Das Bauhaus: Unterschied zwischen den Versionen
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Aus politischen Gründen musste das Bauhaus nach Dessau umziehen, wo die Institution als „Hochschule für Gestaltung“ zur städtischen Einrichtung wurde. Zu dieser Zeit symbolisierte das Bauhaus den Fortschrittsgedanken in der deutschen Kunst und Architektur.<ref>Hüttner | Aus politischen Gründen musste das Bauhaus nach Dessau umziehen, wo die Institution als „Hochschule für Gestaltung“ zur städtischen Einrichtung wurde. Zu dieser Zeit symbolisierte das Bauhaus den Fortschrittsgedanken in der deutschen Kunst und Architektur.<ref>Hüttner; Leidenberger (Hrsg.): 100 Jahre Bauhaus.</ref> Der Erfolg der Bauhaus-Werkstätten lag darin, Modelle und Produkte für eine „industrielle, mobile und internationale Welt zu schaffen“.<ref>Nerdinger: Das Bauhaus, S. 7.</ref> Kennzeichen war zudem das unverkennbare Erscheinungsbild des „Bauhausstils“. Dieser beinhaltete die Reduktion auf Grundformen und -farben. Zu den wichtigsten Schülern zählten die weltberühmten Künstler Paul Klee, Wassily Kandinsky und Oskar Schlemmer.<ref>Vgl. Nerdinger: Das Bauhaus, S. 7.</ref> | ||
Auf Gropius folgte im Jahr 1928 Hannes Meyer als zweiter Direktor des Bauhauses, der sein Amt aus politischen Gründen 1930 aufgab. Zum dritten Direktor wurde Ludwig Mies van der Rohe ernannt. 1932 kam es zur Schließung der Reformschule in Dessau, woraufhin das Bauhaus als private Institution nach Berlin umzog.<ref>Vgl | Auf Gropius folgte im Jahr 1928 Hannes Meyer als zweiter Direktor des Bauhauses, der sein Amt aus politischen Gründen 1930 aufgab. Zum dritten Direktor wurde Ludwig Mies van der Rohe ernannt. 1932 kam es zur Schließung der Reformschule in Dessau, woraufhin das Bauhaus als private Institution nach Berlin umzog.<ref>Vgl. Nerdinger: Das Bauhaus, S. 6.</ref> Als „kulturbolschewistisch“ von den Nationalsozialisten bekämpft, wurde das Bauhaus im Frühjahr 1933 endgültig geschlossen. Viele Künstler emigrierten, andere passten sich dem NS-Regime an.<ref>Vgl. Nerdinger: Das Bauhaus, S. 97–112.</ref> | ||
==Der KWIE-Neubau und das Bauhaus== | ==Der KWIE-Neubau und das Bauhaus== | ||
Als die [[Am Neubau beteiligte Architekten#Ab_1933|Arbeitsgemeinschaft „Petersen-Köngeter“]] 1934 nach den Vorentwürfen von [[Paul Bonatz|Paul Bonatz]] und [[Heinrich Blecken|Heinrich Blecken]] mit dem [[Der Neubau des KWIE|Neubau des KWIE]] begann, war die Institution des Bauhauses bereits geschlossen. Dennoch lebte der Grundgedanke des Bauhauses weiter. So entsprach das in [[Durchführung des Neubaus#Das_KWIE_von_außen|Stahlskelettbauweise]] errichtete KWIE-Hauptgebäude mit anschließendem Seitenflügel durch seine kubische Gestaltung, den horizontalen Fensterbändern und der Ausstattung mit Stahlrohrmöbeln dem Bauhausstil und damit der klassischen Moderne in Deutschland.<ref>Flachowsky | Als die [[Am Neubau beteiligte Architekten#Ab_1933|Arbeitsgemeinschaft „Petersen-Köngeter“]] 1934 nach den Vorentwürfen von [[Paul Bonatz|Paul Bonatz]] und [[Heinrich Blecken|Heinrich Blecken]] mit dem [[Der Neubau des KWIE|Neubau des KWIE]] begann, war die Institution des Bauhauses bereits geschlossen. Dennoch lebte der Grundgedanke des Bauhauses weiter. So entsprach das in [[Durchführung des Neubaus#Das_KWIE_von_außen|Stahlskelettbauweise]] errichtete KWIE-Hauptgebäude mit anschließendem Seitenflügel durch seine kubische Gestaltung, den horizontalen Fensterbändern und der Ausstattung mit Stahlrohrmöbeln dem Bauhausstil und damit der klassischen Moderne in Deutschland.<ref>Flachowsky: Das Max-Planck-Institut für Eisenforschung Düsseldorf, S. 130.</ref> | ||
Der „Bauhausstil“ schlug sich auch im [[Durchführung des Neubaus#Das_KWIE_von_innen|Innenausbau des Neubaus]] nieder, etwa durch Stahltüren mit Milchglasscheiben, eingebaute und freistehende Schränke oder aus Stahl gefertigte Büro- und Laboratoriumsmöbel. Besonders bemerkenswert war auch die Verwendung von Edelstahl, etwa für die Haupteingangstüren, den Handlauf im Haupttreppenhaus oder die Fenster im Saalbau und in der Stirnfassade des Hauptgebäudes.<ref>Landschaftsverband Rheinland, Rheinisches Amt für Denkmalpflege: Gutachtliche Stellungnahme | Der „Bauhausstil“ schlug sich auch im [[Durchführung des Neubaus#Das_KWIE_von_innen|Innenausbau des Neubaus]] nieder, etwa durch Stahltüren mit Milchglasscheiben, eingebaute und freistehende Schränke oder aus Stahl gefertigte Büro- und Laboratoriumsmöbel. Besonders bemerkenswert war auch die Verwendung von Edelstahl, etwa für die Haupteingangstüren, den Handlauf im Haupttreppenhaus oder die Fenster im Saalbau und in der Stirnfassade des Hauptgebäudes.<ref>Landschaftsverband Rheinland, Rheinisches Amt für Denkmalpflege: Gutachtliche Stellungnahme, S. 6.</ref> | ||
==Einzelnachweise== | ==Einzelnachweise== |
Aktuelle Version vom 19. Januar 2021, 00:24 Uhr
Das „Bauhaus“ war eine künstlerisch-gestalterische Reformschule, die Walter Gropius aus der Verbindung der Großherzoglich-Sächsischen Hochschule für Bildende Kunst und der Kunstgewerbeschule als „Staatliches Bauhaus“ 1919 in Weimar gründete.
Das Bauhaus in Dessau und Berlin
Aus politischen Gründen musste das Bauhaus nach Dessau umziehen, wo die Institution als „Hochschule für Gestaltung“ zur städtischen Einrichtung wurde. Zu dieser Zeit symbolisierte das Bauhaus den Fortschrittsgedanken in der deutschen Kunst und Architektur.[1] Der Erfolg der Bauhaus-Werkstätten lag darin, Modelle und Produkte für eine „industrielle, mobile und internationale Welt zu schaffen“.[2] Kennzeichen war zudem das unverkennbare Erscheinungsbild des „Bauhausstils“. Dieser beinhaltete die Reduktion auf Grundformen und -farben. Zu den wichtigsten Schülern zählten die weltberühmten Künstler Paul Klee, Wassily Kandinsky und Oskar Schlemmer.[3]
Auf Gropius folgte im Jahr 1928 Hannes Meyer als zweiter Direktor des Bauhauses, der sein Amt aus politischen Gründen 1930 aufgab. Zum dritten Direktor wurde Ludwig Mies van der Rohe ernannt. 1932 kam es zur Schließung der Reformschule in Dessau, woraufhin das Bauhaus als private Institution nach Berlin umzog.[4] Als „kulturbolschewistisch“ von den Nationalsozialisten bekämpft, wurde das Bauhaus im Frühjahr 1933 endgültig geschlossen. Viele Künstler emigrierten, andere passten sich dem NS-Regime an.[5]
Der KWIE-Neubau und das Bauhaus
Als die Arbeitsgemeinschaft „Petersen-Köngeter“ 1934 nach den Vorentwürfen von Paul Bonatz und Heinrich Blecken mit dem Neubau des KWIE begann, war die Institution des Bauhauses bereits geschlossen. Dennoch lebte der Grundgedanke des Bauhauses weiter. So entsprach das in Stahlskelettbauweise errichtete KWIE-Hauptgebäude mit anschließendem Seitenflügel durch seine kubische Gestaltung, den horizontalen Fensterbändern und der Ausstattung mit Stahlrohrmöbeln dem Bauhausstil und damit der klassischen Moderne in Deutschland.[6]
Der „Bauhausstil“ schlug sich auch im Innenausbau des Neubaus nieder, etwa durch Stahltüren mit Milchglasscheiben, eingebaute und freistehende Schränke oder aus Stahl gefertigte Büro- und Laboratoriumsmöbel. Besonders bemerkenswert war auch die Verwendung von Edelstahl, etwa für die Haupteingangstüren, den Handlauf im Haupttreppenhaus oder die Fenster im Saalbau und in der Stirnfassade des Hauptgebäudes.[7]
Einzelnachweise
→ zum ausführlichen Quellen- und Literaturverzeichnis
- ↑ Hüttner; Leidenberger (Hrsg.): 100 Jahre Bauhaus.
- ↑ Nerdinger: Das Bauhaus, S. 7.
- ↑ Vgl. Nerdinger: Das Bauhaus, S. 7.
- ↑ Vgl. Nerdinger: Das Bauhaus, S. 6.
- ↑ Vgl. Nerdinger: Das Bauhaus, S. 97–112.
- ↑ Flachowsky: Das Max-Planck-Institut für Eisenforschung Düsseldorf, S. 130.
- ↑ Landschaftsverband Rheinland, Rheinisches Amt für Denkmalpflege: Gutachtliche Stellungnahme, S. 6.