eigene Artikel für diverse Organisationen und Einrichtungen . Trotz einiger Umstellungen bei der Überführung in eine Wiki-Struktur stehen weiterhin fünf Kernthemen zur NS-Geschichte im Mittelpunkt, die in der gedruckten Studie kapitelweise behandelt werden. Diese Themenkomplexe und die untersuchten Fragestellungen sind:

I. Das Verhältnis des KWIE zum NS-Regime und zur NS-Ideologie

Ein Blick auf die Ehrentribüne beim Festakt der Grundsteinlegung: Reichsminister Bernhard Rust, Albert Vögler, Max Planck, Gauleiter Friedrich Karl Florian und Oberbürgermeister Hans Wagenführ (von links nach rechts), 3. Juni 1934.

→ Hauptseite: Das KWIE vor 1933 und Das Verhältnis des KWIE zu NS-Regime und NS-Ideologie

Dieser Themenkomplex beschäftigt sich mit den Folgen der NS-„Machtübernahme“ am KWIE und fragt nach dem Einfluss des Nationalsozialismus am Institut: Zu welcher „Gleichschaltung“ von Gremien und zu welchen personellen Umgestaltung innerhalb der wissenschaftlichen und nichtwissenschaftlichen Führungsspitze kam es? Überwogen Kontinuitäten oder gab es große Umbrüche? Insbesondere wird die Mitgliedschaft des Führungspersonals in NS-Organisationen bzw. dessen persönliche Verstrickung in den Nationalsozialismus untersucht. Welche Maßnahmen rassistischer und politischer „Säuberung“ gab es am KWIE? Wie reagierte die Institutsleitung auf die „Machtübernahme“ 1933 und wie war das Verhältnis zum NS-Regime in den folgenden Jahren? Zudem wird der Aufbau der NS-Betriebsgemeinschaft am KWIE in den Blick genommen und die Rolle von Institutsangehörigen und Institutsleitung innerhalb dieser herausgearbeitet. Eine weitere Frage ist: Welchen Einfluss hatten NS-Weltanschauung und die NS-Kriegseuphorie am Institut?

II. Autarkie- und Rüstungsforschung am KWIE

Im Rahmen der Rüstungsforschung wurden am KWIE auch Beschussversuche an Stahlplatten vorgenommen.

→ Hauptseite: Autarkie- und Rüstungsforschung

Dabei geht es um die Rolle des KWIE als wissenschaftliche Instanz und seine Einbindung in den nationalsozialistischen Kriegs- und Rüstungsapparat. Die wissenschaftliche Ausrichtung des KWIE wird hier ebenso dargestellt wie verschiedene institutionelle Entwicklungen. Es wird nach der Bedeutung des KWIE für die nationalsozialistische Kriegs- und Rüstungswirtschaft während des Zweiten Weltkriegs gefragt und der Bereich der kriegsrelevanten Forschung und Rüstungsforschung in den Blick genommen. Diese Punkte werden im Zusammenhang mit dem Vierjahresplan ab 1936, in der Phase nach Kriegsbeginn 1939 und in der Zeit des sogenannten „Totalen Kriegs“ ab 1943 untersucht. Inwieweit stellte sich das KWIE offensiv in den Dienst der NS-Autarkiebestrebungen und der Kriegs- und Rüstungsforschung? Wie entwickelte sich das KWIE in Bezug auf Mitarbeiterzahl, räumliche Bedingungen und Forschungserfolg? Wie entwickelte sich die wissenschaftliche, personelle und finanzielle Situation des Instituts nach 1933 und während der Kriegsjahre? In wiefern profitierte das KWIE vom „Dritten Reich“ und welche negativen Auswirkungen gab es? Ebenso wird seine Einbindung in verschiedene NS-Forschungsverbünde und in den NS-Wissenschafts- und Rüstungsapparat dargestellt. Es werden außerdem Forschungsarbeiten von KWIE-Wissenschaftlern[1] im Besatzungskontext beleuchtet.

III. Aneignung von „Beutegut“

1940 erhielt das KWIE als „Beutegut“ ein Versuchswalzwerk vom Polytechnikum Warschau.

→ Hauptseite: Aneignung von „Beutegut“

Dieses Thema behandelt exemplarisch die Aneignung von „Beutegut“ aus besetzten Ländern durch das KWIE. Speziell geht es um die Entziehung eines polnischen Versuchswalzwerks des Polytechnikums Warschau nach Kriegsbeginn. Es wird untersucht, auf welchem Weg das angeeignete „Beutegut“ in den Besitz des KWIE gelangte. Wer waren die beteiligten Personen und Dienststellen? Weiterhin wird anaylsiert, was nach Kriegsende mit den erbeuteten technischen Einrichtungen geschah.

IV. Zwangsarbeit am KWIE

Datei:Karteikarte Chagneau.jpg
Während des Kriegs setzte das KWIE Zwangsarbeiter wie beispielsweise den frnzösischen Laboranten André-Gaston Chagneau ein.

→ Hauptseite: Zwangsarbeit am KWIE

Untersucht wird ebenfalls der Einsatz von Zwangsarbeitern am KWIE. Von Interesse sind hierbei insbesondere folgende Fragestellungen: Wie und wofür wurden Zwangsarbeiter am KWIE eingesetzt? Wie viele Zwangsarbeiter wurden am KWIE eingesetzt? Um welche Gruppen von Zwangsarbeitern handelte es sich; das heißt, waren es zivile Arbeitskräfte aus den besetzten Gebieten, Kriegsgefangene oder sogar KZ-Häftlinge? Welche Nationalität und welchen Status hatten sie? Welche Tätigkeiten mussten sie verrichten und wie waren die Bedingungen des Zwangsarbeitereinsatzes? Welche Verantwortung für den Einsatz von Zwangsarbeitern trugen die Leitung des KWIE und andere Institutsangehörige? Neben diesen Fragen geht es auch um eine Kontextualisierung der Einzelergebnisse in den größeren Zusammenhang des Zwangsarbeitereinsatzes für das Deutsche Reich in den Jahren 1939 bis 1945.

V. Das KWIE nach Kriegsende

Viele KWIE-Mitarbeiter wie Franz Wever trotz ihrer NS-Vergangenheit im Zuge der Entnazifizierung lediglich als „Mitläufer“ eingestuft.

→ Hauptseite: Das KWIE nach Kriegsende

Dieser Themenkomplex umfasst die Geschichte des KWIE bei Kriegsende 1945 und in der unmittelbaren Nachkriegszeit. Wie gestaltete sich der gesellschaftliche Umbruch nach der Befreiung vom Nationalsozialismus durch die Alliierten am KWIE? Wie wurde nach Kriegsende weitergearbeitet? Welchen Einfluss nahm die alliierte Forschungs- und Demilitarisierungspolitik auf das Institut? Welche Auswirkungen hatte die Entnazifizierung auf die Geschicke des Instituts und wie ging das KWIE in den folgenden Jahren mit seiner NS-Vergangenheit um? Welche personellen und institutionellen Kontinuitäten und Umbrüche entwickelten sich zwischen Nationalsozialismus und Nachkriegsgesellschaft?

Chronologie

Zur Chronologie des KWIE mit den wichtigsten Meilensteinen und Zäsuren sowie historischen Schlaglichtern.

Die Ereignisse sind chronologisch geordnet. Zu den Meilensteinen und Zäsuren gibt es weiterführende Texte. Die Schlaglichter werden in der Chronologie nur genannt.

Bildergalerie

Zur Bildergalerie mit historischen Aufnahmen.

Vor der Nutzung der Bilder sind die jeweiligen Nutzungsrechte zu beachten.


Wiki-Verwaltung

Hilfsseiten für den Arbeitsprozess am Wiki.

Übersicht über die fertigen Texte.

Vorgaben für das Wiki.

Offene Fragen zum Wiki.

  1. Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird im Text größtenteils verallgemeinernd das generische Maskulinum verwendet. Diese Formulierungen können gleichermaßen weibliche und männliche Personen umfassen. Beide Geschlechter sollen sich gleichberechtigt angesprochen fühlen. Da es sich bei der vorliegenden Studie um eine Arbeit zur Geschichte eines wissenschaftlichen Instituts in den 1930er- und 1940er-Jahren handelt, muss jedoch berücksichtigt werden, dass sich etwa unter den führenden Wissenschaftlern des KWIE und sonstigen maßgeblichen Persönlichkeiten keine Frauen befunden haben. Somit besteht hier eine Diskrepanz zwischen der historischen Realität und dem heutigen Anspruch bezüglich der Darstellung.