Kontinuitäten an der Institutsspitze: Unterschied zwischen den Versionen
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Die Spitze des Instituts und der Institutsverwaltung waren von den [[Stellenabbau und Entlassungen nach Kriegsende|Konsequenzen]] der ersten [[Ablauf der Entnazifizierungsverfahren|Entnazifizierungsmaßnahmen]] am Institut nicht betroffen. Es kam auf [[Die Direktoren des KWIE im Nationalsozialismus|oberster Institutsebene]] nicht zur [[Entnazifizierungsverfahren am KWIE|Verhängung von Arbeitsverboten oder Entlassungen]]. | |||
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Die führende Stellung von [[Anton Pomp|Anton Pomp]] als [[Die Abteilungsleiter des KWIE|Abteilungsdirektor]] der [[Die Mechanisch-Technologische Abteilung|Technologischen]], [[Die Mechanisch-Technologische Abteilung|Mechanischen]] und [[Die Metallographische Abteilung|Metallographischen Abteilung]] sowie als stellvertretender Direktor des KWIE, war relativ unumstritten. Nachdem er seinen ersten alliierten Fragebogen am 25. Juli 1945 ausgefüllt hatte, wurde ihm seine Weiterbeschäftigung beim KWIE durch die Militärregierung am 9. November 1945 bestätigt.<ref>NLA HA Nds. 171 Hildesheim Nr. 65696, Entnazifizierungsakte Anton Pomp, Schreiben des Landrats Zellerfeld an das KWIE, 09.11.1945.</ref> Die Fortführung seiner Tätigkeit als Dozent an der Bergakademie Clausthal wurde Pomp am 23. November 1945 genehmigt.<ref>NLA HA Nds. 171 Hildesheim Nr. 65696, Entnazifizierungsakte Anton Pomp, Schreiben der Militärregierung an den Oberpräsidenten der Provinz Hannover, 23.11.1945.</ref> Da er zusätzlich einen Ruf an die TH Aachen an den Lehrstuhl für Verformungskunde der Metalle erhalten hatte, füllte Pomp im Dezember 1945 auch für diese Stelle einen Fragebogen aus. Die Genehmigung auch für diese Tätigkeit erfolgte durch einen Erlass der Militärregierung in Aachen am 3. Juli 1946.<ref>LAV NRW, NW 1079-9085, Entnazifizierungsakte Anton Pomp, Fragebogen des Military Government, 12.08.1946, Anlage 2.</ref> Bis zur Rückkehr [[Franz Wever|Franz Wevers]] aus der Kriegsgefangenschaft im September 1945 führte Pomp stellvertretend die Institutsgeschäfte. | |||
==Franz Wever== | ==Franz Wever== | ||
Direkt nach seiner Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft übernahm Wever wieder die Direktorenposition. Es gibt keinen Hinweis, dass er nach der Gefangennahme im April 1945 und der folgenden Internierung im Laufe des Jahres 1945 nochmals politischen Befragungen durch die britische Militärregierung unterzogen wurde. Unterlagen zu einem in Clausthal durchgeführten Entnazifizierungsverfahren sind ebenfalls nicht überliefert, allerdings füllte er noch im November 1945 einen Fragebogen der britischen Militärregierung aus.<ref>LAV NRW, NW 1002-I-23403, Entnazifizierungsakte Franz Wever, Fragebogen des Military Government, 20.12.1946.</ref> In diesem Zusammenhang gab der aus Wilhelm Fischer, Paul Gralke und Alfred Ahland bestehende KWIE-Betriebsrat eine Stellungnahme ab, die sich deutlich für den Verbleib Wevers an der Institutsspitze einsetzte. Der Betriebsrat richtete hier einen direkten Appell an die Militärregierung. So hieß es in der Stellungnahme: „Als Mitglieder eines wissenschaftlichen Instituts im Rahmen der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften haben wir die Hoffnung und das Vertrauen zur Militärregierung, daß diese unsere Arbeit als eine friedlichen Zwecken dienende | |||
Im Namen des KWIE-Kuratoriums sprachen sich [[Otto Petersen|Otto Petersen]], [ | Direkt nach seiner Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft übernahm Wever wieder die Direktorenposition. Es gibt keinen Hinweis, dass er nach der Gefangennahme im April 1945 und der folgenden Internierung im Laufe des Jahres 1945 nochmals politischen Befragungen durch die britische Militärregierung unterzogen wurde. Unterlagen zu einem in Clausthal durchgeführten Entnazifizierungsverfahren sind ebenfalls nicht überliefert, allerdings füllte er noch im November 1945 einen Fragebogen der britischen Militärregierung aus.<ref>LAV NRW, NW 1002-I-23403, Entnazifizierungsakte Franz Wever, Fragebogen des Military Government, 20.12.1946.</ref> In diesem Zusammenhang gab der aus [[Mitarbeiterkartei#Wilhelm Fischer|Wilhelm Fischer]], Paul Gralke und [[Mitarbeiterkartei#Alfred Ahland|Alfred Ahland]] bestehende KWIE-Betriebsrat eine Stellungnahme ab, die sich deutlich für den Verbleib Wevers an der Institutsspitze einsetzte. Der Betriebsrat richtete hier einen direkten Appell an die Militärregierung. So hieß es in der Stellungnahme: „Als Mitglieder eines wissenschaftlichen Instituts im Rahmen der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften haben wir die Hoffnung und das Vertrauen zur Militärregierung, daß diese unsere Arbeit als eine friedlichen Zwecken dienende anerkennt, wie dies ja auch in der satzungsmäßig generellen Forderung der Veröffentlichungspflicht sämtlicher Forschungsarbeiten des Instituts zum Ausdruck kommt. Im Rahmen dieser Arbeit nimmt das wissenschaftliche Werk von Professor Wever eine bedeutende Rolle ein.“<ref>LAV NRW, NW 1002-I-23403, Entnazifizierungsakte Franz Wever, Stellungnahme Betriebsrat, 22.11.1945.</ref> Vor diesem Hintergrund verwies der Betriebsrat darauf, dass die Weiterbeschäftigung Wevers als KWIE-Direktor im Sinne aller Fachkollegen im In- und Ausland und sein Wirken maßgeblich zu einem fördernden und friedlichen Zwecke der Wissenschaft notwendig sei. Ferner wurden Wevers „Beliebtheit“ und ihm innewohnende „Tugenden“ wie Gerechtigkeit betont. Zur politischen Haltung oder Belastung wurde hingegen nichts gesagt.<ref>LAV NRW, NW 1002-I-23403, Entnazifizierungsakte Franz Wever, Stellungnahme Betriebsrat, 22.11.1945.</ref> | ||
Im Namen des KWIE-Kuratoriums sprachen sich [[Otto Petersen|Otto Petersen]], [https://de.wikipedia.org/wiki/Ernst_Telschow Ernst Telschow] und [https://de.wikipedia.org/wiki/Max_Planck Max Planck] zugunsten Wevers aus und behaupteten, dass dieser weder im Institut noch außerhalb politisch aktiv gewesen sei. Es wurde auf seine über hundert veröffentlichten Werke verwiesen und seine Unersetzbarkeit für den Erfolg des Instituts herausgestellt.<ref>LAV NRW, NW 1002-I-23403, Entnazifizierungsakte Franz Wever, Stellungnahme Kuratorium, undatiert.</ref> Das zentrale Argument war ganz offenbar der Nutzen Wevers für die Kontinuität der Eisenforschung und der Institution KWIE. Wever blieb weiterhin in seiner bisherigen Position. | |||
==Weitere leitende Beschäftigte== | ==Weitere leitende Beschäftigte== | ||
Auch bei anderen Vertretern der Institutsleitung gab es große Kontinuitäten; so auch im Fall von [[Werner Lueg|Werner Lueg]]. Nach mehrmonatigem Aufenthalt in England im Sommer 1946 kehrte er zu seiner bisherigen Tätigkeit an das KWIE zurück. Er blieb in seiner Stellung als wissenschaftlicher Mitarbeiter beim KWIE und leitete bis zur [[Rückkehr des Instituts nach Düsseldorf|Rückverlagerung des Instituts die Geschäfte in Düsseldorf]].<ref>LAV NRW, NW 1002-C-61779, Politisches Leumundszeugnis, Düsseldorf, 12.04.1948, Schreiben des KWIE an den Entnazifizierungsausschuss der Stadt Düsseldorf, 30.04.1948.</ref> Die wissenschaftliche Institutsführung bestand also aus Wever, Pomp und Lueg.<ref>AMPG, Abt. II, Rep. 66, Nr. 989/5, Schreiben betr. KWIE, 04.07.1946.</ref> | Auch bei anderen Vertretern der Institutsleitung gab es große Kontinuitäten; so auch im Fall von [[Werner Lueg|Werner Lueg]]. Nach mehrmonatigem Aufenthalt in England im Sommer 1946 kehrte er zu seiner bisherigen Tätigkeit an das KWIE zurück. Er blieb in seiner Stellung als wissenschaftlicher Mitarbeiter beim KWIE und leitete bis zur [[Rückkehr des Instituts nach Düsseldorf|Rückverlagerung des Instituts die Geschäfte in Düsseldorf]].<ref>LAV NRW, NW 1002-C-61779, Politisches Leumundszeugnis, Düsseldorf, 12.04.1948, Schreiben des KWIE an den Entnazifizierungsausschuss der Stadt Düsseldorf, 30.04.1948.</ref> Die wissenschaftliche Institutsführung bestand also aus Wever, Pomp und Lueg.<ref>AMPG, Abt. II, Rep. 66, Nr. 989/5, Schreiben betr. KWIE, 04.07.1946.</ref> | ||
Auch der [[Verwaltung|Verwaltungsleiter]] [[Wilhelm Dönges|Wilhelm Dönges]] und der Betriebsleiter [[Josef Spies|Josef Spies]] konnten weiterbeschäftigt werden. Dönges hatte am 19. September 1945 einen Fragebogen der britischen Militärregierung ausgefüllt. Zu seiner Tätigkeit in der [https://de.wikipedia.org/wiki/Nationalsozialistische_Deutsche_Arbeiterpartei Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP)], in die er zum 1. April 1933 eingetreten war, führte er an: „Durch die Ortsgruppe aufgefordert, war ich 1940 und 1943 je einige Monate als Blockhelfer einige Monate tätig [sic].“<ref>NLA HA Nds. 171 Hildesheim Nr. 66077, Entnazifizierungsakte Wilhelm Hermann Dönges, Fragebogen des Military Government, 19.09.1945.</ref> Dönges war auch vom Geheimdienst der britischen Armee, der Field Security (Section), überprüft worden. Das „Action Sheet“ der Militärregierung vom 8. November 1945 trägt den Vermerk „vetted by FS“.<ref>NLA HA Nds. 171 Hildesheim Nr. 66077, Entnazifizierungsakte Wilhelm Hermann Dönges, Fragebogen Action Sheet, 08.11.1945.</ref> Ihm wurde am 17. Dezember 1945 die Genehmigung zur Weiterbeschäftigung seitens der Militärregierung erteilt.<ref>NLA, Nds. 171 Hildesheim Nr. 66077, Entnazifizierungsakte Wilhelm Hermann Dönges, Fragebogen Action Sheet, | |||
Auch der [[Verwaltung|Verwaltungsleiter]] [[Wilhelm Dönges|Wilhelm Dönges]] und der Betriebsleiter [[Josef Spies|Josef Spies]] konnten weiterbeschäftigt werden. Dönges hatte am 19. September 1945 einen Fragebogen der britischen Militärregierung ausgefüllt. Zu seiner Tätigkeit in der [https://de.wikipedia.org/wiki/Nationalsozialistische_Deutsche_Arbeiterpartei Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP)], in die er zum 1. April 1933 eingetreten war, führte er an: „Durch die Ortsgruppe aufgefordert, war ich 1940 und 1943 je einige Monate als Blockhelfer einige Monate tätig [sic].“<ref>NLA HA Nds. 171 Hildesheim Nr. 66077, Entnazifizierungsakte Wilhelm Hermann Dönges, Fragebogen des Military Government, 19.09.1945.</ref> Dönges war auch vom Geheimdienst der britischen Armee, der Field Security (Section), überprüft worden. Das „Action Sheet“ der Militärregierung vom 8. November 1945 trägt den Vermerk „vetted by FS“.<ref>NLA HA Nds. 171 Hildesheim Nr. 66077, Entnazifizierungsakte Wilhelm Hermann Dönges, Fragebogen Action Sheet, 08.11.1945.</ref> Ihm wurde am 17. Dezember 1945 die Genehmigung zur Weiterbeschäftigung seitens der Militärregierung erteilt.<ref>NLA, Nds. 171 Hildesheim Nr. 66077, Entnazifizierungsakte Wilhelm Hermann Dönges, Fragebogen Action Sheet, 17.12.1945.</ref> Spies hatte den Fragebogen der Militärregierung in Clausthal am 19. September 1945 ausgefüllt.<ref>NLA HA, Nds. 171 Hildesheim Nr. 66087, Entnazifizierungsakte Josef Spies, Fragebogen des Military Government, 19.09.1945.</ref> Im Januar 1946 bestätigte die britische Militärregierung Spies, dass er seine Stellung am KWIE weiter ausüben könne.<ref>NLA, Nds. 171 Hildesheim Nr. 66087, Entnazifizierungsakte Josef Spies, Fragebogen Action Sheet, Einträge 02.01.1946, 17.01.1946.</ref> | |||
==Einzelnachweise== | ==Einzelnachweise== | ||
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Aktuelle Version vom 18. Januar 2021, 15:40 Uhr
Die Spitze des Instituts und der Institutsverwaltung waren von den Konsequenzen der ersten Entnazifizierungsmaßnahmen am Institut nicht betroffen. Es kam auf oberster Institutsebene nicht zur Verhängung von Arbeitsverboten oder Entlassungen.
Anton Pomp
Die führende Stellung von Anton Pomp als Abteilungsdirektor der Technologischen, Mechanischen und Metallographischen Abteilung sowie als stellvertretender Direktor des KWIE, war relativ unumstritten. Nachdem er seinen ersten alliierten Fragebogen am 25. Juli 1945 ausgefüllt hatte, wurde ihm seine Weiterbeschäftigung beim KWIE durch die Militärregierung am 9. November 1945 bestätigt.[1] Die Fortführung seiner Tätigkeit als Dozent an der Bergakademie Clausthal wurde Pomp am 23. November 1945 genehmigt.[2] Da er zusätzlich einen Ruf an die TH Aachen an den Lehrstuhl für Verformungskunde der Metalle erhalten hatte, füllte Pomp im Dezember 1945 auch für diese Stelle einen Fragebogen aus. Die Genehmigung auch für diese Tätigkeit erfolgte durch einen Erlass der Militärregierung in Aachen am 3. Juli 1946.[3] Bis zur Rückkehr Franz Wevers aus der Kriegsgefangenschaft im September 1945 führte Pomp stellvertretend die Institutsgeschäfte.
Franz Wever
Direkt nach seiner Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft übernahm Wever wieder die Direktorenposition. Es gibt keinen Hinweis, dass er nach der Gefangennahme im April 1945 und der folgenden Internierung im Laufe des Jahres 1945 nochmals politischen Befragungen durch die britische Militärregierung unterzogen wurde. Unterlagen zu einem in Clausthal durchgeführten Entnazifizierungsverfahren sind ebenfalls nicht überliefert, allerdings füllte er noch im November 1945 einen Fragebogen der britischen Militärregierung aus.[4] In diesem Zusammenhang gab der aus Wilhelm Fischer, Paul Gralke und Alfred Ahland bestehende KWIE-Betriebsrat eine Stellungnahme ab, die sich deutlich für den Verbleib Wevers an der Institutsspitze einsetzte. Der Betriebsrat richtete hier einen direkten Appell an die Militärregierung. So hieß es in der Stellungnahme: „Als Mitglieder eines wissenschaftlichen Instituts im Rahmen der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften haben wir die Hoffnung und das Vertrauen zur Militärregierung, daß diese unsere Arbeit als eine friedlichen Zwecken dienende anerkennt, wie dies ja auch in der satzungsmäßig generellen Forderung der Veröffentlichungspflicht sämtlicher Forschungsarbeiten des Instituts zum Ausdruck kommt. Im Rahmen dieser Arbeit nimmt das wissenschaftliche Werk von Professor Wever eine bedeutende Rolle ein.“[5] Vor diesem Hintergrund verwies der Betriebsrat darauf, dass die Weiterbeschäftigung Wevers als KWIE-Direktor im Sinne aller Fachkollegen im In- und Ausland und sein Wirken maßgeblich zu einem fördernden und friedlichen Zwecke der Wissenschaft notwendig sei. Ferner wurden Wevers „Beliebtheit“ und ihm innewohnende „Tugenden“ wie Gerechtigkeit betont. Zur politischen Haltung oder Belastung wurde hingegen nichts gesagt.[6]
Im Namen des KWIE-Kuratoriums sprachen sich Otto Petersen, Ernst Telschow und Max Planck zugunsten Wevers aus und behaupteten, dass dieser weder im Institut noch außerhalb politisch aktiv gewesen sei. Es wurde auf seine über hundert veröffentlichten Werke verwiesen und seine Unersetzbarkeit für den Erfolg des Instituts herausgestellt.[7] Das zentrale Argument war ganz offenbar der Nutzen Wevers für die Kontinuität der Eisenforschung und der Institution KWIE. Wever blieb weiterhin in seiner bisherigen Position.
Weitere leitende Beschäftigte
Auch bei anderen Vertretern der Institutsleitung gab es große Kontinuitäten; so auch im Fall von Werner Lueg. Nach mehrmonatigem Aufenthalt in England im Sommer 1946 kehrte er zu seiner bisherigen Tätigkeit an das KWIE zurück. Er blieb in seiner Stellung als wissenschaftlicher Mitarbeiter beim KWIE und leitete bis zur Rückverlagerung des Instituts die Geschäfte in Düsseldorf.[8] Die wissenschaftliche Institutsführung bestand also aus Wever, Pomp und Lueg.[9]
Auch der Verwaltungsleiter Wilhelm Dönges und der Betriebsleiter Josef Spies konnten weiterbeschäftigt werden. Dönges hatte am 19. September 1945 einen Fragebogen der britischen Militärregierung ausgefüllt. Zu seiner Tätigkeit in der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP), in die er zum 1. April 1933 eingetreten war, führte er an: „Durch die Ortsgruppe aufgefordert, war ich 1940 und 1943 je einige Monate als Blockhelfer einige Monate tätig [sic].“[10] Dönges war auch vom Geheimdienst der britischen Armee, der Field Security (Section), überprüft worden. Das „Action Sheet“ der Militärregierung vom 8. November 1945 trägt den Vermerk „vetted by FS“.[11] Ihm wurde am 17. Dezember 1945 die Genehmigung zur Weiterbeschäftigung seitens der Militärregierung erteilt.[12] Spies hatte den Fragebogen der Militärregierung in Clausthal am 19. September 1945 ausgefüllt.[13] Im Januar 1946 bestätigte die britische Militärregierung Spies, dass er seine Stellung am KWIE weiter ausüben könne.[14]
Einzelnachweise
→ zum ausführlichen Quellen- und Literaturverzeichnis
- ↑ NLA HA Nds. 171 Hildesheim Nr. 65696, Entnazifizierungsakte Anton Pomp, Schreiben des Landrats Zellerfeld an das KWIE, 09.11.1945.
- ↑ NLA HA Nds. 171 Hildesheim Nr. 65696, Entnazifizierungsakte Anton Pomp, Schreiben der Militärregierung an den Oberpräsidenten der Provinz Hannover, 23.11.1945.
- ↑ LAV NRW, NW 1079-9085, Entnazifizierungsakte Anton Pomp, Fragebogen des Military Government, 12.08.1946, Anlage 2.
- ↑ LAV NRW, NW 1002-I-23403, Entnazifizierungsakte Franz Wever, Fragebogen des Military Government, 20.12.1946.
- ↑ LAV NRW, NW 1002-I-23403, Entnazifizierungsakte Franz Wever, Stellungnahme Betriebsrat, 22.11.1945.
- ↑ LAV NRW, NW 1002-I-23403, Entnazifizierungsakte Franz Wever, Stellungnahme Betriebsrat, 22.11.1945.
- ↑ LAV NRW, NW 1002-I-23403, Entnazifizierungsakte Franz Wever, Stellungnahme Kuratorium, undatiert.
- ↑ LAV NRW, NW 1002-C-61779, Politisches Leumundszeugnis, Düsseldorf, 12.04.1948, Schreiben des KWIE an den Entnazifizierungsausschuss der Stadt Düsseldorf, 30.04.1948.
- ↑ AMPG, Abt. II, Rep. 66, Nr. 989/5, Schreiben betr. KWIE, 04.07.1946.
- ↑ NLA HA Nds. 171 Hildesheim Nr. 66077, Entnazifizierungsakte Wilhelm Hermann Dönges, Fragebogen des Military Government, 19.09.1945.
- ↑ NLA HA Nds. 171 Hildesheim Nr. 66077, Entnazifizierungsakte Wilhelm Hermann Dönges, Fragebogen Action Sheet, 08.11.1945.
- ↑ NLA, Nds. 171 Hildesheim Nr. 66077, Entnazifizierungsakte Wilhelm Hermann Dönges, Fragebogen Action Sheet, 17.12.1945.
- ↑ NLA HA, Nds. 171 Hildesheim Nr. 66087, Entnazifizierungsakte Josef Spies, Fragebogen des Military Government, 19.09.1945.
- ↑ NLA, Nds. 171 Hildesheim Nr. 66087, Entnazifizierungsakte Josef Spies, Fragebogen Action Sheet, Einträge 02.01.1946, 17.01.1946.