Das Bauhaus

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Das „Bauhaus“ war eine künstlerisch-gestalterische Reformschule, die Walter Gropius aus der Verbindung der Großherzoglich-Sächsischen Hochschule für Bildende Kunst und der Kunstgewerbeschule als „Staatliches Bauhaus“ 1919 in Weimar gründete.

Das Bauhaus in Dessau und Berlin

Aus politischen Gründen musste das Bauhaus nach Dessau umziehen, wo die Institution als „Hochschule für Gestaltung“ zur städtischen Einrichtung wurde. Zu dieser Zeit symbolisierte das Bauhaus den Fortschrittsgedanken in der deutschen Kunst und Architektur.[1] Der Erfolg der Bauhaus-Werkstätten lag darin, Modelle und Produkte für eine „industrielle, mobile und internationale Welt zu schaffen“.[2] Kennzeichen war zudem das unverkennbare Erscheinungsbild des „Bauhausstils“. Dieser beinhaltete die Reduktion auf Grundformen und -farben. Zu den wichtigsten Schülern zählten die weltberühmten Künstler Paul Klee, Wassily Kandinsky und Oskar Schlemmer.[3]

Auf Gropius folgte im Jahr 1928 Hannes Meyer als zweiter Direktor des Bauhauses, der sein Amt aus politischen Gründen 1930 aufgab. Zum dritten Direktor wurde Ludwig Mies van der Rohe ernannt. 1932 kam es zur Schließung der Reformschule in Dessau, woraufhin das Bauhaus als private Institution nach Berlin umzog.[4] Als „kulturbolschewistisch“ von den Nationalsozialisten bekämpft, wurde das Bauhaus im Frühjahr 1933 endgültig geschlossen. Viele Künstler emigrierten, andere passten sich dem NS-Regime an.[5]

Der KWIE-Neubau und das Bauhaus

Als die Arbeitsgemeinschaft „Petersen-Köngeter“ 1934 nach den Vorentwürfen von Paul Bonatz und Heinrich Blecken mit dem Neubau des KWIE begann, war die Institution des Bauhauses bereits geschlossen. Dennoch lebte der Grundgedanke des Bauhauses weiter. So entsprach das in Stahlskelettbauweise errichtete KWIE-Hauptgebäude mit anschließendem Seitenflügel durch seine kubische Gestaltung, den horizontalen Fensterbändern und der Ausstattung mit Stahlrohrmöbeln dem Bauhausstil und damit der klassischen Moderne in Deutschland.[6]

Der „Bauhausstil“ schlug sich auch im Innenausbau des Neubaus nieder, etwa durch Stahltüren mit Milchglasscheiben, eingebaute und freistehende Schränke oder aus Stahl gefertigte Büro- und Laboratoriumsmöbel. Besonders bemerkenswert war auch die Verwendung von Edelstahl, etwa für die Haupteingangstüren, den Handlauf im Haupttreppenhaus oder die Fenster im Saalbau und in der Stirnfassade des Hauptgebäudes.[7]

Einzelnachweise

zum ausführlichen Quellen- und Literaturverzeichnis

  1. Hüttner; Leidenberger (Hrsg.): 100 Jahre Bauhaus.
  2. Nerdinger, Das Bauhaus. Werkstatt der Moderne, München 2018, S. 7.
  3. Vgl. W. Nerdinger, Das Bauhaus. Werkstatt der Moderne, München 2018, S. 7.
  4. Vgl. W. Nerdinger, Das Bauhaus. Werkstatt der Moderne, München 2018, S. 6.
  5. Vgl. W. Nerdinger, Das Bauhaus. Werkstatt der Moderne, München 2018, S. 97–112.
  6. Flachowsky, Sören: Das Max-Planck-Institut für Eisenforschung Düsseldorf; in: Gruss, Peter; Rürup, Reinhard (Hrsg.): Denkorte. Max-Planck-Gesellschaft und Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft: Brüche und Kontinuitäten 1911-2011, Dresden 2010, S. 128-135, S. 130.
  7. Landschaftsverband Rheinland, Rheinisches Amt für Denkmalpflege: Gutachtliche Stellungnahme zum Denkmalwert für Max-Planck-Institut für Eisenforschung, Düsseldorf, Max-Planck-Straße 1, 11.01.1994, S. 6.