https://mpie-ns.nkwiki.de/index.php?title=Personelle_%E2%80%9ES%C3%A4uberung%E2%80%9C_am_KWIE&feed=atom&action=historyPersonelle „Säuberung“ am KWIE - Versionsgeschichte2024-03-28T23:57:45ZVersionsgeschichte dieser Seite in Geschichts-Wiki MPIEMediaWiki 1.39.2https://mpie-ns.nkwiki.de/index.php?title=Personelle_%E2%80%9ES%C3%A4uberung%E2%80%9C_am_KWIE&diff=4030&oldid=prevunknown user: /* Die Überprüfung der KWIE-Belegschaft */2021-01-03T16:27:09Z<p><span dir="auto"><span class="autocomment">Die Überprüfung der KWIE-Belegschaft</span></span></p>
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<tr><td class="diff-marker"></td><td style="background-color: #f8f9fa; color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #eaecf0; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"><br/></td><td class="diff-marker"></td><td style="background-color: #f8f9fa; color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #eaecf0; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"><br/></td></tr>
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<tr><td class="diff-marker"></td><td style="background-color: #f8f9fa; color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #eaecf0; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"><br/></td><td class="diff-marker"></td><td style="background-color: #f8f9fa; color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #eaecf0; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"><br/></td></tr>
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<tr><td class="diff-marker"></td><td style="background-color: #f8f9fa; color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #eaecf0; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"><br/></td><td class="diff-marker"></td><td style="background-color: #f8f9fa; color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #eaecf0; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"><br/></td></tr>
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<tr><td class="diff-marker"></td><td style="background-color: #f8f9fa; color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #eaecf0; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"><div>Im September 1933 gingen den Direktoren der industrienahen Institute der [[Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft und Max-Planck-Gesellschaft|KWG]] Fragebögen zu, die dazu gedacht waren, die „nichtarischen“ Mitarbeiter zu erfassen, also auch am KWIE. Es gibt keinen Hinweis darauf, dass von Seiten der [[Die Direktoren des KWIE im Nationalsozialismus|KWIE-Direktion]] eine [[Anpassungswille und vorauseilender Gehorsam|besondere Eigeninitiative]] ergriffen wurde, andererseits wurde auch keine Kritik an der Überprüfung laut.<ref>Rürup/Schüring: Schicksale und Karrieren, S. 69; Hachtmann: Wissenschaftsmanagement Bd. 1, S. 378 f. </ref> </div></td><td class="diff-marker"></td><td style="background-color: #f8f9fa; color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #eaecf0; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"><div>Im September 1933 gingen den Direktoren der industrienahen Institute der [[Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft und Max-Planck-Gesellschaft|KWG]] Fragebögen zu, die dazu gedacht waren, die „nichtarischen“ Mitarbeiter zu erfassen, also auch am KWIE. Es gibt keinen Hinweis darauf, dass von Seiten der [[Die Direktoren des KWIE im Nationalsozialismus|KWIE-Direktion]] eine [[Anpassungswille und vorauseilender Gehorsam|besondere Eigeninitiative]] ergriffen wurde, andererseits wurde auch keine Kritik an der Überprüfung laut.<ref>Rürup/Schüring: Schicksale und Karrieren, S. 69; Hachtmann: Wissenschaftsmanagement Bd. 1, S. 378 f. </ref> </div></td></tr>
<tr><td class="diff-marker"></td><td style="background-color: #f8f9fa; color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #eaecf0; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"><br/></td><td class="diff-marker"></td><td style="background-color: #f8f9fa; color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #eaecf0; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"><br/></td></tr>
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<td colspan="2" style="background-color: #fff; color: #202122; text-align: center;">← Nächstältere Version</td>
<td colspan="2" style="background-color: #fff; color: #202122; text-align: center;">Version vom 5. Juni 2020, 13:03 Uhr</td>
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<td colspan="2" class="diff-lineno">Zeile 11:</td></tr>
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<tr><td class="diff-marker" data-marker="−"></td><td style="color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #ffe49c; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"><div>Auf Maßnahmen politischer Verfolgung, die auf dem Berufsbeamtengesetz beruhten, gibt es für das KWIE keine Anhaltspunkte. Den überwiegend privat finanzierten Instituten war eine Befragung über die Zugehörigkeit ihrer Angestellten zur kommunistischen Partei, zur sozialdemokratischen Partei und anderen Organisationen im August 1933 erstmals angeordnet worden. Abgefragt wurden außerdem die Zugehörigkeit zu Hilfs- und Ersatzorganisationen, ferner Zugehörigkeit zum Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold, dem Republikanischen Richterbund, der Liga für Menschenrechte und der Eisernen Front.<ref>AMPG, Abt. I, Rep. 20, Nr. 3, Schreiben von Glum an die Direktoren der Kaiser-Wilhelm-Institute, 30.09.1933.</ref> Entsprechende Erklärungen der KWI-Direktionen an die KWG sind allerdings nicht überliefert, und es können für das Düsseldorfer Institut auch in diesem Fall keine Entlassungen nachgewiesen werden. Hierzu fehlen insgesamt aussagekräftige Unterlagen. Die Personalakten des KWIE für die 1930er und 1940er Jahre wurden vor wenigen Jahren vernichtet. Aus Unterlagen zur Wiedergutmachung oder Entschädigung - wie in der Bundeszentralkartei Bezirksregierung Düsseldorf oder im Landesarchiv Nordrhein-Westfalen - geben ergeben sich keine Hinweise. Für eine Suche dort sind konkrete Hinweise auf die Namen von Geschädigten unerlässlich.</div></td><td class="diff-marker" data-marker="+"></td><td style="color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #a3d3ff; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"><div>Auf Maßnahmen politischer Verfolgung, die auf dem Berufsbeamtengesetz beruhten, gibt es für das KWIE keine Anhaltspunkte. Den überwiegend privat finanzierten Instituten war eine Befragung über die Zugehörigkeit ihrer Angestellten zur kommunistischen Partei, zur sozialdemokratischen Partei und anderen Organisationen im August 1933 erstmals angeordnet worden. Abgefragt wurden außerdem die Zugehörigkeit zu Hilfs- und Ersatzorganisationen, ferner Zugehörigkeit zum <ins style="font-weight: bold; text-decoration: none;">[https://de.wikipedia.org/wiki/Reichsbanner_Schwarz-Rot-Gold </ins>Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold<ins style="font-weight: bold; text-decoration: none;">]</ins>, dem Republikanischen Richterbund, der Liga für Menschenrechte und der <ins style="font-weight: bold; text-decoration: none;">[https://de.wikipedia.org/wiki/Eiserne_Front </ins>Eisernen Front<ins style="font-weight: bold; text-decoration: none;">]</ins>.<ref>AMPG, Abt. I, Rep. 20, Nr. 3, Schreiben von Glum an die Direktoren der Kaiser-Wilhelm-Institute, 30.09.1933.</ref> Entsprechende Erklärungen der KWI-Direktionen an die KWG sind allerdings nicht überliefert, und es können für das Düsseldorfer Institut auch in diesem Fall keine Entlassungen nachgewiesen werden. Hierzu fehlen insgesamt aussagekräftige Unterlagen. Die Personalakten des KWIE für die 1930er und 1940er Jahre wurden vor wenigen Jahren vernichtet. Aus Unterlagen zur Wiedergutmachung oder Entschädigung - wie in der Bundeszentralkartei Bezirksregierung Düsseldorf oder im Landesarchiv Nordrhein-Westfalen - geben ergeben sich keine Hinweise. Für eine Suche dort sind konkrete Hinweise auf die Namen von Geschädigten unerlässlich.</div></td></tr>
<tr><td class="diff-marker"></td><td style="background-color: #f8f9fa; color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #eaecf0; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"><br/></td><td class="diff-marker"></td><td style="background-color: #f8f9fa; color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #eaecf0; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"><br/></td></tr>
<tr><td class="diff-marker"></td><td style="background-color: #f8f9fa; color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #eaecf0; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"><div>==Neueinstellungen bei Instituten der KWG nach 1933==</div></td><td class="diff-marker"></td><td style="background-color: #f8f9fa; color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #eaecf0; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"><div>==Neueinstellungen bei Instituten der KWG nach 1933==</div></td></tr>
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<td colspan="2" class="diff-lineno">Zeile 5:</td></tr>
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<tr><td colspan="2" class="diff-side-deleted"></td><td class="diff-marker" data-marker="+"></td><td style="color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #a3d3ff; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"><div> </div></td></tr>
<tr><td class="diff-marker"></td><td style="background-color: #f8f9fa; color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #eaecf0; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"><div>Allerdings waren am KWIE Anfang 1933 nicht nur angestellte Wissenschaftler tätig. Mit 17 von 31 Kräften stellten nicht-abhängig Beschäftigte sogar die Mehrheit. Ob sich darunter auch jüdische Wissenschaftler befanden, ist nicht mehr nachzuvollziehen. Vertragsverhältnisse mit solchen vom „Arierparagraphen“ betroffenen Wissenschaftlern könnten schlicht aufgelöst oder nicht verlängert worden sein. Dass dies am KWIE der Fall war, ist nicht auszuschließen. Laut einer Aufstellung von Anfang 1933 stellten am KWIE die unentgeltlich Arbeitenden mit zehn Personen und die aus Drittmitteln Bezahlten mit sieben Personen sogar die Mehrzahl der insgesamt 31 wissenschaftlichen Beschäftigten.<ref>Vgl. AMPG, Abt. I, Rep. 1 A, Nr. 1082/1-23; Rürup/Schüring: Schicksale und Karrieren, S. 71.</ref> Rassistisch bedingte Entlassungen sind für das KWIE aber nicht nachweisbar.</div></td><td class="diff-marker"></td><td style="background-color: #f8f9fa; color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #eaecf0; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"><div>Allerdings waren am KWIE Anfang 1933 nicht nur angestellte Wissenschaftler tätig. Mit 17 von 31 Kräften stellten nicht-abhängig Beschäftigte sogar die Mehrheit. Ob sich darunter auch jüdische Wissenschaftler befanden, ist nicht mehr nachzuvollziehen. Vertragsverhältnisse mit solchen vom „Arierparagraphen“ betroffenen Wissenschaftlern könnten schlicht aufgelöst oder nicht verlängert worden sein. Dass dies am KWIE der Fall war, ist nicht auszuschließen. Laut einer Aufstellung von Anfang 1933 stellten am KWIE die unentgeltlich Arbeitenden mit zehn Personen und die aus Drittmitteln Bezahlten mit sieben Personen sogar die Mehrzahl der insgesamt 31 wissenschaftlichen Beschäftigten.<ref>Vgl. AMPG, Abt. I, Rep. 1 A, Nr. 1082/1-23; Rürup/Schüring: Schicksale und Karrieren, S. 71.</ref> Rassistisch bedingte Entlassungen sind für das KWIE aber nicht nachweisbar.</div></td></tr>
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<tr><td class="diff-marker"></td><td style="background-color: #f8f9fa; color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #eaecf0; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"><div>Die künftige Neueinstellungspolitik aller Institute der KWG wurde auf der Grundlage des Berufsbeamtengesetzes reglementiert. Im November 1933 sicherte die Generalverwaltung der KWG dem Innenministerium zu, dass in der KWG zukünftig nur noch sogenannte „Arier“ eingestellt würden.<ref>Hachtmann: Wissenschaftsmanagement Bd. 1, S. 380.</ref> Auch gab der Generaldirektor der KWG im November 1933 bekannt, dass bei der KWG und ihren Unternehmungen nur noch als Angestellter und Arbeiter eingestellt werden durfte, wer „jederzeit rückhaltlos für den nationalen Staat eintritt.“ Weiter hieß es: „Wer nichtarischer Abstammung oder mit einer Person nichtarischer Abstammung verheiratet ist, darf als Angestellter oder Arbeiter nicht eingestellt werden.“<ref>AMPG, Abt. I, Rep. 20, Nr. 3, Generaldirektor der KWG an Direktor des KWI für Deutsche Geschichte, 21.11.1933.</ref> Außerdem wurde die Beschäftigung ausländischer Wissenschaftler an den KWI nach 1933 untersagt, außer es lagen besondere Genehmigungen vor.<ref>Rürup/Schüring: Schicksale und Karrieren, S. 61 f.</ref> Allerdings gab es 1933 am KWIE keine Wissenschaftler ohne deutsche Staatsangehörigkeit, und es ist auch für den Zeitraum nach 1933 nicht zu vermuten. So meldete das Institut an die Hauptverwaltung: „z. Zt. nur Deutsche im Institut beschäftigt“.<ref>Vgl. AMPG, Abt. I, Rep. 1 A, Nr. 1082, Schreiben des KWIE an die KWG, 24.04.1933. Siehe auch: AMPG, Abt. I, Rep 16, Nr. 36, Schreiben von Körber an Telschow (KWG-Generalverwaltung), 03.08.1938.</ref></div></td><td class="diff-marker"></td><td style="background-color: #f8f9fa; color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #eaecf0; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"><div>Die künftige Neueinstellungspolitik aller Institute der KWG wurde auf der Grundlage des Berufsbeamtengesetzes reglementiert. Im November 1933 sicherte die Generalverwaltung der KWG dem Innenministerium zu, dass in der KWG zukünftig nur noch sogenannte „Arier“ eingestellt würden.<ref>Hachtmann: Wissenschaftsmanagement Bd. 1, S. 380.</ref> Auch gab der Generaldirektor der KWG im November 1933 bekannt, dass bei der KWG und ihren Unternehmungen nur noch als Angestellter und Arbeiter eingestellt werden durfte, wer „jederzeit rückhaltlos für den nationalen Staat eintritt.“ Weiter hieß es: „Wer nichtarischer Abstammung oder mit einer Person nichtarischer Abstammung verheiratet ist, darf als Angestellter oder Arbeiter nicht eingestellt werden.“<ref>AMPG, Abt. I, Rep. 20, Nr. 3, Generaldirektor der KWG an Direktor des KWI für Deutsche Geschichte, 21.11.1933.</ref> Außerdem wurde die Beschäftigung ausländischer Wissenschaftler an den KWI nach 1933 untersagt, außer es lagen besondere Genehmigungen vor.<ref>Rürup/Schüring: Schicksale und Karrieren, S. 61 f.</ref> Allerdings gab es 1933 am KWIE keine Wissenschaftler ohne deutsche Staatsangehörigkeit, und es ist auch für den Zeitraum nach 1933 nicht zu vermuten. So meldete das Institut an die Hauptverwaltung: „z. Zt. nur Deutsche im Institut beschäftigt“.<ref>Vgl. AMPG, Abt. I, Rep. 1 A, Nr. 1082, Schreiben des KWIE an die KWG, 24.04.1933. Siehe auch: AMPG, Abt. I, Rep 16, Nr. 36, Schreiben von Körber an Telschow (KWG-Generalverwaltung), 03.08.1938.</ref></div></td></tr>
<tr><td colspan="2" class="diff-side-deleted"></td><td class="diff-marker" data-marker="+"></td><td style="color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #a3d3ff; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"><div><ins style="font-weight: bold; text-decoration: none;"></ins></div></td></tr>
<tr><td class="diff-marker"></td><td style="background-color: #f8f9fa; color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #eaecf0; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"><div>Für politisch motivierte Entlassungen auf der Grundlage des Berufsbeamtengesetzes gibt es, wie erwähnt, keine konkreten Belege. Es gibt Hinweise, dass mehrere Mitarbeiter, die vor 1933 der SPD und anderen Oppositionsparteien angehört hatten, auch nach 1933 beschäftigt und eingestellt wurden. Ein Beispiel hierfür ist etwa der Dreher [[Mitarbeiterkartei#Hermann Wolfram|Hermann Wolfram]], der am 19. Dezember 1902 in Düsseldorf geboren worden war. Seit dem 28. Juli 1920 war beim KWIE als Dreher beschäftigt. Im Zuge seiner Entnazifizierung gab er an, bis zum März 1933 der SPD angehört zu haben. Während der NS-Zeit war er seit dem Jahr 1934 Mitglied der DAF. Weiterhin engagierte er sich „im Fußballklub ‚Fortuna‘ seit 1923 bis heute“, weshalb er offensichtlich nach 1933 automatisch auch dem NS-Reichsbund für Leibesübungen angehörte.<ref>NLA HA Nds. 171 Hildesheim Nr. 66068, Entnazifizierungsakte Hermann Wolfram, Fragebogen des Military Government, 28.07.1945.</ref> Über [[Mitarbeiterkartei#Otto Blume|Otto Blume]], der ab 1937 am KWIE tätig war, heißt es, er sei vor 1933 KPD-Mitglied gewesen.<ref>Vgl. LAV NRW, NW 1010-16117, Entnazifizierungsakte Otto Blume; LAV NRW, NW 1010-12781, Entnazifizierungsakte Otto Blume.</ref> Dennoch wurde er beim KWIE eingestellt.</div></td><td class="diff-marker"></td><td style="background-color: #f8f9fa; color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #eaecf0; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"><div>Für politisch motivierte Entlassungen auf der Grundlage des Berufsbeamtengesetzes gibt es, wie erwähnt, keine konkreten Belege. Es gibt Hinweise, dass mehrere Mitarbeiter, die vor 1933 der SPD und anderen Oppositionsparteien angehört hatten, auch nach 1933 beschäftigt und eingestellt wurden. Ein Beispiel hierfür ist etwa der Dreher [[Mitarbeiterkartei#Hermann Wolfram|Hermann Wolfram]], der am 19. Dezember 1902 in Düsseldorf geboren worden war. Seit dem 28. Juli 1920 war beim KWIE als Dreher beschäftigt. Im Zuge seiner Entnazifizierung gab er an, bis zum März 1933 der SPD angehört zu haben. Während der NS-Zeit war er seit dem Jahr 1934 Mitglied der DAF. Weiterhin engagierte er sich „im Fußballklub ‚Fortuna‘ seit 1923 bis heute“, weshalb er offensichtlich nach 1933 automatisch auch dem NS-Reichsbund für Leibesübungen angehörte.<ref>NLA HA Nds. 171 Hildesheim Nr. 66068, Entnazifizierungsakte Hermann Wolfram, Fragebogen des Military Government, 28.07.1945.</ref> Über [[Mitarbeiterkartei#Otto Blume|Otto Blume]], der ab 1937 am KWIE tätig war, heißt es, er sei vor 1933 KPD-Mitglied gewesen.<ref>Vgl. LAV NRW, NW 1010-16117, Entnazifizierungsakte Otto Blume; LAV NRW, NW 1010-12781, Entnazifizierungsakte Otto Blume.</ref> Dennoch wurde er beim KWIE eingestellt.</div></td></tr>
<tr><td class="diff-marker"></td><td style="background-color: #f8f9fa; color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #eaecf0; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"><br/></td><td class="diff-marker"></td><td style="background-color: #f8f9fa; color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #eaecf0; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"><br/></td></tr>
</table>unknown userhttps://mpie-ns.nkwiki.de/index.php?title=Personelle_%E2%80%9ES%C3%A4uberung%E2%80%9C_am_KWIE&diff=3085&oldid=prevunknown user am 5. Juni 2020 um 12:01 Uhr2020-06-05T12:01:26Z<p></p>
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<td colspan="2" style="background-color: #fff; color: #202122; text-align: center;">Version vom 5. Juni 2020, 13:01 Uhr</td>
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<td colspan="2" class="diff-lineno">Zeile 6:</td></tr>
<tr><td class="diff-marker"></td><td style="background-color: #f8f9fa; color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #eaecf0; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"><div>==Die Überprüfung der KWIE-Belegschaft==</div></td><td class="diff-marker"></td><td style="background-color: #f8f9fa; color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #eaecf0; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"><div>==Die Überprüfung der KWIE-Belegschaft==</div></td></tr>
<tr><td class="diff-marker"></td><td style="background-color: #f8f9fa; color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #eaecf0; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"><div>Bezüglich des KWIE geben die verfassten Listen darüber Aufschluss, dass es unter den insgesamt 84 Angestellten des Instituts keine sogenannten „nichtarischen“ Beschäftigte gab – weder im wissenschaftlichen Bereich, noch in den Laboren, Werkstätten oder in der [[Verwaltung|Verwaltung]].<ref>Vgl. Rürup/Schüring: Schicksale und Karrieren, S. 50-55; Reichsgesetzblatt 1933, Teil 1, Nr. 34, S. 175 f.</ref> Das KWIE war damit unter den Forschungseinrichtungen der KWG kein Einzelfall. Insgesamt ist auffällig, dass laut den Aufstellungen der KWG-Hauptverwaltung von 1933 lediglich 17 Institute, das heißt etwas mehr als die Hälfte der KWG-Einrichtungen überhaupt festangestellte Mitarbeiter beschäftigten, die gemäß NS-Definition als Juden bzw. „Nichtarier“ zu galten.<ref>Rürup/Schüring: Schicksale und Karrieren, S. 70.</ref> </div></td><td class="diff-marker"></td><td style="background-color: #f8f9fa; color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #eaecf0; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"><div>Bezüglich des KWIE geben die verfassten Listen darüber Aufschluss, dass es unter den insgesamt 84 Angestellten des Instituts keine sogenannten „nichtarischen“ Beschäftigte gab – weder im wissenschaftlichen Bereich, noch in den Laboren, Werkstätten oder in der [[Verwaltung|Verwaltung]].<ref>Vgl. Rürup/Schüring: Schicksale und Karrieren, S. 50-55; Reichsgesetzblatt 1933, Teil 1, Nr. 34, S. 175 f.</ref> Das KWIE war damit unter den Forschungseinrichtungen der KWG kein Einzelfall. Insgesamt ist auffällig, dass laut den Aufstellungen der KWG-Hauptverwaltung von 1933 lediglich 17 Institute, das heißt etwas mehr als die Hälfte der KWG-Einrichtungen überhaupt festangestellte Mitarbeiter beschäftigten, die gemäß NS-Definition als Juden bzw. „Nichtarier“ zu galten.<ref>Rürup/Schüring: Schicksale und Karrieren, S. 70.</ref> </div></td></tr>
<tr><td class="diff-marker" data-marker="−"></td><td style="color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #ffe49c; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"><div>Allerdings waren am KWIE Anfang 1933 nicht nur angestellte Wissenschaftler tätig. Mit 17 von 31 Kräften stellten nicht-abhängig Beschäftigte sogar die Mehrheit. Ob sich darunter auch jüdische Wissenschaftler befanden, ist nicht mehr nachzuvollziehen. Vertragsverhältnisse mit solchen vom „Arierparagraphen“ betroffenen Wissenschaftlern könnten schlicht aufgelöst oder nicht verlängert worden sein. Dass dies am KWIE der Fall war, ist nicht auszuschließen. Laut einer Aufstellung von Anfang 1933 stellten am KWIE die unentgeltlich Arbeitenden mit zehn Personen und die aus Drittmitteln Bezahlten mit sieben Personen sogar die Mehrzahl der insgesamt 31 wissenschaftlichen Beschäftigten.<ref>Vgl. AMPG, Abt. I, Rep. 1 A, Nr. 1082/1-23; Rürup/Schüring: Schicksale und Karrieren, S. 71.</ref> Rassistisch bedingte Entlassungen sind für das KWIE aber nicht nachweisbar. </div></td><td class="diff-marker" data-marker="+"></td><td style="color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #a3d3ff; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"><div>Allerdings waren am KWIE Anfang 1933 nicht nur angestellte Wissenschaftler tätig. Mit 17 von 31 Kräften stellten nicht-abhängig Beschäftigte sogar die Mehrheit. Ob sich darunter auch jüdische Wissenschaftler befanden, ist nicht mehr nachzuvollziehen. Vertragsverhältnisse mit solchen vom „Arierparagraphen“ betroffenen Wissenschaftlern könnten schlicht aufgelöst oder nicht verlängert worden sein. Dass dies am KWIE der Fall war, ist nicht auszuschließen. Laut einer Aufstellung von Anfang 1933 stellten am KWIE die unentgeltlich Arbeitenden mit zehn Personen und die aus Drittmitteln Bezahlten mit sieben Personen sogar die Mehrzahl der insgesamt 31 wissenschaftlichen Beschäftigten.<ref>Vgl. AMPG, Abt. I, Rep. 1 A, Nr. 1082/1-23; Rürup/Schüring: Schicksale und Karrieren, S. 71.</ref> Rassistisch bedingte Entlassungen sind für das KWIE aber nicht nachweisbar.</div></td></tr>
<tr><td class="diff-marker" data-marker="−"></td><td style="color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #ffe49c; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"><div>Es ist möglich, dass sich im Umfeld des KWIE jüdische Wissenschaftler und Ingenieure befanden und diese von Maßnahmen der Verdrängung und Verfolgung betroffen waren. Es gab in der Stahlindustrie jüdische Verfolgte. So war der [[Verein Deutscher Eisenhüttenleute|Verein Deutscher Eisenhüttenleute (VDEh)]], der Hauptfinanzier des KWIE, nach 1933 von (Selbst-)„Gleichschaltung“ und personeller „Säuberung“ betroffen. Es wurde außerdem die „Entjudung“ bzw. „Arisierung“ der Mitglieder vorangetrieben. Hierbei wurden die Bestimmungen des [<del style="font-weight: bold; text-decoration: none;">https://de.wikipedia.org/wiki/Gesetz_zur_Wiederherstellung_des_Berufsbeamtentums Berufsbeamtengesetzes</del>] angewendet, obwohl diese sich eindeutig nur auf den öffentlichen Dienst bezogen. Bisher ist nicht bekannt, wie viele jüdische oder politisch Verfolgte aus dem VDEh gedrängt wurden.<ref>Maier: Der VDEh, S. 139-152.</ref> Anders als andere berufsständige Organisationen wurde der VDEh in der NS-Zeit nicht aufgelöst, sondern wurde 1937 in den NSBDT überführt. Ab 1934 wurde die Einführung des Führerprinzips durch entsprechende Satzungsänderungen vorbereitet. Auch der „Arierparagraph“ wurde in die Satzung übernommen.<ref>Vgl. VDEh, Aa 40 Bd. V 1936-1947, Niederschrift über die Sitzung des Vorstandes, 11.12.1945. Siehe auch: Mock,: Emigration und Exil, S. 4f.</ref></div></td><td class="diff-marker" data-marker="+"></td><td style="color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #a3d3ff; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"><div> </div></td></tr>
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<tr><td colspan="2" class="diff-side-deleted"></td><td class="diff-marker" data-marker="+"></td><td style="color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #a3d3ff; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"><div> </div></td></tr>
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<tr><td class="diff-marker"></td><td style="background-color: #f8f9fa; color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #eaecf0; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"><br/></td><td class="diff-marker"></td><td style="background-color: #f8f9fa; color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #eaecf0; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"><br/></td></tr>
</table>unknown userhttps://mpie-ns.nkwiki.de/index.php?title=Personelle_%E2%80%9ES%C3%A4uberung%E2%80%9C_am_KWIE&diff=2874&oldid=prevunknown user am 3. Juni 2020 um 13:54 Uhr2020-06-03T13:54:33Z<p></p>
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<td colspan="2" style="background-color: #fff; color: #202122; text-align: center;">Version vom 3. Juni 2020, 14:54 Uhr</td>
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<tr><td class="diff-marker"></td><td style="background-color: #f8f9fa; color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #eaecf0; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"><div>==Neueinstellungen bei Instituten der KWG nach 1933==</div></td><td class="diff-marker"></td><td style="background-color: #f8f9fa; color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #eaecf0; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"><div>==Neueinstellungen bei Instituten der KWG nach 1933==</div></td></tr>
<tr><td class="diff-marker"></td><td style="background-color: #f8f9fa; color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #eaecf0; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"><div>Die künftige Neueinstellungspolitik aller Institute der KWG wurde auf der Grundlage des Berufsbeamtengesetzes reglementiert. Im November 1933 sicherte die Generalverwaltung der KWG dem Innenministerium zu, dass in der KWG zukünftig nur noch sogenannte „Arier“ eingestellt würden.<ref>Hachtmann: Wissenschaftsmanagement Bd. 1, S. 380.</ref> Auch gab der Generaldirektor der KWG im November 1933 bekannt, dass bei der KWG und ihren Unternehmungen nur noch als Angestellter und Arbeiter eingestellt werden durfte, wer „jederzeit rückhaltlos für den nationalen Staat eintritt.“ Weiter hieß es: „Wer nichtarischer Abstammung oder mit einer Person nichtarischer Abstammung verheiratet ist, darf als Angestellter oder Arbeiter nicht eingestellt werden.“<ref>AMPG, Abt. I, Rep. 20, Nr. 3, Generaldirektor der KWG an Direktor des KWI für Deutsche Geschichte, 21.11.1933.</ref> Außerdem wurde die Beschäftigung ausländischer Wissenschaftler an den KWI nach 1933 untersagt, außer es lagen besondere Genehmigungen vor.<ref>Rürup/Schüring: Schicksale und Karrieren, S. 61 f.</ref> Allerdings gab es 1933 am KWIE keine Wissenschaftler ohne deutsche Staatsangehörigkeit, und es ist auch für den Zeitraum nach 1933 nicht zu vermuten. So meldete das Institut an die Hauptverwaltung: „z. Zt. nur Deutsche im Institut beschäftigt“.<ref>Vgl. AMPG, Abt. I, Rep. 1 A, Nr. 1082, Schreiben des KWIE an die KWG, 24.04.1933. Siehe auch: AMPG, Abt. I, Rep 16, Nr. 36, Schreiben von Körber an Telschow (KWG-Generalverwaltung), 03.08.1938.</ref></div></td><td class="diff-marker"></td><td style="background-color: #f8f9fa; color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #eaecf0; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"><div>Die künftige Neueinstellungspolitik aller Institute der KWG wurde auf der Grundlage des Berufsbeamtengesetzes reglementiert. Im November 1933 sicherte die Generalverwaltung der KWG dem Innenministerium zu, dass in der KWG zukünftig nur noch sogenannte „Arier“ eingestellt würden.<ref>Hachtmann: Wissenschaftsmanagement Bd. 1, S. 380.</ref> Auch gab der Generaldirektor der KWG im November 1933 bekannt, dass bei der KWG und ihren Unternehmungen nur noch als Angestellter und Arbeiter eingestellt werden durfte, wer „jederzeit rückhaltlos für den nationalen Staat eintritt.“ Weiter hieß es: „Wer nichtarischer Abstammung oder mit einer Person nichtarischer Abstammung verheiratet ist, darf als Angestellter oder Arbeiter nicht eingestellt werden.“<ref>AMPG, Abt. I, Rep. 20, Nr. 3, Generaldirektor der KWG an Direktor des KWI für Deutsche Geschichte, 21.11.1933.</ref> Außerdem wurde die Beschäftigung ausländischer Wissenschaftler an den KWI nach 1933 untersagt, außer es lagen besondere Genehmigungen vor.<ref>Rürup/Schüring: Schicksale und Karrieren, S. 61 f.</ref> Allerdings gab es 1933 am KWIE keine Wissenschaftler ohne deutsche Staatsangehörigkeit, und es ist auch für den Zeitraum nach 1933 nicht zu vermuten. So meldete das Institut an die Hauptverwaltung: „z. Zt. nur Deutsche im Institut beschäftigt“.<ref>Vgl. AMPG, Abt. I, Rep. 1 A, Nr. 1082, Schreiben des KWIE an die KWG, 24.04.1933. Siehe auch: AMPG, Abt. I, Rep 16, Nr. 36, Schreiben von Körber an Telschow (KWG-Generalverwaltung), 03.08.1938.</ref></div></td></tr>
<tr><td class="diff-marker" data-marker="−"></td><td style="color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #ffe49c; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"><div>Für politisch motivierte Entlassungen auf der Grundlage des Berufsbeamtengesetzes gibt es, wie erwähnt, keine konkreten Belege. Es gibt Hinweise, dass mehrere Mitarbeiter, die vor 1933 der SPD und anderen Oppositionsparteien angehört hatten, auch nach 1933 beschäftigt und eingestellt wurden. Ein Beispiel hierfür ist etwa der Dreher Hermann Wolfram, der am 19. Dezember 1902 in Düsseldorf geboren worden war. Seit dem 28. Juli 1920 war beim KWIE als Dreher beschäftigt. Im Zuge seiner Entnazifizierung gab er an, bis zum März 1933 der SPD angehört zu haben. Während der NS-Zeit war er seit dem Jahr 1934 Mitglied der DAF. Weiterhin engagierte er sich „im Fußballklub ‚Fortuna‘ seit 1923 bis heute“, weshalb er offensichtlich nach 1933 automatisch auch dem NS-Reichsbund für Leibesübungen angehörte.<ref>NLA HA Nds. 171 Hildesheim Nr. 66068, Entnazifizierungsakte Hermann Wolfram, Fragebogen des Military Government, 28.07.1945.</ref> Über [[Mitarbeiterkartei#Otto Blume|Otto Blume]], der ab 1937 am KWIE tätig war, heißt es, er sei vor 1933 KPD-Mitglied gewesen.<ref>Vgl. LAV NRW, NW 1010-16117, Entnazifizierungsakte Otto Blume; LAV NRW, NW 1010-12781, Entnazifizierungsakte Otto Blume.</ref> Dennoch wurde er beim KWIE eingestellt.</div></td><td class="diff-marker" data-marker="+"></td><td style="color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #a3d3ff; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"><div>Für politisch motivierte Entlassungen auf der Grundlage des Berufsbeamtengesetzes gibt es, wie erwähnt, keine konkreten Belege. Es gibt Hinweise, dass mehrere Mitarbeiter, die vor 1933 der SPD und anderen Oppositionsparteien angehört hatten, auch nach 1933 beschäftigt und eingestellt wurden. Ein Beispiel hierfür ist etwa der Dreher <ins style="font-weight: bold; text-decoration: none;">[[Mitarbeiterkartei#</ins>Hermann Wolfram<ins style="font-weight: bold; text-decoration: none;">|Hermann Wolfram]]</ins>, der am 19. Dezember 1902 in Düsseldorf geboren worden war. Seit dem 28. Juli 1920 war beim KWIE als Dreher beschäftigt. Im Zuge seiner Entnazifizierung gab er an, bis zum März 1933 der SPD angehört zu haben. Während der NS-Zeit war er seit dem Jahr 1934 Mitglied der DAF. Weiterhin engagierte er sich „im Fußballklub ‚Fortuna‘ seit 1923 bis heute“, weshalb er offensichtlich nach 1933 automatisch auch dem NS-Reichsbund für Leibesübungen angehörte.<ref>NLA HA Nds. 171 Hildesheim Nr. 66068, Entnazifizierungsakte Hermann Wolfram, Fragebogen des Military Government, 28.07.1945.</ref> Über [[Mitarbeiterkartei#Otto Blume|Otto Blume]], der ab 1937 am KWIE tätig war, heißt es, er sei vor 1933 KPD-Mitglied gewesen.<ref>Vgl. LAV NRW, NW 1010-16117, Entnazifizierungsakte Otto Blume; LAV NRW, NW 1010-12781, Entnazifizierungsakte Otto Blume.</ref> Dennoch wurde er beim KWIE eingestellt.</div></td></tr>
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</table>unknown userhttps://mpie-ns.nkwiki.de/index.php?title=Personelle_%E2%80%9ES%C3%A4uberung%E2%80%9C_am_KWIE&diff=2861&oldid=prevunknown user: /* Neueinstellungen bei Instituten der KWG nach 1933 */2020-06-03T13:44:34Z<p><span dir="auto"><span class="autocomment">Neueinstellungen bei Instituten der KWG nach 1933</span></span></p>
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<td colspan="2" style="background-color: #fff; color: #202122; text-align: center;">Version vom 3. Juni 2020, 14:44 Uhr</td>
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<tr><td class="diff-marker" data-marker="−"></td><td style="color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #ffe49c; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"><div>Für politisch motivierte Entlassungen auf der Grundlage des Berufsbeamtengesetzes gibt es, wie erwähnt, keine konkreten Belege. Es gibt Hinweise, dass mehrere Mitarbeiter, die vor 1933 der SPD und anderen Oppositionsparteien angehört hatten, auch nach 1933 beschäftigt und eingestellt wurden. Ein Beispiel hierfür ist etwa der Dreher Hermann Wolfram, der am 19. Dezember 1902 in Düsseldorf geboren worden war. Seit dem 28. Juli 1920 war beim KWIE als Dreher beschäftigt. Im Zuge seiner Entnazifizierung gab er an, bis zum März 1933 der SPD angehört zu haben. Während der NS-Zeit war er seit dem Jahr 1934 Mitglied der DAF. Weiterhin engagierte er sich „im Fußballklub ‚Fortuna‘ seit 1923 bis heute“, weshalb er offensichtlich nach 1933 automatisch auch dem NS-Reichsbund für Leibesübungen angehörte.<ref>NLA HA Nds. 171 Hildesheim Nr. 66068, Entnazifizierungsakte Hermann Wolfram, Fragebogen des Military Government, 28.07.1945.</ref> Über Otto Blume, der ab 1937 am KWIE tätig war, heißt es, er sei vor 1933 KPD-Mitglied gewesen.<ref>Vgl. LAV NRW, NW 1010-16117, Entnazifizierungsakte Otto Blume; LAV NRW, NW 1010-12781, Entnazifizierungsakte Otto Blume.</ref> Dennoch wurde er beim KWIE eingestellt.</div></td><td class="diff-marker" data-marker="+"></td><td style="color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #a3d3ff; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"><div>Für politisch motivierte Entlassungen auf der Grundlage des Berufsbeamtengesetzes gibt es, wie erwähnt, keine konkreten Belege. Es gibt Hinweise, dass mehrere Mitarbeiter, die vor 1933 der SPD und anderen Oppositionsparteien angehört hatten, auch nach 1933 beschäftigt und eingestellt wurden. Ein Beispiel hierfür ist etwa der Dreher Hermann Wolfram, der am 19. Dezember 1902 in Düsseldorf geboren worden war. Seit dem 28. Juli 1920 war beim KWIE als Dreher beschäftigt. Im Zuge seiner Entnazifizierung gab er an, bis zum März 1933 der SPD angehört zu haben. Während der NS-Zeit war er seit dem Jahr 1934 Mitglied der DAF. Weiterhin engagierte er sich „im Fußballklub ‚Fortuna‘ seit 1923 bis heute“, weshalb er offensichtlich nach 1933 automatisch auch dem NS-Reichsbund für Leibesübungen angehörte.<ref>NLA HA Nds. 171 Hildesheim Nr. 66068, Entnazifizierungsakte Hermann Wolfram, Fragebogen des Military Government, 28.07.1945.</ref> Über <ins style="font-weight: bold; text-decoration: none;">[[Mitarbeiterkartei#</ins>Otto Blume<ins style="font-weight: bold; text-decoration: none;">|Otto Blume]]</ins>, der ab 1937 am KWIE tätig war, heißt es, er sei vor 1933 KPD-Mitglied gewesen.<ref>Vgl. LAV NRW, NW 1010-16117, Entnazifizierungsakte Otto Blume; LAV NRW, NW 1010-12781, Entnazifizierungsakte Otto Blume.</ref> Dennoch wurde er beim KWIE eingestellt.</div></td></tr>
<tr><td class="diff-marker"></td><td style="background-color: #f8f9fa; color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #eaecf0; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"><br/></td><td class="diff-marker"></td><td style="background-color: #f8f9fa; color: #202122; font-size: 88%; border-style: solid; border-width: 1px 1px 1px 4px; border-radius: 0.33em; border-color: #eaecf0; vertical-align: top; white-space: pre-wrap;"><br/></td></tr>
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