Ernst Petersen: Unterschied zwischen den Versionen

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==Der Architekt==
==Der Architekt==
Ernst Petersen wurde am 6. Juni 1906 in Freiburg im Breisgau geboren. Nach seinem naturwissenschaftlichen Studium, in dem er auch promivierte, studierte Petersen Architektur in Berlin, München, Freiburg und Stuttgart. Ab 1935 arbeitete er gemeinsam mit [[Walter Köngeter|Walter Köngeter]] in der [[Am Neubau beteiligte Architekten#Ab_1933|Arbeitsgemeinschaft „Petersen-Köngeter“]]. Petersen war ein Bekannter der berühmten Filmregisseurin Leni Riefenstahl, für die er 1936 die „Villa Riefenstahl“ in Berlin-Schmargendorf errichtete.<ref>Schäfers, Stefanie: Vom Werkbund zum Vierjahresplan. Die Ausstellung „Schaffendes Volk“, Düsseldorf 1937, Düsseldorf 2001.</ref>
Ernst Petersen wurde am 6. Juni 1906 in Freiburg im Breisgau geboren. Nach seinem naturwissenschaftlichen Studium, in dem er auch promivierte, studierte Petersen Architektur in Berlin, München, Freiburg und Stuttgart. Ab 1935 arbeitete er gemeinsam mit [[Walter Köngeter|Walter Köngeter]] in der [[Am Neubau beteiligte Architekten#Ab_1933|Arbeitsgemeinschaft „Petersen-Köngeter“]]. Petersen war ein Bekannter der berühmten Filmregisseurin Leni Riefenstahl, für die er 1936 die „Villa Riefenstahl“ in Berlin-Schmargendorf errichtete.<ref>Schäfers: Die Ausstellung „Schaffendes Volk“.</ref>


==Die Arbeitsgemeinschaft „Petersen-Köngeter“==
==Die Arbeitsgemeinschaft „Petersen-Köngeter“==
Ebenfalls im Jahr 1935 heiratete Petersen die Tochter des Düsseldorfer Unternehmers Hugo Henkel, Elisabeth Henkel. Mit dem Düsseldorfer Chemieunternehmen verband Petersen dann eine langjährige Tätigkeit im Beirat und Aufsichtsrat. Von 1941 bis 1959 war er stellvertretender Vorstand im Beirat der Henkel & Cie GmbH und von 1941 bis 1947 im Aufsichtsrat.<ref>Vgl. Henkel AG & Co. KgaA, Henkel. 140 Jahre Chronik, Düsseldorf 2016, S. 108 und S. 111 f.</ref> Darüber hinaus vergab das Chemieunternehmen planerische Aufträge an Petersen und Köngeter. Gemeinsam entwarfen sie 1953 die Henkel-Siedlung im Düsseldorfer Stadtteil Holthausen.
Ebenfalls im Jahr 1935 heiratete Petersen die Tochter des Düsseldorfer Unternehmers Hugo Henkel, Elisabeth Henkel. Mit dem Düsseldorfer Chemieunternehmen verband Petersen dann eine langjährige Tätigkeit im Beirat und Aufsichtsrat. Von 1941 bis 1959 war er stellvertretender Vorstand im Beirat der Henkel & Cie GmbH und von 1941 bis 1947 im Aufsichtsrat.<ref>Vgl. Henkel AG & Co. KgaA (Hrsg.): Henkel. 140 Jahre Chronik, S. 108 und S. 111 f.</ref> Darüber hinaus vergab das Chemieunternehmen planerische Aufträge an Petersen und Köngeter. Gemeinsam entwarfen sie 1953 die Henkel-Siedlung im Düsseldorfer Stadtteil Holthausen.


==Petersen und das KWIE==
==Petersen und das KWIE==
Für das KWIE führte Petersen gemeinsam mit seinem Partner Köngeter 1935 den [[Der Neubau des KWIE|Neubau]] des heute noch charakteristischen Institutsgebäudes im [[Durchführung des Neubaus#Das_KWIE_und_Düsseltal|Düsseldorfer Stadtteil Düsseltal]] aus. Der Entwurf des Neubaus im Stil des [[Backsteinexpressionismus|Backsteinexpressionismus]] ging auf [[Heinrich Blecken|Heinrich Blecken]] und die Fassadengestaltung von Köngeters Ausbilder [[Paul Bonatz|Paul Bonatz]] zurück.
Für das KWIE führte Petersen gemeinsam mit seinem Partner Köngeter 1935 den [[Der Neubau des KWIE|Neubau]] des heute noch charakteristischen Institutsgebäudes im [[Durchführung des Neubaus#Das_KWIE_und_Düsseltal|Düsseldorfer Stadtteil Düsseltal]] aus. Der Entwurf des Neubaus im Stil des [[Backsteinexpressionismus|Backsteinexpressionismus]] ging auf [[Heinrich Blecken|Heinrich Blecken]] und die Fassadengestaltung auf Köngeters Ausbilder [[Paul Bonatz|Paul Bonatz]] zurück.


Nach der Wiederaufnahme als [[Vom KWIE zum Max-Planck-Institut für Eisenforschung]] nach dem Zweiten Weltkrieg war die Arbeitsgemeinschaft „Petersen-Köngeter“ an Erweiterungsbauten beteiligt. Zwischen Juli 1957 und Oktober 1958 wurden die Erweiterungsbauten in der Flucht der Ost-Längsseite des bestehenden Hallenbaues errichtet. Diese bestanden aus zwei voneinander getrennten „Shedhallen“, hatten also in klassischer Industriebauweise ein sägezahnförmiges Dach zur optimalen Ausnutzung des natürlichen Lichteinfalls. Sie waren von drei Seiten von einem Büro- und Laborgebäude umgeben.<ref>Max-Planck-Institut für Eisenforschung (Hrsg.): Bericht über das Jahr 1958, Düsseldorf 1959, S. 7 f. </ref>
Nach dem Zweiten Weltkrieg war die Arbeitsgemeinschaft „Petersen-Köngeter“ an Erweiterungsbauten des [[Vom KWIE zum Max-Planck-Institut für Eisenforschung|Max-Planck-Institut für Eisenforschung]] beteiligt. Zwischen Juli 1957 und Oktober 1958 wurden die Erweiterungsbauten in der Flucht der Ost-Längsseite des bestehenden Hallenbaues errichtet. Diese bestanden aus zwei voneinander getrennten „Shedhallen“, hatten also in klassischer Industriebauweise ein sägezahnförmiges Dach zur optimalen Ausnutzung des natürlichen Lichteinfalls. Sie waren von drei Seiten von einem Büro- und Laborgebäude umgeben.<ref>MPIE (Hrsg.): Bericht über das Jahr 1958, S. 7 f.</ref>


Petersen stab am 30. März 1959 im Alter von 52 Jahren.
Petersen starb am 30. März 1959 im Alter von 52 Jahren.


==Einzelnachweise==
==Einzelnachweise==

Aktuelle Version vom 19. Januar 2021, 01:36 Uhr

Der Architekt

Ernst Petersen wurde am 6. Juni 1906 in Freiburg im Breisgau geboren. Nach seinem naturwissenschaftlichen Studium, in dem er auch promivierte, studierte Petersen Architektur in Berlin, München, Freiburg und Stuttgart. Ab 1935 arbeitete er gemeinsam mit Walter Köngeter in der Arbeitsgemeinschaft „Petersen-Köngeter“. Petersen war ein Bekannter der berühmten Filmregisseurin Leni Riefenstahl, für die er 1936 die „Villa Riefenstahl“ in Berlin-Schmargendorf errichtete.[1]

Die Arbeitsgemeinschaft „Petersen-Köngeter“

Ebenfalls im Jahr 1935 heiratete Petersen die Tochter des Düsseldorfer Unternehmers Hugo Henkel, Elisabeth Henkel. Mit dem Düsseldorfer Chemieunternehmen verband Petersen dann eine langjährige Tätigkeit im Beirat und Aufsichtsrat. Von 1941 bis 1959 war er stellvertretender Vorstand im Beirat der Henkel & Cie GmbH und von 1941 bis 1947 im Aufsichtsrat.[2] Darüber hinaus vergab das Chemieunternehmen planerische Aufträge an Petersen und Köngeter. Gemeinsam entwarfen sie 1953 die Henkel-Siedlung im Düsseldorfer Stadtteil Holthausen.

Petersen und das KWIE

Für das KWIE führte Petersen gemeinsam mit seinem Partner Köngeter 1935 den Neubau des heute noch charakteristischen Institutsgebäudes im Düsseldorfer Stadtteil Düsseltal aus. Der Entwurf des Neubaus im Stil des Backsteinexpressionismus ging auf Heinrich Blecken und die Fassadengestaltung auf Köngeters Ausbilder Paul Bonatz zurück.

Nach dem Zweiten Weltkrieg war die Arbeitsgemeinschaft „Petersen-Köngeter“ an Erweiterungsbauten des Max-Planck-Institut für Eisenforschung beteiligt. Zwischen Juli 1957 und Oktober 1958 wurden die Erweiterungsbauten in der Flucht der Ost-Längsseite des bestehenden Hallenbaues errichtet. Diese bestanden aus zwei voneinander getrennten „Shedhallen“, hatten also in klassischer Industriebauweise ein sägezahnförmiges Dach zur optimalen Ausnutzung des natürlichen Lichteinfalls. Sie waren von drei Seiten von einem Büro- und Laborgebäude umgeben.[3]

Petersen starb am 30. März 1959 im Alter von 52 Jahren.

Einzelnachweise

zum ausführlichen Quellen- und Literaturverzeichnis

  1. Schäfers: Die Ausstellung „Schaffendes Volk“.
  2. Vgl. Henkel AG & Co. KgaA (Hrsg.): Henkel. 140 Jahre Chronik, S. 108 und S. 111 f.
  3. MPIE (Hrsg.): Bericht über das Jahr 1958, S. 7 f.