Übersicht: Film „Das Märchen vom Bau“: Unterschied zwischen den Versionen

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==Einleitung – Film „Das Märchen vom Bau“ ==
Anlässlich des [[Der Neubau des KWIE|Neubaus des KWIE-Institutsgebäudes]] im Jahr 1935 entwickelte das KWIE den Film „Das Märchen vom Bau“. Wichtige [[Mitarbeiterkartei|Vertreter des KWIE]] treten darin als Protagonisten auf. Es handelt sich um einen [[Geschichte des Animationsfilms|Animationsfilm]], der mit Hilfe der [[Cut-Out-Technik|Cut-Out-Technik]] realisiert wurde. Vertreten sind etwa [[Die Direktoren des KWIE im Nationalsozialismus|Institutsdirektor]] [[Friedrich Körber|Friedrich Körber]] oder die [[Die Abteilungsleiter des KWIE|Abteilungsleiter]] [[Franz Wever|Franz Wever]], [[Walter Luyken|Walter Luyken]] und [[Anton Pomp|Anton Pomp]].
 
==Themen im Film==
Der Film thematisiert den Institutsneubau, der auf eine [[Vorgeschichte des Neubaus|lange Phase der Planungen]] seit den 1920er Jahren zurückblicken konnte. Nach einer Unterbringung in einem [[Vorgeschichte des Neubaus|Provisorium]], einer Werkstatthalle der Rheinischen Metallwaren- und Maschinenfabrik, musste das Bauvorhaben für ein eigenes Institut 1930 wegen der einsetzenden Weltwirtschaftskrise aufgegeben werden. 1933 wurde das Vorhaben wieder aufgenommen und in die Tat umgesetzt. An den Entwürfen und der [[Durchführung des Neubaus|Durchführung]] waren einige der renommiertesten deutschen [[Am Neubau beteiligte Architekten|Architekten]] und [[Am Neubau beteiligte Künstler|Künstler]] ihrer Zeit beteiligt.
 
Das „Das Märchen vom Bau“ greift das Ringen um die Entwürfe auf humoristische Weise auf. Hierbei nutzten die Trickfilmer die [[Cut-Out-Technik#Besonderheiten_des_Animationsfilms|Besonderheiten]], die sich ihnen durch die Genre des Animationsfilms bot. Die Gesetzmäßigkeiten von Raum und Zeit werden aufgehoben. Und durch die nahezu unbegrenzten Möglichkeiten der Bewegungsdarstellung verschwimmt die Trennlinie von Realismus und Phantasie. So kommt es, dass die Protagonisten in der Lage sind, Stahlträger des in Stahlskelettbauweise geplanten Institutsgebäudes etwa ohne Hilfsmittel zu bewegen. 
 
==Sichtungsgeschichte==
Während das Unternehmen [https://www.historische-projekte.de/ Neumann & Kamp] das [https://www.mpie.de/3527701/geschichte Gutachten] über das [[Verstrickung|Institut zur Zeit des Nationalsozialismus]] erstellte, fanden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des [https://www.mpie.de/ Max-Planck-Instituts für Eisenforschung] in ihren Beständen den Trickfilm „Das Märchen vom Bau“ aus dem Jahr 1935. Dieser wurde zur weiteren Auswertung ebenfalls an Neumann & Kamp gegeben.  
Während das Unternehmen [https://www.historische-projekte.de/ Neumann & Kamp] das [https://www.mpie.de/3527701/geschichte Gutachten] über das [[Verstrickung|Institut zur Zeit des Nationalsozialismus]] erstellte, fanden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des [https://www.mpie.de/ Max-Planck-Instituts für Eisenforschung] in ihren Beständen den Trickfilm „Das Märchen vom Bau“ aus dem Jahr 1935. Dieser wurde zur weiteren Auswertung ebenfalls an Neumann & Kamp gegeben.  


==Der Film „Das Märchen vom Bau“ ==
Als Filmmaterial wurde ein 16mm-Schwarz-Weiß-Film ohne Tonspur verwendet. Bei dem rund elf Minuten langen Film handelt es sich um einen humoristischen [[Geschichte des Animationsfilms|Trick- bzw. Animationsfilm]], welcher mit der sogenannten [[Cut-Out-Technik|Cut-Out-Technik]] erstellt wurde.
Der Filmkarton trägt den Aufdruck „Barbara 1935“. Es ist anzunehmen, dass der Film anlässlich des [[Die Plastik der heiligen Barbara|Barbara]]-Fests Anfang Dezember 1935 am Institut gezeigt worden ist. Dies passt zeitlich, da nur wenige Tage zuvor – am 29. November – das [[Der Neubau des KWIE|neue Institutsgebäude]] offiziell [[Der Bau des neuen Institutsgebäudes als propagandistische Inszenierung|eingeweiht]] worden war.   
Der Filmkarton trägt den Aufdruck „Barbara 1935“. Es ist anzunehmen, dass der Film anlässlich des [[Die Plastik der heiligen Barbara|Barbara]]-Fests Anfang Dezember 1935 am Institut gezeigt worden ist. Dies passt zeitlich, da nur wenige Tage zuvor – am 29. November – das [[Der Neubau des KWIE|neue Institutsgebäude]] offiziell [[Der Bau des neuen Institutsgebäudes als propagandistische Inszenierung|eingeweiht]] worden war.   
==Aufnahme==
Als Filmmaterial wurde ein 16mm-Schwarz-Weiß-Film ohne Tonspur verwendet. Zum Zweck der Aufnahme schaffte das KWIE eine Kino-Filmkamera 16mm Typ C der Firma Siemens & Halske an. Bei dem rund elf Minuten langen Film handelt es sich um einen humoristischen [[Geschichte des Animationsfilms|Trick- bzw. Animationsfilm]], welcher mit der sogenannten [[Cut-Out-Technik|Cut-Out-Technik]] erstellt wurde.


==Die Auswertung==
==Die Auswertung==
Zunächst wurde für die Auswertung eine [[Inhaltsangabe des Films|Inhaltsangabe]] erstellt, die den gesamten Filmablauf im Detail erläutert. Im Anschluss wird die [[Geschichte des Animationsfilms|Geschichte des frühen Animationsfilms]] und seine Entwicklung dargestellt, sowie die hier verwendete Cut-Out- bzw. Legetechnik erklärt. Daraufhin wird die gesamte [[Der Neubau des KWIE|Baugeschichte des neuen Institutsgebäudes]] geschildert.
Zunächst wurde für die Auswertung eine ausführliche [[Inhaltsangabe des Films|Inhaltsangabe]] erstellt, die den gesamten Filmablauf im Detail erläutert. Im Anschluss wird die [[Geschichte des Animationsfilms|Geschichte des frühen Animationsfilms]] und seine Entwicklung dargestellt, sowie die hier verwendete Cut-Out- bzw. Legetechnik erklärt. Daraufhin wird die gesamte [[Der Neubau des KWIE|Baugeschichte des neuen Institutsgebäudes]] geschildert.
 


==Weiterführende Artikel==
==Weiterführende Artikel==

Version vom 2. November 2020, 10:29 Uhr

Das Wandrelief von Erich Kuhn, das eine symbolische Darstellung der Eisen- und Stahlerzeugung zeigt, schmückt auch heute noch den Eingangsbereich des MPIE und wird im Film thematisiert.


Anlässlich des Neubaus des KWIE-Institutsgebäudes im Jahr 1935 entwickelte das KWIE den Film „Das Märchen vom Bau“. Wichtige Vertreter des KWIE treten darin als Protagonisten auf. Es handelt sich um einen Animationsfilm, der mit Hilfe der Cut-Out-Technik realisiert wurde. Vertreten sind etwa Institutsdirektor Friedrich Körber oder die Abteilungsleiter Franz Wever, Walter Luyken und Anton Pomp.

Themen im Film

Der Film thematisiert den Institutsneubau, der auf eine lange Phase der Planungen seit den 1920er Jahren zurückblicken konnte. Nach einer Unterbringung in einem Provisorium, einer Werkstatthalle der Rheinischen Metallwaren- und Maschinenfabrik, musste das Bauvorhaben für ein eigenes Institut 1930 wegen der einsetzenden Weltwirtschaftskrise aufgegeben werden. 1933 wurde das Vorhaben wieder aufgenommen und in die Tat umgesetzt. An den Entwürfen und der Durchführung waren einige der renommiertesten deutschen Architekten und Künstler ihrer Zeit beteiligt.

Das „Das Märchen vom Bau“ greift das Ringen um die Entwürfe auf humoristische Weise auf. Hierbei nutzten die Trickfilmer die Besonderheiten, die sich ihnen durch die Genre des Animationsfilms bot. Die Gesetzmäßigkeiten von Raum und Zeit werden aufgehoben. Und durch die nahezu unbegrenzten Möglichkeiten der Bewegungsdarstellung verschwimmt die Trennlinie von Realismus und Phantasie. So kommt es, dass die Protagonisten in der Lage sind, Stahlträger des in Stahlskelettbauweise geplanten Institutsgebäudes etwa ohne Hilfsmittel zu bewegen.

Sichtungsgeschichte

Während das Unternehmen Neumann & Kamp das Gutachten über das Institut zur Zeit des Nationalsozialismus erstellte, fanden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Max-Planck-Instituts für Eisenforschung in ihren Beständen den Trickfilm „Das Märchen vom Bau“ aus dem Jahr 1935. Dieser wurde zur weiteren Auswertung ebenfalls an Neumann & Kamp gegeben.

Der Filmkarton trägt den Aufdruck „Barbara 1935“. Es ist anzunehmen, dass der Film anlässlich des Barbara-Fests Anfang Dezember 1935 am Institut gezeigt worden ist. Dies passt zeitlich, da nur wenige Tage zuvor – am 29. November – das neue Institutsgebäude offiziell eingeweiht worden war.

Aufnahme

Als Filmmaterial wurde ein 16mm-Schwarz-Weiß-Film ohne Tonspur verwendet. Zum Zweck der Aufnahme schaffte das KWIE eine Kino-Filmkamera 16mm Typ C der Firma Siemens & Halske an. Bei dem rund elf Minuten langen Film handelt es sich um einen humoristischen Trick- bzw. Animationsfilm, welcher mit der sogenannten Cut-Out-Technik erstellt wurde.

Die Auswertung

Zunächst wurde für die Auswertung eine ausführliche Inhaltsangabe erstellt, die den gesamten Filmablauf im Detail erläutert. Im Anschluss wird die Geschichte des frühen Animationsfilms und seine Entwicklung dargestellt, sowie die hier verwendete Cut-Out- bzw. Legetechnik erklärt. Daraufhin wird die gesamte Baugeschichte des neuen Institutsgebäudes geschildert.


Weiterführende Artikel