Die Plastik der heiligen Barbara: Unterschied zwischen den Versionen
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Die Plastik der heiligen Barbara im Haupttreppenhaus des MPIE geht auf den Osnabrücker Bildhauer [[Heinrich Moshage|Heinrich Moshage (1896–1968)]] zurück, der die Plastik anlässlich des [[Der Neubau des KWIE|neuen Institutsgebäudes]] im Jahr 1935 entwarf. | Die Plastik der heiligen Barbara im Haupttreppenhaus des MPIE geht auf den Osnabrücker Bildhauer [[Heinrich Moshage|Heinrich Moshage (1896–1968)]] zurück, der die Plastik anlässlich des [[Der Neubau des KWIE|neuen Institutsgebäudes]] im Jahr 1935 entwarf. | ||
==Die heilige Barbara== | ==Die heilige Barbara== | ||
Die heilige Barbara wurde vermutlich am Ende des 3. Jahrhunderts n. Chr. in Nikomedia (heute Izmir, Türkei) geboren und erlebte hier unter der Herrschaft des römischen Kaisers Maximinus Daia im Jahr 306 den Märtyrertod. Da sie nicht von ihrem christlichen Glauben abrücken wollte, soll ihr Vater sie der Legende nach eigenhändig enthauptet haben. Barbara wird für ihre Standhaftigkeit im Glauben verehrt und gilt daher als Schutzpatronin aller Architekten, Maurer, Zimmerleute, Dachdecker und Elektriker. Weiterhin ist sie Schutzpatronin aller metallverarbeitenden Berufe, der Bergleute und Geologen. Ihr Gedenktag ist der 4. Dezember.<ref>Vgl | Die heilige Barbara wurde vermutlich am Ende des 3. Jahrhunderts n. Chr. in Nikomedia (heute Izmir, Türkei) geboren und erlebte hier unter der Herrschaft des römischen Kaisers Maximinus Daia im Jahr 306 den Märtyrertod. Da sie nicht von ihrem christlichen Glauben abrücken wollte, soll ihr Vater sie der Legende nach eigenhändig enthauptet haben. Barbara wird für ihre Standhaftigkeit im Glauben verehrt und gilt daher als Schutzpatronin aller Architekten, Maurer, Zimmerleute, Dachdecker und Elektriker. Weiterhin ist sie Schutzpatronin aller metallverarbeitenden Berufe, der Bergleute und Geologen. Ihr Gedenktag ist der 4. Dezember.<ref>Vgl. Schauber, Vera; Schindler, Hanns M.: Heilige und Patrone im Jahreslauf, München 2001.</ref> | ||
==Barbara in der Kunst== | ==Barbara in der Kunst== | ||
Da Barbara zu den wesentlichsten Heiligen des Christentums zählt, wurde ihrer in der Kunst schon früh gedacht. Sie wird sowohl in der Gemäldemalerei und Glasmalerei als auch in | Da Barbara zu den wesentlichsten Heiligen des Christentums zählt, wurde ihrer in der Kunst schon früh gedacht. Sie wird sowohl in der Gemäldemalerei und Glasmalerei als auch in der Bildhauerei dargestellt. | ||
==Die KWIE-Plastik von 1935== | ==Die KWIE-Plastik von 1935== | ||
Im Jahr 1924 fertigte der junge Auszubildende Heinrich Moshage eine 1,45 m hohe Barbara-Plastik an, die damit das „Urbild für viele weitere Abgüsse“ bildete.<ref> | Im Jahr 1924 fertigte der junge Auszubildende Heinrich Moshage eine 1,45 m hohe Barbara-Plastik an, die damit das „Urbild für viele weitere Abgüsse“ bildete.<ref>Pasche: Die Heilige Barbara – Schutzheilige der Gießer, S. 48-51. </ref> Für das KWIE ließ Moshage die Plastik 1935 als Eisenkunstguss in der „Kunst- und Glockengießerei Lauchhammer“ im brandenburgischen Lauchhammer herstellen.<ref>Vgl. Mitteilungen des KWIE, 18 (1935), S. 267 f.</ref> | ||
Die Plastik zeigt eine junge Frau in überlanger Körperform mit bodenlangen, die Figur einhüllenden Gewändern und ausgebreiteten Armen und Händen. Sie steht auf einem sechseckigen Sockel.<ref>Vgl | Die Plastik zeigt eine junge Frau in überlanger Körperform mit bodenlangen, die Figur einhüllenden Gewändern und ausgebreiteten Armen und Händen. Sie steht auf einem sechseckigen Sockel.<ref>Vgl. Pasche: Die Heilige Barbara – Schutzheilige der Gießer, S. 48-51.</ref> Auch wenn übliche Attribute der Patronin, wie etwa der Turm, fehlen, wird die beschützende Wirkung der Barbara durch die ausgebreiteten Hände und den Schutzmantel deutlich. | ||
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Aktuelle Version vom 19. Januar 2021, 12:18 Uhr
Die Plastik der heiligen Barbara im Haupttreppenhaus des MPIE geht auf den Osnabrücker Bildhauer Heinrich Moshage (1896–1968) zurück, der die Plastik anlässlich des neuen Institutsgebäudes im Jahr 1935 entwarf.
Die heilige Barbara
Die heilige Barbara wurde vermutlich am Ende des 3. Jahrhunderts n. Chr. in Nikomedia (heute Izmir, Türkei) geboren und erlebte hier unter der Herrschaft des römischen Kaisers Maximinus Daia im Jahr 306 den Märtyrertod. Da sie nicht von ihrem christlichen Glauben abrücken wollte, soll ihr Vater sie der Legende nach eigenhändig enthauptet haben. Barbara wird für ihre Standhaftigkeit im Glauben verehrt und gilt daher als Schutzpatronin aller Architekten, Maurer, Zimmerleute, Dachdecker und Elektriker. Weiterhin ist sie Schutzpatronin aller metallverarbeitenden Berufe, der Bergleute und Geologen. Ihr Gedenktag ist der 4. Dezember.[1]
Barbara in der Kunst
Da Barbara zu den wesentlichsten Heiligen des Christentums zählt, wurde ihrer in der Kunst schon früh gedacht. Sie wird sowohl in der Gemäldemalerei und Glasmalerei als auch in der Bildhauerei dargestellt.
Die KWIE-Plastik von 1935
Im Jahr 1924 fertigte der junge Auszubildende Heinrich Moshage eine 1,45 m hohe Barbara-Plastik an, die damit das „Urbild für viele weitere Abgüsse“ bildete.[2] Für das KWIE ließ Moshage die Plastik 1935 als Eisenkunstguss in der „Kunst- und Glockengießerei Lauchhammer“ im brandenburgischen Lauchhammer herstellen.[3] Die Plastik zeigt eine junge Frau in überlanger Körperform mit bodenlangen, die Figur einhüllenden Gewändern und ausgebreiteten Armen und Händen. Sie steht auf einem sechseckigen Sockel.[4] Auch wenn übliche Attribute der Patronin, wie etwa der Turm, fehlen, wird die beschützende Wirkung der Barbara durch die ausgebreiteten Hände und den Schutzmantel deutlich.