Cut-Out-Technik: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 25. Oktober 2020, 19:23 Uhr

Die Seitenansicht von Institutsdirektor Friedrich Körber ...
Eine Besondersheit des Animationsfilms bietet die Verbindung von Realismus und Phantasie. Hier: Peter Bardenheuer wird aufgepumpt.


Die verschiedenen Techniken des Animationsfilms

Beim Animationsfilm werden zwei- oder dreidimensionale Figuren, Objekte oder Zeichnungen einzelbildweise (24 Bilder pro Sekunde) in unterschiedlichen Bewegungsphasen fotografiert, sodass bei der Projektion des Filmstreifens die Illusion der Bewegung erzeugt wird. Bei der Aufnahme der Einzelbilder wird die Figur jeweils verändert, ein Objekt versetzt oder eine Zeichnung ersetzt. Dafür hat sich international die Bezeichnung „Stop Motion“ eingebürgert.[1] Dabei haben sich verschiedene Techniken bzw. Subgenres etabliert: die Sachanimation mit verschiebbaren Objekten, die Cut-Out-Technik mit ausgeschnittenen Flachfiguren, Puppenanimationen, Knetanimationen oder die Silhouettenanimation. Bis heute ist jedoch der Zeichentrickfilm das bekannteste Subgenre des Animationsfilms.

Besonderheiten des Animationsfilms

Ein besonderes Merkmal des Animationsfilms ist die Aufhebung der Gesetzmäßigkeiten von Raum und Zeit und die unbegrenzten Möglichkeiten an Bewegungsdarstellungen machen einen wesentlichen Unterschied zum Realfilm aus. Somit hat der Trickfilmer die Möglichkeit, seiner Kreativität freien Lauf zu lassen.[2]

Cut-Out-Animation

Bei der sogenannten Cut-Out- bzw. Legeanimation werden grafische Vorlagen wie Fotos oder aus Papier und Pappe ausgeschnittene Figuren (Flachfiguren) verwendet. Diese Ausschnitte werden schrittweise verschoben bzw. ihre Positionen verändert und Bild für Bild fotografiert. Bei Figuren werden etwa die beweglichen Gliedmaßen wie Arme und Beine ausgetauscht bzw. verändert. Weiterhin können einzelne Details verwendet werden, die extra ausgeschnitten und über oder auf etwas gelegt werden. Dies können zum Beispiel Gegenstände sein, die eine Figur halten oder tragen soll. Diese werden als Overlays bezeichnet. Wie beim Sachtrickfilm ist die Herstellung einer Cut-Out-Animation einfach. Die benötigten Materialien sind günstig zu beschaffen, die Figuren und Objekte sind leicht herzustellen.[3] Von daher ist es durchaus möglich, dass „Das Märchen vom Bau“ von Mitarbeitern des KWIE selbst angefertigt worden ist. Die Cut-Out-Animation erfordert eine anschauliche physikalische Aktion, da tiefergehende emotionale Ausdrücke bei den Figuren kaum darstellbar sind. Dabei ist diese Technik die einfachste, um Zeichnungen und Ausschnitten Leben einzuhauchen. Diese Belebung funktioniert am besten mit klar strukturierten, minimierten Geschichten. Extreme Über- und Untertreibung der Bewegung sind für die Cut-Out-Animation wichtige visuelle Stilmittel. Dagegen sollte der Hintergrund nicht zu üppig gestaltet sein, da er sonst von der eigentlichen Handlung ablenken würde. Die Nachteile dieser Animationstechnik bestehen darin, dass Bewegungen nicht absolut flüssig wiedergegeben werden können. Darüber hinaus ist es schwierig, wenn nicht gar unmöglich Dialoge gut umzusetzen. Darum wird die Cut-Out-Animation in erster Linie nur für Kurzfilme verwendet.[4] Bis heute nutzen immer wieder Künstlern zu Beginn ihrer Laufbahn diese einfache Technik, um ihre Ideen ohne großen finanziellen Mittel umzusetzen.

Einzelnachweise

zum ausführlichen Quellen- und Literaturverzeichnis

  1. Schoemann, Annika: Der deutsche Animationsfilm. Von den Anfängen bis zur Gegenwart 1909-2001, Sankt Augustin 2003, S. 12.
  2. Schoemann, Annika: Der deutsche Animationsfilm. Von den Anfängen bis zur Gegenwart 1909-2001, Sankt Augustin 2003, S. 15.
  3. Schoemann, Annika: Der deutsche Animationsfilm. Von den Anfängen bis zur Gegenwart 1909-2001, Sankt Augustin 2003, S. 32.
  4. Schoemann, Annika: Der deutsche Animationsfilm. Von den Anfängen bis zur Gegenwart 1909-2001, Sankt Augustin 2003, S. 32 f.