Maria Waterkamp: Unterschied zwischen den Versionen
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Maria Waterkamp wurde am 15. März 1891 in Nordwalde im Münsterland geboren. Bevor sie ans KWIE wechselte, arbeitete die promovierte Chemikerin von 1930 bis 1938 als Studienrätin. Als Grund für das Ausscheiden aus dem Lehrerberuf gab sie „aus besonders hart beurteilten dienstlichen Gründen“ an.<ref>NLA HA Nds. 171 Hildesheim Nr. 66046, Entnazifizierungsakte Maria Waterkamp, Fragebogen des Military Government, 04.08.1945.</ref> | Maria Waterkamp wurde am 15. März 1891 in Nordwalde im Münsterland geboren. Bevor sie ans KWIE wechselte, arbeitete die promovierte Chemikerin von 1930 bis 1938 als Studienrätin. Als Grund für das Ausscheiden aus dem Lehrerberuf gab sie „aus besonders hart beurteilten dienstlichen Gründen“ an.<ref>NLA HA Nds. 171 Hildesheim Nr. 66046, Entnazifizierungsakte Maria Waterkamp, Fragebogen des Military Government, 04.08.1945.</ref> | ||
==Tätigkeit für das KWIE== | ==Tätigkeit für das KWIE== | ||
Zum 1. Januar 1939 trat Waterkamp als Wissenschaftliche Assistentin ins KWIE ein. Dort arbeitete sie in der [[Die Chemische Abteilung|Chemischen Abteilung]].<ref>NLA HA Nds. 171 Hildesheim Nr. 66046, Entnazifizierungsakte Maria Waterkamp, Fragebogen des Military Government, 04.08.1945.</ref> Hier leitete sie das Laboratorium für Spektralanalyse und ein Laboratorium für Entwicklungsarbeiten, wofür ihr eine Laborantin zur Seite stand.<ref>BArch (Berlin), R 26 III/342, Bericht über das Arbeitsjahr 1944.</ref> Sie gehörte zu den Mitarbeitern, die 1945 im Rahmen der [[Alliierte Wissenschaftsmissionen|alliierten Wissenschaftsmissionen]] für die Erstellung eines [[BIOS-Untersuchungen|BIOS]]-Berichts („BIOS Report 676: German Metallurgical Laboratories for Ferrous Metals with special Reference to the K.W.-Institute for Iron Research“) befragt wurden.<ref>BIOS Report 676.</ref> | Zum 1. Januar 1939 trat Waterkamp als Wissenschaftliche Assistentin ins KWIE ein. Dort arbeitete sie in der [[Die Chemische Abteilung|Chemischen Abteilung]].<ref>NLA HA Nds. 171 Hildesheim Nr. 66046, Entnazifizierungsakte Maria Waterkamp, Fragebogen des Military Government, 04.08.1945.</ref> Hier leitete sie das Laboratorium für Spektralanalyse und ein Laboratorium für Entwicklungsarbeiten, wofür ihr eine Laborantin zur Seite stand.<ref>BArch (Berlin), R 26 III/342, Bericht über das Arbeitsjahr 1944.</ref> Sie gehörte zu den Mitarbeitern, die 1945 im Rahmen der [[Alliierte Wissenschaftsmissionen|alliierten Wissenschaftsmissionen]] für die Erstellung eines [[BIOS-Untersuchungen|BIOS]]-Berichts („BIOS Report 676: German Metallurgical Laboratories for Ferrous Metals with special Reference to the K.W.-Institute for Iron Research“) befragt wurden.<ref>BIOS Report 676.</ref> | ||
==Mitgliedschaft in NS-Organisationen== | ==Mitgliedschaft in NS-Organisationen== | ||
Waterkamp war nicht Mitglied der [https://de.wikipedia.org/wiki/Nationalsozialistische_Deutsche_Arbeiterpartei NSDAP]. Von Juli 1933 bis Anfang 1934 war sie Mitglied des [https://de.wikipedia.org/wiki/Nationalsozialistischer_Lehrerbund NSLB], trat dann allerdings aus der Organisation aus. Sie war Mitglied der [https://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Arbeitsfront DAF], bekleidete dort jedoch keine Ämter. Weiterhin war Waterkamp zwischen 1937 und 1945 Mitglied der [https://de.wikipedia.org/wiki/Nationalsozialistische_Volkswohlfahrt NSV].<ref>NLA HA Nds. 171 Hildesheim Nr. 66046, Entnazifizierungsakte Maria Waterkamp, Fragebogen des Military Government, 04.08.1945.</ref> | Waterkamp war nicht Mitglied der [https://de.wikipedia.org/wiki/Nationalsozialistische_Deutsche_Arbeiterpartei NSDAP]. Von Juli 1933 bis Anfang 1934 war sie Mitglied des [https://de.wikipedia.org/wiki/Nationalsozialistischer_Lehrerbund NSLB], trat dann allerdings aus der Organisation aus. Sie war Mitglied der [https://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Arbeitsfront DAF], bekleidete dort jedoch keine Ämter. Weiterhin war Waterkamp zwischen 1937 und 1945 Mitglied der [https://de.wikipedia.org/wiki/Nationalsozialistische_Volkswohlfahrt NSV].<ref>NLA HA Nds. 171 Hildesheim Nr. 66046, Entnazifizierungsakte Maria Waterkamp, Fragebogen des Military Government, 04.08.1945.</ref> | ||
==Entnazifizierung== | ==Entnazifizierung== | ||
Der [[Ablauf der Entnazifizierungsverfahren|Entnazifizierungsausschuss]] Zellerfeld stufte Waterkamp am 28. Oktober 1947 einstimmig in die Kategorie V als „Entlastete“ ein, gegen eine Beschäftigung bestanden keine Bedenken. Der Entnazifizierungsausschuss begründete seine Entscheidung damit, dass „sie lediglich untergeordneten NS-Verbänden angehörte, was nicht als Belastung anzusehen ist. Nachteiliges in politischer Hinsicht wurde über die W.[Waterkamp] bis heute nicht bekannt.“<ref>NLA HA Nds. 171 Hildesheim Nr. 66046, Entnazifizierungsakte Maria Waterkamp, Stellungnahme des Entnazifizierungsausschusses Zellerfeld, 28.10.1947.</ref> | Der [[Ablauf der Entnazifizierungsverfahren|Entnazifizierungsausschuss]] Zellerfeld stufte Waterkamp am 28. Oktober 1947 einstimmig in die Kategorie V als „Entlastete“ ein, gegen eine Beschäftigung bestanden keine Bedenken. Der Entnazifizierungsausschuss begründete seine Entscheidung damit, dass „sie lediglich untergeordneten NS-Verbänden angehörte, was nicht als Belastung anzusehen ist. Nachteiliges in politischer Hinsicht wurde über die W.[Waterkamp] bis heute nicht bekannt.“<ref>NLA HA Nds. 171 Hildesheim Nr. 66046, Entnazifizierungsakte Maria Waterkamp, Stellungnahme des Entnazifizierungsausschusses Zellerfeld, 28.10.1947.</ref> | ||
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Aktuelle Version vom 20. August 2020, 14:26 Uhr
Werdegang
Maria Waterkamp wurde am 15. März 1891 in Nordwalde im Münsterland geboren. Bevor sie ans KWIE wechselte, arbeitete die promovierte Chemikerin von 1930 bis 1938 als Studienrätin. Als Grund für das Ausscheiden aus dem Lehrerberuf gab sie „aus besonders hart beurteilten dienstlichen Gründen“ an.[1]
Tätigkeit für das KWIE
Zum 1. Januar 1939 trat Waterkamp als Wissenschaftliche Assistentin ins KWIE ein. Dort arbeitete sie in der Chemischen Abteilung.[2] Hier leitete sie das Laboratorium für Spektralanalyse und ein Laboratorium für Entwicklungsarbeiten, wofür ihr eine Laborantin zur Seite stand.[3] Sie gehörte zu den Mitarbeitern, die 1945 im Rahmen der alliierten Wissenschaftsmissionen für die Erstellung eines BIOS-Berichts („BIOS Report 676: German Metallurgical Laboratories for Ferrous Metals with special Reference to the K.W.-Institute for Iron Research“) befragt wurden.[4]
Mitgliedschaft in NS-Organisationen
Waterkamp war nicht Mitglied der NSDAP. Von Juli 1933 bis Anfang 1934 war sie Mitglied des NSLB, trat dann allerdings aus der Organisation aus. Sie war Mitglied der DAF, bekleidete dort jedoch keine Ämter. Weiterhin war Waterkamp zwischen 1937 und 1945 Mitglied der NSV.[5]
Entnazifizierung
Der Entnazifizierungsausschuss Zellerfeld stufte Waterkamp am 28. Oktober 1947 einstimmig in die Kategorie V als „Entlastete“ ein, gegen eine Beschäftigung bestanden keine Bedenken. Der Entnazifizierungsausschuss begründete seine Entscheidung damit, dass „sie lediglich untergeordneten NS-Verbänden angehörte, was nicht als Belastung anzusehen ist. Nachteiliges in politischer Hinsicht wurde über die W.[Waterkamp] bis heute nicht bekannt.“[6]
Einzelnachweise
→ zum ausführlichen Quellen- und Literaturverzeichnis
- ↑ NLA HA Nds. 171 Hildesheim Nr. 66046, Entnazifizierungsakte Maria Waterkamp, Fragebogen des Military Government, 04.08.1945.
- ↑ NLA HA Nds. 171 Hildesheim Nr. 66046, Entnazifizierungsakte Maria Waterkamp, Fragebogen des Military Government, 04.08.1945.
- ↑ BArch (Berlin), R 26 III/342, Bericht über das Arbeitsjahr 1944.
- ↑ BIOS Report 676.
- ↑ NLA HA Nds. 171 Hildesheim Nr. 66046, Entnazifizierungsakte Maria Waterkamp, Fragebogen des Military Government, 04.08.1945.
- ↑ NLA HA Nds. 171 Hildesheim Nr. 66046, Entnazifizierungsakte Maria Waterkamp, Stellungnahme des Entnazifizierungsausschusses Zellerfeld, 28.10.1947.