Die Metallurgische Abteilung: Unterschied zwischen den Versionen
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Zu den zentralen Untersuchungsfeldern der Metallurgischen Abteilung gehörten einerseits die „Untersuchung und Weiterentwicklung der Verfahren von Roheisen und Stahl“ und andererseits das „Verhalten von Eisen und Stahl beim Gießen und Erstarren.“<ref>Gliederung des Instituts | Zu den zentralen Untersuchungsfeldern der Metallurgischen Abteilung gehörten einerseits die „Untersuchung und Weiterentwicklung der Verfahren von Roheisen und Stahl“ und andererseits das „Verhalten von Eisen und Stahl beim Gießen und Erstarren.“<ref>Gliederung des Instituts (Mitteilungen aus dem KWIE XXV), S. 21.</ref> Dadurch, dass sie Zusammenhänge zwischen der Art der Herstellung – insbesondere der Schmelzbehandlung – und den Eigenschaften der fertigen Werkstoffe analysierte, schuf sie eine wichtige Grundlage für die Werkstoffprüfung. In diesem Kontext argumentierte das Institut bereits 1942 in den Mitteilungen aus dem KWIE, dass diese „metallurgische Grundlagenforschung“ in dem Jahrzehnt zuvor stark zugenommen habe.<ref>Gliederung des Instituts (Mitteilungen aus dem KWIE XXV), S. 21.</ref> Insgesamt, so die Selbstdarstellung, befasste sich die Abteilung mit „der versuchsmäßigen und theoretischen Bearbeitung der Einzelreaktionen, aus denen sich die technisch-metallurgischen Vorgänge zusammensetzen.“<ref>Gliederung des Instituts (Mitteilungen aus dem KWIE XXV), S. 21.</ref> Geleitet wurde die Metallurgische Abteilung seit 1922 von [[Peter Bardenheuer|Peter Bardenheuer]], der auch [[Die Abteilungsleiter des KWIE|Vorsteher]] der [[Die Chemische Abteilung|Chemischen Abteilung]] war. 1941 wurde ihm [[Willy Oelsen|Willy Oelsen]] als zweiter Vorsteher zur Seite gestellt.<ref>Vgl. Gliederung des Instituts (Mitteilungen aus dem KWIE XXV), 21 f.</ref> | ||
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Im Rahmen der [[Rüstungsforschung (1933–1935)|NS-Luftfahrtforschung]] beschäftigte sich die Metallurgische Abteilung mit Stahlerzeugungsverfahren unter verschiedenen Bedingungen, dem Verhalten verschiedener Stoffe gegen ihre Silikate und gegen saure Schlacken und mit der Aufstellung metallurgisch wichtiger Zustandsschaubilder.<ref>MPIE, 8-2-01-4, Bericht über Arbeiten des Instituts 1935.</ref> Während des Kriegs entwickelte sie unter anderem „Titanstähle mit hoher Warmfestigkeit als Werkstoff für MG-Läufe“ für den [[Reichsforschungsrat|Reichsforschungsrat (RFR)]] .<ref>BArch (Berlin), R 26 III/696, Tätigkeitsbericht der Metallurgischen Abteilung, 28.10.1943. Siehe auch: MPIE, ohne Signatur, Hoyt-Berichte 1945, II A 1 a, Dauerstandfeste Titanstähle und Eisen-Titan-Legierungen (Wilhelm Anton Fischer), 15.09.1945.</ref> Anders als der Großteil des Instituts wurde die Metallurgische Abteilung nicht [[ | Im Rahmen der [[Rüstungsforschung (1933–1935)|NS-Luftfahrtforschung]] beschäftigte sich die Metallurgische Abteilung mit Stahlerzeugungsverfahren unter verschiedenen Bedingungen, dem Verhalten verschiedener Stoffe gegen ihre Silikate und gegen saure Schlacken und mit der Aufstellung metallurgisch wichtiger Zustandsschaubilder.<ref>MPIE, 8-2-01-4, Bericht über Arbeiten des Instituts 1935.</ref> Während des Kriegs entwickelte sie unter anderem „Titanstähle mit hoher Warmfestigkeit als Werkstoff für MG-Läufe“ für den [[Reichsforschungsrat|Reichsforschungsrat (RFR)]] .<ref>BArch (Berlin), R 26 III/696, Tätigkeitsbericht der Metallurgischen Abteilung, 28.10.1943. Siehe auch: MPIE, ohne Signatur, Hoyt-Berichte 1945, II A 1 a, Dauerstandfeste Titanstähle und Eisen-Titan-Legierungen (Wilhelm Anton Fischer), 15.09.1945.</ref> Anders als der Großteil des Instituts wurde die Metallurgische Abteilung nicht [[Verlagerung des Instituts nach Clausthal|nach Clausthal verlagert]], sondern blieb den gesamten Krieg über in Düsseldorf, wo Abteilungsdirektor Bardenheuer auch zunächst die [[Die Direktoren des KWIE im Nationalsozialismus|Leitung]] des Düsseldorfer „Restinstituts“ übernahm.<ref>VDEh, Ac 201, Schreiben von Friedrich Körber an Albert Vögler, 29.09.1943.</ref> Nach dem Kriegsende waren die Forschungsergebnisse der Abteilung auch für die [[Alliierte Wissenschaftsmissionen|alliierten Wissenschaftsmissionen]] von Interesse. So nahm das KWIE und insbesondere die Metallurgische Abteilung viel Raum des [[BIOS-Untersuchungen|BIOS Report 676]] „German Metallurgical Laboratories for Ferrous Metals with special Reference to the K.W.-Institute for Iron Research“, der auf rund 100 Seiten die Metallurgische Forschung in Deutschland untersuchte, ein und wurde sogar in den Titel aufgenommen.<ref>BIOS Report 676.</ref> | ||
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Zu den Mitarbeitern der Metallurgischen Abteilung gehörten: | Zu den Mitarbeitern der Metallurgischen Abteilung gehörten: | ||
*Peter Bardenheuer (Abteilungsvorsteher) | *[[Mitarbeiterkartei#Peter Bardenheuer|Peter Bardenheuer]] (Abteilungsvorsteher) | ||
*Willy Oelsen (Abteilungsvorsteher) | *[[Mitarbeiterkartei#Willy Oelsen|Willy Oelsen]] (Abteilungsvorsteher) | ||
*Richard Bleckmann | *Richard Bleckmann | ||
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*Werner Bottenberg | *[[Mitarbeiterkartei#Werner Bottenberg|Werner Bottenberg]] | ||
*Wilhelm Fischer | *[[Mitarbeiterkartei#Wilhelm Fischer|Wilhelm Fischer]] | ||
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*Herbert Optenhostert | *[[Mitarbeiterkartei#Herbert Optenhostert|Herbert Optenhostert]] | ||
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Aktuelle Version vom 8. Juni 2020, 11:25 Uhr
Kernaufgaben und Abteilungsleitung
Zu den zentralen Untersuchungsfeldern der Metallurgischen Abteilung gehörten einerseits die „Untersuchung und Weiterentwicklung der Verfahren von Roheisen und Stahl“ und andererseits das „Verhalten von Eisen und Stahl beim Gießen und Erstarren.“[1] Dadurch, dass sie Zusammenhänge zwischen der Art der Herstellung – insbesondere der Schmelzbehandlung – und den Eigenschaften der fertigen Werkstoffe analysierte, schuf sie eine wichtige Grundlage für die Werkstoffprüfung. In diesem Kontext argumentierte das Institut bereits 1942 in den Mitteilungen aus dem KWIE, dass diese „metallurgische Grundlagenforschung“ in dem Jahrzehnt zuvor stark zugenommen habe.[2] Insgesamt, so die Selbstdarstellung, befasste sich die Abteilung mit „der versuchsmäßigen und theoretischen Bearbeitung der Einzelreaktionen, aus denen sich die technisch-metallurgischen Vorgänge zusammensetzen.“[3] Geleitet wurde die Metallurgische Abteilung seit 1922 von Peter Bardenheuer, der auch Vorsteher der Chemischen Abteilung war. 1941 wurde ihm Willy Oelsen als zweiter Vorsteher zur Seite gestellt.[4]
Forschungen
Im Rahmen der NS-Luftfahrtforschung beschäftigte sich die Metallurgische Abteilung mit Stahlerzeugungsverfahren unter verschiedenen Bedingungen, dem Verhalten verschiedener Stoffe gegen ihre Silikate und gegen saure Schlacken und mit der Aufstellung metallurgisch wichtiger Zustandsschaubilder.[5] Während des Kriegs entwickelte sie unter anderem „Titanstähle mit hoher Warmfestigkeit als Werkstoff für MG-Läufe“ für den Reichsforschungsrat (RFR) .[6] Anders als der Großteil des Instituts wurde die Metallurgische Abteilung nicht nach Clausthal verlagert, sondern blieb den gesamten Krieg über in Düsseldorf, wo Abteilungsdirektor Bardenheuer auch zunächst die Leitung des Düsseldorfer „Restinstituts“ übernahm.[7] Nach dem Kriegsende waren die Forschungsergebnisse der Abteilung auch für die alliierten Wissenschaftsmissionen von Interesse. So nahm das KWIE und insbesondere die Metallurgische Abteilung viel Raum des BIOS Report 676 „German Metallurgical Laboratories for Ferrous Metals with special Reference to the K.W.-Institute for Iron Research“, der auf rund 100 Seiten die Metallurgische Forschung in Deutschland untersuchte, ein und wurde sogar in den Titel aufgenommen.[8]
Mitarbeiter
Zu den Mitarbeitern der Metallurgischen Abteilung gehörten:
- Peter Bardenheuer (Abteilungsvorsteher)
- Willy Oelsen (Abteilungsvorsteher)
- Richard Bleckmann
- H. Bojanowski
- Werner Bottenberg
- Wilhelm Fischer
- Josef Heyes
- Herbert Optenhostert
Einzelnachweise
→ zum ausführlichen Quellen- und Literaturverzeichnis
- ↑ Gliederung des Instituts (Mitteilungen aus dem KWIE XXV), S. 21.
- ↑ Gliederung des Instituts (Mitteilungen aus dem KWIE XXV), S. 21.
- ↑ Gliederung des Instituts (Mitteilungen aus dem KWIE XXV), S. 21.
- ↑ Vgl. Gliederung des Instituts (Mitteilungen aus dem KWIE XXV), 21 f.
- ↑ MPIE, 8-2-01-4, Bericht über Arbeiten des Instituts 1935.
- ↑ BArch (Berlin), R 26 III/696, Tätigkeitsbericht der Metallurgischen Abteilung, 28.10.1943. Siehe auch: MPIE, ohne Signatur, Hoyt-Berichte 1945, II A 1 a, Dauerstandfeste Titanstähle und Eisen-Titan-Legierungen (Wilhelm Anton Fischer), 15.09.1945.
- ↑ VDEh, Ac 201, Schreiben von Friedrich Körber an Albert Vögler, 29.09.1943.
- ↑ BIOS Report 676.