Fritz Wüst: Unterschied zwischen den Versionen

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==Direktor des KWIE==
==Direktor des KWIE==


Nach der [[Die Gründung des KWIE|Gründung des KWIE]] wählten dessen [[Das Kuratorium des KWIE|Kuratoriumsmitglieder]] [https://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_Springorum Friedrich Springorum] im November 1917 zu ihrem ersten Vorsitzenden. Im gleichen Monat wurde die Satzung des KWIE verabschiedet und Wüst zum ersten Direktor des KWIE ernannt.<ref>Dönges: Geschichte, S. 9; Rasch: Zur Gründungsgeschichte, S. 288-291.</ref> 1918 erhielt das Institut zunächst Räumlichkeiten an Wüsts Eisenhüttenmännischem Institut der TH Aachen. Dort wurde die Arbeit mit einem wissenschaftlichen und einem technischen Mitarbeiter aufgenommen. Seit Dezember 1920 war das KWIE dann in einer Werkstatthalle der Rheinischen Metallwaren- und Maschinenfabrik in Düsseldorf, der späteren Rheinmetall AG, untergebracht.<ref>Vgl. Flachowsky: Alle Arbeit, S. 160; Dönges: Geschichte, S. 9 f.</ref> Ende 1922 trat Wüst in den Ruhestand. Frund waren auch Differenzen mit dem VDEh, vor allem wegen strittiger Fragen bei der Patentverwertung.<ref>Rasch: Auf dem Weg zum Diensterfinder, S. 228-230.</ref> Daher übernahm sein bisheriger Stellvertreter [[Friedrich Körber|Friedrich Körber]] Anfang 1923 die [[Die Direktoren des KWIE im Nationalsozialismus|Institutsleitung]].
Nach der [[Die Gründung des KWIE|Gründung des KWIE]] wählten dessen [[Das Kuratorium des KWIE|Kuratoriumsmitglieder]] [https://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_Springorum Friedrich Springorum] im November 1917 zu ihrem ersten Vorsitzenden. Im gleichen Monat wurde die Satzung des KWIE verabschiedet und Wüst zum ersten Direktor des KWIE ernannt.<ref>Dönges: Geschichte, S. 9; Rasch: Zur Gründungsgeschichte, S. 288-291.</ref> 1918 erhielt das Institut zunächst Räumlichkeiten an Wüsts Eisenhüttenmännischem Institut der TH Aachen. Dort wurde die Arbeit mit einem wissenschaftlichen und einem technischen Mitarbeiter aufgenommen. Seit Dezember 1920 war das KWIE dann in einer Werkstatthalle der Rheinischen Metallwaren- und Maschinenfabrik in Düsseldorf, der späteren Rheinmetall AG, untergebracht.<ref>Vgl. Flachowsky: Alle Arbeit, S. 160; Dönges: Geschichte, S. 9 f.</ref> Ende 1922 trat Wüst in den Ruhestand. Grund waren auch Differenzen mit dem VDEh, vor allem wegen strittiger Fragen bei der Patentverwertung.<ref>Rasch: Auf dem Weg zum Diensterfinder, S. 228-230.</ref> Daher übernahm sein bisheriger Stellvertreter [[Friedrich Körber|Friedrich Körber]] Anfang 1923 die [[Die Direktoren des KWIE im Nationalsozialismus|Institutsleitung]].


Er verblieb bis zum Jahr 1933 Honorarprofessor an der Technischen Hochschule Aachen. Wüst verstarb am 20. März 1938 in Düsseldorf.<ref>Krebs: Genese und Struktur, S. 391. </ref>
Er verblieb bis zum Jahr 1933 Honorarprofessor an der Technischen Hochschule Aachen. Wüst verstarb am 20. März 1938 in Düsseldorf.<ref>Krebs: Genese und Struktur, S. 391. </ref>
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Aktuelle Version vom 18. Januar 2021, 11:33 Uhr

Fritz Wüst, Leiter des Eisenhüttenmännischen Instituts der Technischen Hochschule Aachen, wurde erster Direktor des KWIE.

Werdegang

Fritz Wüst wurde am 8. Juli 1860 in Berg bei Stuttgart geboren. Nach dem Besuch der Oberrealschule studierte er an der Technischen Hochschule Stuttgart und an der Universität Freiburg, wo er im Jahr 1886 promovierte. Von 1885 bis 1891 war er als Chemiker beim Königlich Württembergischen Hüttenwerk in Wasseralfingen beschäftigt. Im April 1891 begann er als Assistent und Lehrer für analytische Chemie an der Maschinenbau- und Hüttenschule in Duisburg. Ab Januar 1901 vertrat Wüst zunächst den erkrankten Ernst Friedrich Dürre als Professor für Eisenhüttenkunde an der Technischen Hochschule Aachen, zum 1. Oktober 1901 wurde er dessen Nachfolger.[1]

Erster Weltkrieg

Während des Ersten Weltkriegs war Wüst zudem für die 1916 gegründete Kaiser-Wilhelm-Stiftung für kriegstechnische Wissenschaft (KWKW) tätig. Es handelte sich bei dieser Kriegsgründung um eine zivile Instanz, die wissenschaftliche Arbeiten mit kriegstechnischer Relevanz für Heer und Marine koordinieren und fördern sollte. Wüst leitete dort den Fachausschuss VI für Metallgewinnung und Metallbearbeitung. Im Rahmen der Arbeiten der KWKW wurden den Beteiligten unter anderem große Lücken in der Grundlagenforschung über Eisen und Ersatzmetalle deutlich. Die KWKW existierte bis 1925.[2] Im Frühjahr des Jahres 1917 verfasste er eine Denkschrift über den aktuellen Stand der Eisenhüttenkunde in Deutschland und die Errichtung eines Eisenforschungsinstituts, die er sowohl dem Preußischen Kultusministerium als auch dem Verein Deutscher Eisenhüttenleute (VDEh) vorlegte.[3]

Direktor des KWIE

Nach der Gründung des KWIE wählten dessen Kuratoriumsmitglieder Friedrich Springorum im November 1917 zu ihrem ersten Vorsitzenden. Im gleichen Monat wurde die Satzung des KWIE verabschiedet und Wüst zum ersten Direktor des KWIE ernannt.[4] 1918 erhielt das Institut zunächst Räumlichkeiten an Wüsts Eisenhüttenmännischem Institut der TH Aachen. Dort wurde die Arbeit mit einem wissenschaftlichen und einem technischen Mitarbeiter aufgenommen. Seit Dezember 1920 war das KWIE dann in einer Werkstatthalle der Rheinischen Metallwaren- und Maschinenfabrik in Düsseldorf, der späteren Rheinmetall AG, untergebracht.[5] Ende 1922 trat Wüst in den Ruhestand. Grund waren auch Differenzen mit dem VDEh, vor allem wegen strittiger Fragen bei der Patentverwertung.[6] Daher übernahm sein bisheriger Stellvertreter Friedrich Körber Anfang 1923 die Institutsleitung.

Er verblieb bis zum Jahr 1933 Honorarprofessor an der Technischen Hochschule Aachen. Wüst verstarb am 20. März 1938 in Düsseldorf.[7]

Einzelnachweise

zum ausführlichen Quellen- und Literaturverzeichnis

  1. Krebs: Genese und Struktur, S. 391.
  2. Vgl. Rasch: Wissenschaft und Militär; Flachowsky: Alle Arbeit, S. 153 f., S. 158 f.. Siehe auch: Maier: Forschung als Waffe Bd. 1, S. 138-156.
  3. Vgl. Dönges: Geschichte, S. 4; Flachowsky: Wagenburg, S. 675.
  4. Dönges: Geschichte, S. 9; Rasch: Zur Gründungsgeschichte, S. 288-291.
  5. Vgl. Flachowsky: Alle Arbeit, S. 160; Dönges: Geschichte, S. 9 f.
  6. Rasch: Auf dem Weg zum Diensterfinder, S. 228-230.
  7. Krebs: Genese und Struktur, S. 391.