Adolf Rose
Werdegang
Adolf Heinrich Rose wurde am 6. Juni 1908 in Berlin-Charlottenburg geboren. Nach dem Abitur am Realgymnasium begann er 1927 an der Universität Göttingen ein Studium der Physik und der Chemie. Sein Studium setzte er von 1929 bis 1930 an der Universität München und im Anschluss an der Universität Bonn in der Fachrichtung Mathematik fort. Im Jahr 1932 promovierte Rose bei Professor Heinrich Konen an der Universität Bonn. Dort war er bis 1933 am Physikalischen Institut als Volontär-Assistent beschäftigt.[1]
Tätigkeit für das KWIE
Seit September 1933 war Rose am KWIE zunächst als Volontär der Physikalischen Abteilung tätig, später in der Position eines Assistenten. 1937 war er etwa mit Untersuchungen im Rahmen des Vierjahresplans über legierte Stähle beschäftigt. Weiterhin führte er Untersuchungen auf dem Gebiet der Stahlhärtung durch, wobei er sich besonders mit der Frage nach Härtungsmitteln und Härteverfahren befasste.[2]
Mitgliedschaft in NS-Organisationen
Rose trat im November 1932 der NSDAP bei. Der SA gehörte er von 1935 bis 1937 an, wo er den Rang eines Sturmmanns bekleidete. Weiterhin bestanden Mitgliedschaften in der NSV, DAF und dem NSBDT.[3]
Wehrdienst und Kriegsgefangenschaft
Im August 1939 wurde Rose zum Wehrdienst einberufen.[4] Bei der Wehrmacht diente er in einer Flak-Abteilung. Im weiteren Kriegsverlauf war er bei der Flakartillerieschule III in Berlin-Heiligensee eingesetzt. Zuletzt wurde er im Jahr 1943 zum Oberleutnant befördert. Bei Kriegsende kam er in amerikanische Kriegsgefangenschaft, wo er bis September 1945 verblieb.[5]
Aufenthalt in Bayern und Entnazifizierung
Nach seiner Freilassung aus der Kriegsgefangenschaft lebte Rose zunächst mit seiner Familie im oberbayerischen Burggen, wo er sich als wissenschaftlicher Übersetzer und Gelegenheitsarbeiter in der Landwirtschaft betätigte.[6] In seinem Entnazifizierungsverfahren wurde Rose schließlich am 14. Oktober 1947 von der Spruchkammer Schongau in die Kategorie IV als „Mitläufer“ eingestuft. Außerdem musste er einen einmaligen Sühnebeitrag in Höhe von 1.200 RM leisten.[7]
Wiedereinstellung am KWIE
Nach der Entscheidung der Spruchkammer Schongau wurde Rose im März 1948 wieder am KWIE eingestellt.[8] Bis Ende 1973 war Rose am MPIE als wissenschaftlicher Mitarbeiter und Leiter des Laboratoriums Konstitution der Eisenlegierungen beschäftigt. Er blieb danach weiter als Berater des Instituts tätig. Rose verstarb am 15. August 1974.[9]
Einzelnachweise
→ zum ausführlichen Quellen- und Literaturverzeichnis
- ↑ MPIE, ohne Signatur, Personalakte Adolf Rose, Personal-Karteikarte.
- ↑ MPIE, 8-2-01-3, Bericht über das Geschäftsjahr 1933; MPIE, ohne Signatur, Personalakte Adolf Rose, Bescheinigung Körbers über Rose, 22.05.1937 u. Schreiben Körbers an Kommandeur des Truppenteils betr. Beurlaubung Roses, 14.10.1939.
- ↑ MPIE, ohne Signatur, Personalakte Adolf Rose, Entscheidung der Spruchkammer Schongau, 14.10.1947; StAM, Spruchkammer-Akten Karton Nr. 4088, Spruchkammer-Akte Adolf Rose, Meldebogen, 02.05.1946.
- ↑ MPIE, ohne Signatur, Personalakte Adolf Rose, Bescheinigung Wevers für Rose, 06.09.1946.
- ↑ StAM, Spruchkammer-Akten Karton Nr. 4088, Spruchkammer-Akte Adolf Rose, Meldebogen, 02.05.1946.
- ↑ StAM, Spruchkammer-Akten Karton Nr. 4088, Spruchkammer-Akte Adolf Rose, Schreiben Roses an die Spruchkammer Schongau, 27.01.1947.
- ↑ MPIE, ohne Signatur, Personalakte Adolf Rose, Entscheidung der Spruchkammer Schongau, 14.10.1947.
- ↑ MPIE, ohne Signatur, Personalakte Adolf Rose, Schreiben Wevers an Rose, 17.03.1948.
- ↑ MPIE, Bericht über das Jahr 1974.